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2001 Himmelsfeuer

2001 Himmelsfeuer

Titel: 2001 Himmelsfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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war. »Niemand kann uns hier hören. Mach weiter.«
    Aber noch ehe die Spitzhacke erneut dem Gestein zu Leibe rücken konnte, drang ein Lichtstrahl in die Höhle, und eine Frau rief: »Was haben Sie hier zu suchen?« Und bevor die beiden Männer reagieren konnten, ging sie mit einer Schaufel auf sie los und schrie dabei, was ihre Lungen hergaben.
    Einem der Eindringlinge gelang es, an ihr vorbei aus der Höhle zu flüchten und das Gerüst hinunterzuklettern, weg von den Schritten, die man jetzt auf das Ausgrabungsgelände zutappen hörte. Der in der Höhle Verbliebene versuchte, Ericas Schaufel zu entgehen, schrie: »Aufhören! Verdammt noch mal!« Als sie erneut zum Schlag ausholte, duckte er sich und stürmte mit eingezogenem Kopf gegen sie an, sodass sie das Gleichgewicht verlor und stürzte, während der Mann das Weite suchte.
    »Stehen bleiben!«, rief Erica und kroch ihm auf allen vieren nach. »Haltet sie auf!«
    Jetzt hörte man weitere Rufe und dass jemand draußen auf dem Gerüst herumkletterte. Als Erica ins Freie stolperte, prallte sie mit Jared zusammen, der wie alle anderen nur mit dem Nötigsten bekleidet war und noch reichlich benommen dreinschaute, weil man ihn so plötzlich aus dem Schlaf gerissen hatte.
    »Die beiden da!«, keuchte Erica und deutete in den Krater des Zimmerman-Pools. »Sie dürfen nicht entkommen!« Jared kletterte bereits das Gerüst hinunter.
    Scheinwerfer um das Gelände wurden angeworfen. Gestalten huschten durch die Dunkelheit: die Verfolger der Eindringlinge.
    Luke kam die Leiter hinunter, das lange blonde Haar völlig verwuschelt. »Die Polizei weiß bereits Bescheid. Was ist passiert? Sind sie entkommen?«
    Aber Erica war bereits auf dem Weg zurück in die Höhle. Der Strahl ihrer Taschenlampe glitt über Boden und Wände.
    Sie fuhr zusammen, versteinerte. Das Skelett …
    Sie sank auf die Knie, deutete mit zitternder Hand auf die Bescherung: Schädel zertrümmert. Knochen gebrochen. Becken zerquetscht wie ein Ei.
    »Heilige Scheiße«, murmelte Luke. »Die haben ja hier gehaust wie die Vandalen.«
    »Holen Sie Sam«, sagte Erica gepresst. Der Schädel der Lady. Eingeschlagen. Kinnladen ausgerenkt. »Er hat einen Schlaf wie ein Bär. Wecken Sie ihn.«
    »Erica …«
    »Gehen Sie schon!«
    Schwankend erhob sie sich und richtete die Taschenlampe auf das Bild. Tiefe Kerben im Gestein. Die Eindringlinge hatten an den Piktogrammen herumgehackt.
    Sie nahm kaum das Geräusch von Stiefeln wahr, die draußen die Leiter hochkamen, das Keuchen von jemandem, der lange gerannt war. Aber sie hörte, dass er die Höhle betrat, spürte, dass er da war. Und dann hörte sie ihn sagen: »Sie sind entwischt.«
    In ohnmächtigem Zorn schloss sie die Augen.
Sie
würde sie finden. Irgendwie würde sie die Männer aufspüren, die das hier angerichtet hatten.
    Jared kam auf sie zu, blieb kurz im Halbdunkel stehen, sagte dann: »Hoffentlich geben Sie sich damit zufrieden.«
    Sie wirbelte herum. Durch tränenverschleierte Augen sah sie die Dreckspuren und den Schweiß auf seiner nackten Brust als Beweis seiner Bemühungen, die Einbrecher zu verfolgen. Unverkennbar, wie wütend seine Augen blitzten, als er die barbarische Zerstörung in der Höhle zur Kenntnis nahm.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie haben diese Frau freigelegt, anstatt sie unangetastet zu lassen«, sagte er. »Ehe Sie mit Ihren Schaufeln und Pinseln anrückten, lag sie in ihrem Grab, in dem sie für alle Ewigkeit zu ruhen hoffte, in Sicherheit.«
    Sie starrte ihn an. Er gab
ihr
die Schuld? In der Schwärze der Höhle sah Erica rot.
    »Sehen Sie sich das doch an!«, schrie sie. »Dabei bin ich diejenige, die den Schändern dazwischengefunkt hat! Ich kann mich nicht dran erinnern, dass
Sie
irgendwie dafür gesorgt hätten, diese Grabungsstätte, die Sie als derart heilig erachten, zu sichern, Mister Commissioner.
Ich
hingegen habe sehr wohl etwas unternommen!« Damit zog sie etwas aus ihrer Tasche und hielt es ihm unter die Nase. »Dies ist ein ganz gewöhnliches Babyphon. Den Sender habe ich in der Höhle versteckt und den Empfänger an mein Bett gestellt. Geräusche der Einbrecher haben mich geweckt. Ich jedenfalls hab was getan! Und Sie?«
    Jared starrte sie mit halb offenem Mund an. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde Erica ihm den Melder ins Gesicht schleudern. Aber sie steckte ihn wieder ein und ging an ihm vorbei zum Eingang, wo sie mit Luke zusammentraf, der eben aus dem Lager zurückkam. »Sie hatten Recht, Erica.

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