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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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Skalenscheiben.
    Und dann drückte er den roten Knopf zum zweiten Male.
     
    Zuerst zischte es, dann folgte ein mahlendes Geräusch. Die Maschine hielt an.
    Claude bewegte sich auf den Ausgang zu. »Prima«, sagte er. »Das zwanzigste Jahrhundert, wenn ich mich nicht irre!« Er blickte auf den Zeitanzeiger.
    Er hatte sich geirrt.
    Der rote Pfeil schwankte leicht um 3042 n. Chr. Claude runzelte die Stirn. »Verdammt komisch«, murmelte er.
    Natürlich konnte die Maschine nicht wieder in Gang gebracht werden, bevor sie richtig ausgekühlt war.
    Claude öffnete die Tür. Die Automatik schwenkte sie nach innen, wo sie an einen ziemlich formlosen Gegenstand in der Ecke stieß, von dem Claude sofort wußte, daß er sich vorher nicht dort befunden hatte.
    »Eva!«
    Steif erhob sie sich aus ihrer zusammengekrümmten Lage.
    »Ich habe mich versteckt«, sagte sie. »War das sehr schlimm von mir, Liebster?«
    Claude seufzte. »Ob das falsch war? Was ist denn richtig? Jedenfalls sind wir nun hier.«
    Sie traten durch die Tür ins Freie. Heller Sonnenschein und eine kräftige Brise empfingen sie. Claude rümpfte die Nase und musterte seine Umgebung.
    Er befand sich in einer Stadt. Um ihn herum ragten hohe, schlanke Gebäude in die Luft. Große Schwärme winziger Flugzeuge kreisten darüber, und auf den beweglichen Gehsteigen standen unzählige Menschen. Claude beobachtete sie. Sie schienen sich alle zu ähneln, als wären sie nur eine einzige Person, die immer und immer wieder gespiegelt wurde, tausendfach. Ihre Gesichter waren ohne Ausnahme ausdruckslos. Sie starrten auf winzige Schachteln, aus denen Antennen ragten. Sie trugen sie an Riemen, die sie um den Hals geschlungen hatten.
    »Liebst du mich?« fragte Eva.
    »Ja und nein«, antwortete Claude ausweichend und beschleunigte seine Schritte.
    Dann blieb er stehen. Zu seinen Füßen wuchs ein Büschel Löwenzahn. Er rupfte eine kräftige Blume heraus.
    Augenblicklich senkte sich aus dem Himmel ein Flugzeug herab und landete neben ihm.
    Die Tür öffnete sich. Niemand war darin zu sehen.
    »Name?«
    »Claude Adams. Und Ihrer?«
    »Adresse?«
    »Im Augenblick habe ich leider keinen festen Wohnsitz.«
    »Sie sind verhaftet. Wir buchen Sie auf 703- A .«
    »703- A ?«
    »Richtig. 703- A . Neugier.«
    Claude hatte plötzlich seine Füße nicht mehr unter Kontrolle. Sie trugen ihn in die Kabine. Er setzte sich. Die Tür ging zu. Das Flugzeug erhob sich.
    »Ich hole dich heraus!« rief Eva von unten. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde mit irgend jemandem reden!«
    Ihre Stimme wurde leiser und verstummte.
    Claude drückte eine Portion starken Tabak – seinen letzten – fest in den Pfeifenkopf, streckte sich lang auf dem fasrigen Strohsack aus und versuchte nachzudenken.
     
    Zweifellos befand er sich im Gefängnis, obgleich es gar nicht so aussah. Gitter gab es nicht, nur einen seichten Graben, über den man leicht hinwegspringen konnte, und eine gewisse Einfachheit der Möbel deutete auf Gefangenschaft hin.
    Ein ersticktes Schluchzen ertönte.
    Claude drehte sich um und stellte fest, daß er nicht allein war. In einer Ecke hockte trostlos ein junger Mann und drehte an den Knöpfen eines Fernsehgeräts.
    »Wo fehlt’s?« fragte Claude demokratisch.
    »Der Fernseher«, seufzte der Mann.
    »Er geht nicht. Verstehen Sie? Er geht nicht!«
    In diesem Augenblick ertönte ein hohles Gelächter.
    Aus der anderen Ecke erschien ein älterer Mann mit einem Bart. »Und er wird auch nie funktionieren«, kicherte er.
    Der junge Mann ging ärgerlich auf den Alten los, und Claude wandte sich ab.
    »Erzählen Sie mir etwas über diese Zivilisation«, sagte er nach einer Weile zu dem Alten. »Ich scheine eine Art Amnesie zu haben.«
    »Was ist da schon zu erzählen?«
    Der Bärtige zuckte die Schultern.
    »Als vor fünfzig Jahren die Herrscher vom Mars kamen, merzten sie den Krieg aus, die Verbrechen, Leiden, Krankheiten und die Arbeit. Es scheint, als täten sie das aus Dankbarkeit für einen Gefallen, den ihnen ein Erdenmensch einmal geleistet hat. Seitdem leben wir von den Erträgnissen des Landes. Die Große Maschine sorgt für alles –«
    »Die Große Maschine?«
    »Ein sehr komplizierter Mechanismus«, sagte der bärtige Mann mit warmer Stimme. »Kybernetik und so. Sie hat die Nervenstrukturen aller lebenden Menschen auf der Erde aufgezeichnet – sie kann dein Gehirn ausblasen, wenn du aus der Reihe tanzt. Und nicht nur das, sie dient als elektronischer Nährboden für jede Struktur auf dem

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