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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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mich nur ein bißchen herumschnüffeln«, sagte Claude und kletterte hinein.
    Drinnen herrschte ein Labyrinth von Drähten, Röhren, Knöpfen, Skalen und Antennen. Claude schüttelte den Kopf. Dann bemerkte er ganz unten plötzlich etwas.
    Offensichtlich war es ein Heizkessel.
    Daneben lag ein gewaltiger Stoß Holz.
    »Aha«, murmelte er. Es war die verteufelt einfachste und klügste Vorrichtung, die er kannte. Das Schiff arbeitete auf Grund des absurd einfachen – und daher genialen – Prinzips der Außenverbrennung oder Selbstzündung!
    Die Lösung lag auf der Hand.
    Claude verließ strahlend das Schiff.
    »Ich glaube, ich habe es in Ordnung gebracht«, sagte er.
    Traurig stiegen die Marswesen die Leiter hinauf. Claude zog ein paar Zehndollarnoten aus der Brieftasche – die jetzt wertlos waren und schichtete etwas Kleinholz zusammen. Dann hielt er seinen Pfeifenanzünder an die Papiernoten. In wenigen Augenblicken loderte eine helle Flamme auf.
    Das Schiff zitterte.
    Claude lief eilig davon und hielt es für besser, die Luftschleuse hinter sich zu schließen. »Unpraktische Narren«, kicherte er.
    Draußen wartete der immer weiblicher werdende Android auf ihn.
    Er wandte sich um, aber das Schiff hatte sich schon vom Boden erhoben.
    Die Stimme, die in Gedanken zu ihm sprach, war von würdevoller Gelassenheit. »Erdenmensch, du hast uns einen Dienst erwiesen. Marsianer vergessen nichts. Der Android gehört dir.«
    Dann stieg das Schilf in einer Wolke von Blitzen und Feuer in den Himmel auf.
    Die Hand des Androiden legte sich auf seinen Arm.
    Er drehte sich um und berührte seine Schulter. Sie war erstaunlich weich.
    »Ich werde dich Eva nennen«, sagte er.
    Die Symbolik entging ihm nicht.
     
    Nach angemessener Zeit kam ein Kind zur Welt.
    Hingerissen zwischen Kain und Abel, nannte Claude Adams es Sohn. Dieser Kompromiß nagte an ihm, denn er liebte Klarheiten. Aber er konnte sich nicht helfen.
    Das erste Anzeichen dafür, daß Sohn irgendwie andere Anlagen hatte, wurde deutlich, als der Junge drei Monate alt war. Er tötete ein Kaninchen, indem er es mit wäßrigen Augen unentwegt anstarrte. Diese Tatsache verwirrte Claude einigermaßen, aber seine unheilige Neugierde gewann die Oberhand.
    Er begann den Jungen aufmerksam zu beobachten.
    Als Sohn bereits mit Saugbewegungen begann, während Eva noch gute hundert Meter von ihm entfernt war, wußte Claude Bescheid. Sohn war tatsächlich anders als normale Kinder.
    »Psi-Faktoren«, murmelte Claude und stapfte mit schweren Schritten im Gras hin und her. »Der mysteriöse Chemismus des Blutes. Die Reststrahlung der Atombomben. Dem Zeitstrom ausgesetzt sein. Veränderung des Aufbaus der Chromosome. Der Junge ist ein Mutant!«
    Und das traf tatsächlich zu.
    Aber sie hatten ihren Sohn, und im großen und ganzen verlebten sie eine glückliche Zeit. Das Sonnenlicht, die grünen Felder und die langen Sommertage gehörten ihnen allein.
    Und die Nächte!
    Eva konnte einen Mann verrückt machen, wenn sie ordentlich geölt war.
    Aber das Paradies würde einen Preis fordern, überlegte Claude.
    Um im Garten von Eden zu spielen, mußte man bezahlen. Die friedlichen Jahre vergingen, und keine Flitterwochen währen ewig.
    Es begann mit Kleinigkeiten.
    Eva war schlecht gelaunt und leicht reizbar. Sie schlief bis in den späten Morgen hinein und latschte in ungepflegten Blättern in den Feldern herum. Er beschäftigte sich damit, seine Zeitmaschine zu polieren, und zog sich oft in die Kabine zurück, wo er seine Pfeife rauchte und mit den Skalenscheiben spielte. Schließlich rief er Sohn heran.
    »Willst du dich aus dem Staub machen, Paps«, sagte Sohn verstehend. Er räkelte sich wohlig: »Willst du Mutsch sitzenlassen?«
    »Ja«, gab Claude zu. »Ich gehe in die Zukunft, Sohn. Vielleicht komme ich später wieder zurück. Würdest du gerne mitkommen?«
    Anmutig drehte sich Sohn in der Luft einmal um sich selbst und zog die Knie unters Kinn. »Geh nur schon vor, Paps, ich hole dich später ein.«
    »Aber du hast keine Maschine, Sohn.«
    Sohn lächelte großzügig. »Ich werde schon hinkommen«, sagte er. »Laß mich nur machen.«
    »Tapferer Bursche.«
    Mit großer Sorgfalt traf Claude seine Vorbereitungen. Genau zwölf Jahre, nachdem er das erste Mal die Grasebenen betreten hatte, kletterte er wieder in seine Maschine.
    Das Herz wollte ihm schwer werden.
    Die seit langem leere Öltube nahm er mit, und seine Augen glänzten feucht.
    Er bewegte die Zeiger über die

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