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2005 - Gestrandet in der Nacht

Titel: 2005 - Gestrandet in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Andruckneutralisatoren, und wir flogen durcheinander. Es schien, als werde das Raumschiff unter der Einwirkung dieser Gewalten zerbrechen.
    Nie zuvor habe ich Derartiges erlebt. Während ich ebenso hilflos wie verzweifelt nach einem Halt suchte, sah ich aus den Augenwinkeln heraus, was sich in den Holos abspielte. Ein Farbenmeer tobte durch die Monitoren.
    Plötzlich arbeiteten die Neutralisatoren wieder. Wir spürten die Normalschwere von einem Gravo und stürzten zu Boden.
    Ruhe kehrte ein. Es schien die Ruhe des Todes zu sein. „Oh, mein Gott! „stammelte jemand. „Wir leben noch", flüsterte ein anderer. „Ich glaube es nicht. Es kann nicht sein!"
    „Die SOL ist intakt", meldete Ronald Tekener mit fester Stimme. „Worauf wartet ihr? Bringt das Schiff unter Kontrolle."
    Ich wechselte einen kurzen Blick mit ihm. Der Smiler bewies mal wieder seine einzigartigen Qualitäten. Er war ein Spieler, der seine Nerven offenbar in jeder Situation im Griff hatte.
    Seine Worte halfen allen. Die Männer und Frauen eilten an ihre Plätze. Die Bilder in den Holos normalisierten sich. „Was ist mit Nacht-Acht?" fragte Crom Harkanvolter. Fahrig strich er sich mit den Händen über das Gesicht. Er zitterte. „Ist Nacht-Acht zerbrochen?"
    Ich zeigte auf den Hauptschirm, auf dem die acht Planetoiden deutlich zu erkennen waren. Das Verbindungssystem mit den Röhren bestand noch immer. Aus einem der Planetoiden stiegen kurzfristig Feuersäulen auf. „Das ist Nacht-Acht 3, der Träger der Recycling-Anlagen", schnatterte Crom. „Ich muß sofort zurück. Aber ich komme wieder. Nacht-Acht ist schwer getroffen. Ohne die Recycling-Anlagen können wir nicht existieren."
    „Ich bringe euch zu eurem Raumgleiter", bot sich Tek an.
    Die Mom´Serimer nahmen an. In aller Eile verließen sie die Zentrale.
    Ich atmete tief durch. Erst jetzt stellte ich fest, daß die Carit-Hülle der SOL die gewaltigen, mechanischen Energien absorbiert und in Form von Hitze wieder nach außen abgestrahlt hatte.
    Ohne Carit-Hülle hätte die SOL nicht überlebt.
    Ich wandte mich dem Kokon zu. Er sah unverändert aus. Die Schublade mit der Handform ragte noch immer aus ihm heraus. Ich ging zu ihm und legte meine Hand in die Mulde. Mein erster Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Sie paßte millimetergenau hinein.
    Ein Gelächter, das mich seltsam berührte, hallte durch die Hauptleitzentrale und ließ alle herumfahren, die bis dahin nicht auf mich geachtet hatten. Über dem Kokon erschien eine etwa zehn Zentimeter hohe Holographie. Sie zeigte das Gesicht eines alten, weißbärtigen Mannes.
    Ich stutzte. Vom ersten Augenblick an war ich davon überzeugt, daß ich das Gesicht kannte.
    Irgendwo und irgendwann war es mir schon einmal begegnet.
    Aber wieso hatte ich nur das Gefühl, daß ich es kannte? Wieso wußte ich es nicht? Warum ließ mein photographisches Gedächtnis mich im Stich?
    Ich schien den Boden unter den Füßen zu verlieren, und für kurze Zeit hatte ich das Gefühl, mich selbst von außen sehen zu können. Ich versuchte, mich zu erinnern, ich hoffte, daß sich mein Extrasinn meldete. Doch meine Fragen stießen ins Leere. Es war ein völlig neues Gefühl für mich.
    Niemals zuvor hatte ich erlebt, daß mein Gedächtnis nicht weiterwußte.
    Wieso jetzt? fragte ich mich. Welches Spiel trieb ES mit mir?
    Das Gelächter verklang, und die Superintelligenz meldete sich mit der uns bekannten Stimme. „Ein großer Moment und der richtige Zeitpunkt, darauf hinzuweisen, daß das Schicksal der Menschheit in den Händen der SOL-Besatzung liegt!"
    Stille war eingekehrt in der Zentrale. Alle blickten auf das Holo des weißbärtigen Mannes, und niemand wagte, etwas zu sagen. „Von diesem Tag an hat die SOL exakt bis zum 944.8741.87. Segaf Zeit, um von Auroch Maxo-55 einen Kym-Jorier zu bergen", fuhr der Unsterbliche von Wanderer fort. „Sollte die SOL versagen, so wird dies gleichbedeutend mit der Vernichtung der Menschheit sein."
    ES schien diese Eröffnung für belustigend zu halten, denn mit dem gleichen homerischen Gelächter, mit dem er sich angemeldet hatte, verblaßte die Erscheinung nun wieder. Die Superintelligenz erläuterte weder, wo sich Auroch Maxo-55 befand, ob es sich dabei um einen Planeten oder was auch immer handelte, noch was unter einem Kym-Jorier zu verstehen war.
    Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf, und zugleich fragte ich mich, wie der Hantelraumer diese kosmische Region eigentlich verlassen sollte. Der Kessel von DaGlausch war

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