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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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dienlich sind. Darüber hinaus teilen sie Ihre Einstellung den Archäologen gegenüber.«
    »Und wie ist meine Einstellung den Archäologen gegenüber?«
    Xavier räusperte sich. »Nun, Sie vertreten die Ansicht, sie entweihen eine geheiligte Stätte, und würden es begrüßen, wenn sie so bald wie möglich verschwinden. Sie haben sich zu diesen Punkten deutlich genug geäußert, Commissioner.«
    »Und was genau soll ich für diese Ihre Mandanten tun?«
    »Wie ich bereits sagte, sind Sie sehr nahe am Geschehen dran und genießen gewisse Vorteile eines Insiders, die ein Outsider wie ich nicht haben kann. Lassen Sie mich noch hinzufügen, Commissioner, dass meine Mandanten für solch einen speziellen Fall entsprechende Mittel bereithalten und gewillt sind zu zahlen, was immer Sie verlangen.«
    Jared starrte sein Gegenüber an. »Wer, sagten Sie, sind diese Leute?«
    Ein rasches, trockenes Lächeln. »Ich bin leider nicht befugt, ihre Identität preiszugeben. Ehrlich gesagt, verstehe ich es selbst nicht so recht. Es hat mit Stammesgesetzen und Tabus und solchen Dingen zu tun.«
    Jared nickte bedächtig. »Falls ich mich entschließe, den Fall zu übernehmen, bekäme ich dann eine Liste mit den Namen?«
    »Nun, äh, nein, tut mir Leid. Wegen Stammesrivalitäten und weil sie irgendwelche Eide geschworen haben, können sie nicht riskieren, dass ihre Mitwirkung bekannt wird. Ist alles sehr kompliziert, wirklich. Aber lassen Sie mich Ihnen nochmals versichern, dass die Mittel bereitgestellt sind und auf Ihr Wort hin abgerufen werden können.«
    »Was genau erwarten sie von mir?«
    Xavier blinzelte ihm zu. »Dass Sie die Höhle schließen lassen natürlich. Beenden Sie die Entweihung durch die weißen Archäologen und schützen Sie den Leichnam und die Grabbeigaben jener Frau. Eine ehrenvolle Aufgabe, Mr. Black. Meine Mandanten sind heilige Männer, die an höchster Stelle im Sinne der amerikanischen Ureinwohner tätig sind. Man könnte sagen, sie sind das indianische Äquivalent eines Kardinalskollegiums.«
    Während die Geräusche aus dem Lager durch die offenen Fenster drangen, dachte Jared kurz nach. »Mr. Xavier«, sagte er schließlich, »richten Sie Ihren Mandanten aus, dass meine Dienste nicht nötig sind. Der Staat wird aller Voraussicht nach auf Enteignung des Gebiets pochen, das heißt, man wird den Hausbesitzern einen fairen Preis für ihre Grundstücke anbieten. Die Häuser werden abgerissen, die Höhle daraufhin der Umweltschutzbehörde unterstellt und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Vertretern des entsprechenden Stammes zugesprochen. Sollte es nicht dazu kommen, werde ich den Antrag stellen, dass der Canyon auf unbefristete Zeit nicht aufgeschüttet wird, was bedeutet, dass die Hausbesitzer ebenfalls den Kürzeren ziehen. In beiden Fällen, Mr. Xavier, wird die Höhle unter Schutz gestellt.«
    Nervöses Hüsteln. »Na ja, verstehen Sie mich bitte richtig, meine Mandanten wollen die Höhle nicht nur schützen lassen, sie möchten, dass sie versiegelt wird … auf Dauer.« Wie um den kostbaren Inhalt seiner teuren Aktenmappe anzudeuten, legte er die Hand darauf und sagte: »Lassen Sie mich nochmals betonen, Mr. Black: Geld spielt bei meinen Mandanten keine Rolle, nicht wenn es darum geht, ein Sakrileg zu verhindern, das im Zusammenhang mit einer ihrer Grabstätten begangen wird. Das ist in der Vergangenheit zu häufig geschehen. Und natürlich verkennen sie nicht, dass Sie ein persönliches Interesse daran haben. Ihre Frau …?« Er ließ die Andeutung im Raum hängen.
    »Ja«, sagte Jared. »Meine Frau war Indianerin, und die Erhaltung von Grabstätten der Urbevölkerung war eines ihrer Anliegen.« Er überlegte abermals kurz, wobei er seinen Besucher, der sein stereotypes Lächeln beibehielt, ungeniert musterte. »Mr. Xavier«, sagte Jared und stieß die Fliegengittertür auf. »Würden Sie kurz mitkommen?«
    Xaviers Lächeln erstarb. »Mitkommen? Wohin?«
    »Ich möchte mit Ihrer Hilfe ein paar Punkte klären. Dauert nicht lange.«
     
    »Nach Durchsicht der geschichtlichen Daten«, diktierte Erica in ihren Kassettenrecorder, »bin ich zu dem Ergebnis gelangt, dass die Brille höchstwahrscheinlich jemandem aus der Crew von Juan Cabrillo gehörte, der 1542 in der Gegend von Santa Monica beziehungsweise Santa Barbara ankerte und kurz mit den Chumash-Indianern in Berührung kam. Warum aber wurde seine Brille in der Höhle vergraben? Wurde er selbst dort bestattet? Warum sollte ein Europäer

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