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20 Science Fiction Stories

20 Science Fiction Stories

Titel: 20 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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zornig, weil sich so viele von ihnen abwenden. Du wirst auf Schwierigkeiten stoßen, wenn du Thorbrand gewinnen willst, Priester. Ein Dickkopf. Ich selbst bin ja aufgeschlossen und bereit.
     … Nun denn. In einem Punkt muß ich dich verbessern. Das Ende der Welt wird nicht in zwei Jahren nahen. Das weiß ich bestimmt.
    Und wenn du mich fragst, woher ich das weiß – das ist eine sehr lange Geschichte, und in mancher Hinsieht auch eine schreckliche. Ich bin froh, alt zu sein, und bevor das große Morgen kommt, sicher unter der Erde zu ruhen. Das ist einer der Gründe, weshalb ich deinen Predigten lausche: weil ich weiß, daß der Weiße Christ Thor besiegen wird. Binnen kurzer Zeit wird Island christlich sein, und es scheint mir das beste, mich auf die Seite der Gewinner zu stellen.
    Nein, ich habe keine Visionen gehabt. Vor fünf Jahren aber trug sich hier etwas zu, das meine eigenen Leute und Nachbarn beschwören können. Sie glaubten das meiste von dem, was der Fremde erzählte, nicht; aber ich, ich glaube mehr oder weniger daran, und wenn auch nur deshalb, weil ich meine, daß ein Lügner und Betrüger nicht soviel Unheil anrichten kann. Ich liebte meine Tochter, Priester, und nachdem es vorbei war, verheiratete ich sie gut. Sie wehrte sich nicht dagegen, aber jetzt sitzt sie mit ihrem Mann auf der Farm im Vorgebirge und spricht kein einziges Wort mehr mit mir; wie ich höre, paßt ihm ihre Verstocktheit und Launenhaftigkeit nicht, und er verbringt seine Nachte mit einer irischen Konkubine. Ich kann ihm das nicht verübeln, aber es bereitet mir Kummer.
    Also gut, ich habe genug getrunken, um die ganze Wahrheit zu erzählen, und ob du’s glaubst oder nicht, das ist mir egal. Hier … he, Mädchen! … füllt die Schalen, denn beim Erzählen wird mir die Kehle trocken.
     
    Die Sache begann an einem Tag im Frühsommer, vor fünf Jahren. Zu dieser Zeit lebten bei meiner Frau Ragnhild und mir nur noch zwei unserer Kinder, die noch nicht verheiratet waren: unser jüngster Sohn Helgi, siebzehn Lenze alt, und unsere Tochter Thorgunna, achtzehn. Das blonde Mädchen hatte schon Bewerber gehabt. Aber sie verweigerte sich ihnen, und ich bin keiner von den Vätern, die ihre Töchter zu etwas zwingen. Was Helgi anbetrifft, so war er ein rechter Draufgänger, sehr lebendig. Er dient jetzt bei König Olaf von Norwegen. Außerdem hatten wir auch noch Hausleute bei uns – zwei irische Sklaven, zwei Mädchen für die Frauenarbeiten und ein halbes Dutzend Gefolgsleute. Unser Hof ist ziemlich groß.
    Du hast noch nicht gesehen, wie meine Ländereien liegen. Ungefähr zwei Meilen zum Westen hin befindet sich die Bucht; Reykjavik liegt fünf Meilen nach Süden. Gegen Long Jökull hin steigt der Boden an, so daß meine Äcker hügelig sind; aber es ist gutes Weideland, und am Strand sammelt sich oft Treibholz an. Ich habe dort einen Schuppen aufgestellt und auch ein Bootshaus.
    In der vorangegangenen Nacht hatte ein ziemlicher Sturm getobt, deshalb gingen Helgi und ich hinunter, um nach Treibgut Ausschau zu halten. Du kommst aus Norwegen und weißt wahrscheinlich nicht, wie wertvoll das Holz für uns Isländer ist. Wir besitzen nur ein paar struppige Bäume und müssen uns das ganze Nutzholz vom Ausland beschaffen. Dort werden Menschen von ihren Feinden manchmal bei lebendigem Leibe in ihren Häusern verbrannt – das betrachten wir als eine der schlimmsten Taten.
    Da ich mit meinen Nachbarn in gutem Einvernehmen stand, führten wir nur Handwaffen mit uns. Helgi trug ein Schwert und die beiden Arbeiter, die uns begleiteten, Speere. Der Sturm hatte die Landschaft reingewaschen, und die Sonne schien freundlich auf das hohe nasse Gras. Mein Land war gut bestellt, die Kühe und Schafe schienen wohlgenährt, aus der Halle meines Hauses stieg Rauch auf, und ich wußte, daß mein Leben einen guten Sinn gehabt hatte. Das lange Haar Helgis flatterte lustig, als wir die Stallungen verließen und uns auf den Weg zum Wasser machten. Seltsam, wie gut ich mich an jede Kleinigkeit erinnere, was an diesem Tag geschah.
    Als wir hinunter zum Strand kamen, ging die See ziemlich hoch; weiß und grau spülte sie gegen die äußerste Kante der Welt. Ein paar Seemöwen flatterten kreischend über unsere Köpfe hinweg, aufgescheucht durch einen ans Ufer gespülten Kabeljau. Ich sah eine Menge Kleinholz, und sogar einen ziemlich großen Holzbalken … von irgendeinem Schiff, das während der Nacht zertrümmert worden war, schätze ich. Das war ein sehr

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