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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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der Erste Mensch in der Welt«, sagte er.
    Der klirrende Humanoid sollte sicher weiblich sein. Sein Zustand war mitleiderregend. Er war hoffnungslos verrostet, und einige Teile wiesen Risse auf. Schlaff hing die Haut von seinem metallenen Körpergestell herab. Seine Augen waren trüb und seine Haare matt. »Ein Roboter?« murmelte er. »Oder ein Android? Ganz offensichtlich ist es mechanisch aufgebaut, aber ganz schwach erinnert es an eine Frau.« Das Ding rasselte mit den Füßen. »Brrkl?« schnarrte es.
    Claude wollte sich nicht von Gefühlen beeinflussen lassen.
    Freundschaftlich beklopfte er die Stirn der Kreatur und lauschte dem leeren dumpfen Ton, der darauf folgte.
    »Öl«, sagte er, mit den Fingern schnappend.
    Er kletterte in seine Zeitmaschine und holte aus der Vorratskammer eine Tube mit Öl. Eigentlich hatte er es für seine Maschine vorgesehen, aber schließlich blieb Öl Öl, dachte er, und er konnte eine Dame nicht im Stich lassen.
    Außerdem war seine Neugierde geweckt.
    In einem Anfall ärztlicher Hilfsbereitschaft machte er an dem Rücken des Wesens ein kleines Loch ausfindig, das von dem zerzausten Haar verdeckt war. Während es dankbar winselte, drückte er eine großzügige Portion Öl in das Innere.
    Es wirkte unmittelbar.
    Das Ding richtete sich mit einer gewissen Grazie auf und wurde eine Frau. Sie lächelte und brachte einen Kamm zum Vorschein, mit dem sie durch ihr Haar fuhr. Ihre Haut straffte sich, und ihre Augen begannen zu glänzen.
    »Brrkl«, schnarrte sie und versuchte sich an ihn zu schmiegen.
    Er stieß sie zurück. »Die Umwandlung ist noch nicht vollständig«, sagte er und musterte sie mit einer gewissen Zurückhaltung. »Versuch dich zu beherrschen, meine Liebe.«
    Sie schien enttäuscht, sprang auf ihren frischgeölten Gliedern auf und ab und deutete ihm an, ihr zu folgen.
    »Was nun?« fragte Claude.
    Er folgte ihrer fröhlich dahinhüpfenden Figur quer über die Grasebene und stellte fest, daß sie immer gefälliger wirkte, je weiter sich das Öl in ihrem Körper ausbreitete.
    »Die Dämmerung der Menschheit«, dachte Claude.
    Plötzlich hörte er Musik. Seine feinen Ohren nahmen die weichen Töne von Flöten wahr, unendlich traurig und melancholisch.
    Auf einer kleinen Anhöhe blieben sie stehen, und da waren sie, die Musiker. Aber was für Musiker waren das? Vor ihnen, auf einer Lichtung neben einem See, war die seltsamste Ansammlung von Wesen, die er je gesehen hatte. Lässig zurückgelehnt, lagen sie im saftigen Gras.
    »Was hat das zu bedeuten?« flüsterte Claude. »Wer sind diese Leute?«
    »Brrkl.« Der Arm des Androiden fuhr in die Höhe (das Schultergelenk wirkte noch ein wenig steif), ein Finger streckte sich aus.
    Claude folgte der Richtung mit scharfem Blick und verlor fast die Fassung. Dort unten lag ein Raumschiff; sein blankes Metall war mit zahlreichen Rostflecken besprenkelt und wies Anzeichen von Verfall auf. Das Glas war blind, seine einstige leuchtende Farbe von der Sonne ausgebleicht.
    Die harmonische Musik schien leicht zu zittern: die Töne lösten sich schwer von den herzförmigen Flöten und hingen in der Luft.
    Claude schritt auf die Musiker zu. Abgesehen von der Hautfarbe, die an Seetang erinnerte, unterschieden sich diese Leute nur wenig von menschlichen Wesen. Sie hatten die gleiche Anzahl Arme und Beine. Aber nie hatte Claude einen solchen Grad von Zerbrechlichkeit gesehen; sie wirkten wie Porzellanfiguren.
    Er achtete darauf, wo er hintrat.
    Eine ruhige Stimme sagte: »Willkommen!«
    Claude nickte. Telepathen, was?
    Die Gestalten bewegten sich nicht, nur ihre wohlgeformten Finger glitten über die silbernen Saiten.
    Die Stimme in Claudes Kopf murmelte: »Wir kommen von dem Planeten, den ihr Mars nennt.«
    Die Musik wurde noch trauriger.
    Einer der grünen Männer setzte ein tragisches Lächeln auf. Er pflückte eine kleine Blume und brach in Tränen aus. Die andern reagierten ähnlich.
    »Wir erforschten das Solarsystem, als unser Schiff auf die Erde fiel. Es war … furchtbar. Jetzt sind wir hier.«
    Claudes Gesicht hellte sich auf.
    »Technische Schwierigkeiten?« fragte er.
    »Ja. Wir würden gern wieder wegfliegen.«
    Claude rieb sich die Hände. »Vielleicht kann euch ein bißchen solide Fachkenntnis aus der Patsche helfen.«
    »Das ist hoffnungslos. Aber du bist gut.«
    »Wollen uns mal ein bißchen umsehen.«
    Seufzend erhoben sich zwei der Marswesen aus dem Gras. Sie wirkten fast durchsichtig, als sie zum Raumschiff gingen.
    »Laßt

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