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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Bratpfanne in der Hand. Sie hat sie einfach in den Fluss geworfen. Ich musste bei Bill Ostler eine neue Pfanne kaufen, und du kannst dir vorstellen, was mich
das
gekostet hat!«
    Er streckte die Beine unter dem Tisch aus und schlug sie übereinander. »Ich hab noch keine Frau getroffen, die weder kochen noch nähen kann. Keine wie du, Eliza. Du bist eine tüchtige Frau. Du brauchst dir keine Gedanken um dein Aussehen zu machen, ob du hübsch bist oder so. Und du weißt einen Dollar zu schätzen.«
    Elizas Lippen wurden schmal. »Vielleicht hält sie ja nicht lange durch, und du bist sie los.«
    »Sehe ich noch nicht kommen. Sie arbeitet ihre Schulden bei mir ab. Und sie sucht ihren Vater. Ich kann sie doch nicht einfach an die Luft setzen. Wo sie doch so hilflos ist.«
    Eliza hätte gerne etwas zu dem Thema Miss D’Arcy und ihre Hilflosigkeit beigesteuert, aber sie verkniff sich das. »Bist du sicher, dass es
überhaupt
einen Vater gibt?«, fragte sie stattdessen.
    »Warum sollte sie lügen?« Seth klang ehrlich überrascht.
    Eliza sagte nichts dazu. Wie konnte ein Mann wie Seth zwei- unddreißig Jahre alt werden und nicht wissen, dass es Frauen gab, die alles sagen würden, nur damit ein Mann sich um sie kümmerte.
    »Na ja«, meinte er. »Solange muss ich mich halt mit Charlie Bigelows Schnarchen abfinden und mit verbrannten Bratkartoffeln zum Abendbrot.«
    »Bei mir bekommst du immer ein gutes Essen. Brathühnchen, Zwieback und Soße. Dein Lieblingsgericht.«
    Er lachte. »Eliza, du verlangst ein Vermögen für dein Essen.«
    »Ich könnte dir einen Sonderrabatt einräumen, das weißt du.«
    »Nix da. Das wäre den anderen gegenüber nicht fair, die genauso hart arbeiten wie ich. Ich bestehe darauf, den vollen Preis zu zahlen, und damit basta.«
    Eliza behielt ihre Gedanken für sich. Es gab Zeiten, da hasste sie Seth Hopkins mit seinem Sinn für Fairness und Ehrlichkeit. »Na, dann kann man dich ja nur dafür loben, dass du deiner Christenpflicht nachkommst und diese arme Person rettest.«
    »Das hat nichts mit Christenpflicht zu tun. Ich konnte sie doch nicht auf Gedeih und Verderb einem Typen wie Boggs ausliefern. Jeder andere Mann hätte so gehandelt wie ich.«
    Jeder andere Mann, sagte Eliza sich im Stillen, hätte diese Person in einen goldenen Käfig gesteckt und sie angehimmelt. Nicht aber ein Seth Hopkins. Was Frauen anging, trug er wirklich Scheuklappen. Er hatte einmal von einer Liebsten in der Heimat erzählt, die dann einen anderen geheiratet hatte. Bei all ihren Gesprächen über das Mädchen hatte Seth nie das Wort Liebe erwähnt. Eliza begann sich zu fragen, ob er zu jenen Männern zählte, die zur Liebe unfähig waren. Das Höchste, was eine Frau von ihm erwarten durfte, waren Treue und Geborgenheit. Nun, mehr erwartete Eliza auch nicht von einem Mann. Sie war sich sowieso nicht sicher, ob es die romantische Liebe wirklich gab, die von den Dichtern immer hochgejubelt wurde. Männer konnten so wunderbar Süßholz raspeln, wenn sie eine vermeintliche reiche Erbin vor sich hatten, wusste sie aus bitterer Erfahrung, und dann wie der Blitz verschwinden, wenn sie merkten, dass sie keinen Penny auf der Naht hatte. Nein, da war ihr Seths ungehobelte Art tausendmal lieber. Wenigstens wusste sie bei ihm, woran sie war. Und wenn sie einmal heiraten sollten, brauchte sie ja nicht in ihn verliebt zu sein.
    »Sag mal, soll ich ihr vielleicht ein wenig helfen? Soll ich Miss D’Arcy die Grundregeln des Kochens beibringen?«
    Seth schien ein Stein vom Herzen zu fallen. »Meine Güte, Eliza! Ich wäre dir ja so dankbar! Ich glaube, Miss D’Arcy könnte die Hilfe einer älteren Frau wirklich gebrauchen!«
    Das Gesicht von Eliza Gibbons, die nur fünf Jahre älter als Miss D’Arcy und zwei Jahre jünger als Seth war, versteinerte, ihr Blick glich glühenden Kohlen. Sie meisterte ein tapferes Lächeln: »Überlass das nur mir. Ich werde der armen Miss D’Arcy helfen, sich in der Küche zurechtzufinden.«
     
    Sie konnte es nicht fassen. Die Kartoffeln waren schon wieder angebrannt!
    Während sie auf die braune Matsche in dem Kochtopf blickte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Wie kriegten die anderen Frauen das bloß hin? Entweder war bei ihr der Herd zu heiß oder die Hitze zu schwach. Wenn sie sich darauf konzentrierte, das Fleisch zu braten, brannte das Gemüse an. Wenn sie den Eintopf umrührte, fing das Brot an zu verbrennen. Wie sollte sie alles gleichzeitig handhaben? Als sie die verkohlten Abfälle

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