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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Hause?«
    Sie lehnte sich an ihren Arbeitstisch und nippte an ihrem Becher. »Dorthin lasse ich mir meine Post schicken. Eine feste Bleibe habe ich nicht. Im Augenblick« – sie machte eine ausholende Geste – »ist dies hier mein Zuhause.«
    Er trank seinen Kaffee, spähte über den Rand des Bechers zu ihr hinüber, bemüht, sich seine Verwirrung nicht anmerken zu lassen. War das, was auf diesem engen Raum untergebracht war, alles, was sie besaß? »Ich hab mal einen Freund besucht, als er in New Mexico mit einer Ausgrabung zugange war. Sein Zelt war voll gestopft mit Artefakten. Seine private Sammlung. Er nahm sie auf all seinen Reisen mit.« Jared sah sich um. »Etwas Ähnliches hab ich wohl hier vermutet.«
    »Ich sammle keine Antiquitäten. Davon halte ich nichts.«
    Er war verblüfft. »Sagten Sie nicht eben …«
    »Sammlungen in Museen, dafür hab ich sehr wohl was übrig, weil sie der Öffentlichkeit zugänglich sind und weil sie lehrreich sind und zum Verständnis beitragen. Für sich privat archäologische Objekte zu sammeln, lehne ich ab. Das verleitet nur zum Diebstahl. Solange es Sammler gibt, die Spitzenpreise für Grabbeigaben zahlen, solange wird man Gräber plündern. Schwarzhandel mit Antiquitäten leistet der von Ihnen geschmähten Grabräuberei nur Vorschub.«
    Unwillkürlich musste Jared an die Objekte in seinem Haus in Marin County denken, echte präkolumbianische Kunstwerke, für die er ein schönes Sümmchen hingeblättert hatte – ohne sich je Gedanken darüber zu machen, wer die eigentlichen Leidtragenden solcher Transaktionen waren.
    Er wollte gerade etwas zu den fiesen Taktiken von Zimmerman und den anderen Hausbesitzern anmerken und dass sie alle in den nächsten Tagen besonders wachsam sein müssten, als sie draußen die schweren Schritte von Stiefeln hörten. Gleich darauf platzte Luke herein. »Erica«, sagte er, »kommen Sie mit. Das müssen Sie sich ansehen!«
    Sie stellte ihren Becher ab. »Was denn?«
    »In der Höhle! Ich hab ein bisschen aufgeräumt – nein, nein, nichts angefasst, aber – Erica, das müssen Sie sich unbedingt ansehen!«
    Die drei rannten zur Kante des Canyons und kletterten das Gerüst hinunter. In der Höhle kauerte sich Erica hin und entfernte mit einem Pinsel vorsichtig die Erde von dem eben zum Vorschein gekommenen Objekt. »Sieht aus, als wäre es in so was wie ein Tuch eingeschlagen worden«, murmelte sie. »Ist zwar verrottet, aber eine mikroskopische Analyse der Fasern … Großer Gott!«, stieß sie aus. »Ein Reliquiar!«
    Jared beugte sich interessiert vor. »Ein Reliquiar?«
    »Ein Behältnis für Reliquien. Normalerweise für die Knochen oder Haare eines Heiligen.« Behutsam entfernte sie weitere Erde. Eine aus Silber gefertigte Hand mit Unterarm kam zum Vorschein. »Eindeutig ein Reliquiar. Demnach dürfte außer der Lady noch jemand hier begraben sein.«
    »Ein Heiliger? Wer denn, Erica?« Lukes Stimme drohte vor Aufregung überzuschnappen. »Wessen Knochen sind das? Können Sie das sagen?«
    »Und wie kommt so was hierher?«, wunderte sich Jared.
    Erica nahm einen weicheren Pinsel. »Nach dem Aufkreuzen von Cabrillo im Jahre 1542 gab es für die nächsten 227  Jahre keinen weiteren Kontakt mit Europäern. Meiner Vermutung nach tauchte derjenige, der dies hier nach Amerika brachte, nicht vor 1769 auf.«
    Sie entfernte noch mehr Erde und zog das Licht näher heran. Als sie den in das Silber gravierten Namen las, stockte ihr der Atem. Ungläubig sah sie zu den anderen auf. »Ich würde sagen, unsere kleine Ausgrabung ist auf dem besten Weg, sich zu einer internationalen Angelegenheit zu mausern.«
    »Wieso?«, fragte Jared.
    »Weil ich dies hier«, und damit deutete sie auf den silbernen Arm, der aus der Erde ragte, »dem Vatikan melden muss.«

Kapitel 6
    Teresa
1775
    T eresa hatte zwei Wünsche: in Erfahrung zu bringen, was Bruder Felipe so quälte, und einen Weg zu finden, diese seine Not zu lindern.
    »Wir pflücken nur die Blätter des Fingerhuts«, sagte Felipe soeben, und seine Stimme hörte sich wie immer für sie an wie ein Sommerwind, der beschwichtigend und unaufdringlich in einem Canyon raunte. Alles an Bruder Felipe war beschwichtigend und unaufdringlich – sein Gang, der nichts von der Eile manch anderer Padres verriet, sein freundliches Wesen, das im Einklang mit dem Garten stand, durch den er schritt. Seine Art zu essen, sich nach jedem Bissen Zeit zu lassen, so als genieße er das Geschenk der Natur. Wenn er die

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