2006 - Cugarittmos Gesichter
in bestehende Flottenverbände eingegliedert.
Es gab Lücken genug in den Reihen der Mundänen, die es auszufüllen galt. Denn wie abfällig man auch über die Verteidiger dieser Galaxis sprechen mochte, wie sehr man sie belächelte und verspottete, sie hatten den Mundänen zu allen Zeiten dieses nun schon über 11.000 Segaf währenden Krieges große Verluste zugefügt. Erst in den letzten paar hundert Segaf hatte sich der Sieg der Mundänen abzuzeichnen begonnen. Aber noch immer wehrten sich die Völker der Galaktischen Krone vehement gegen den drohenden Untergang. Wie groß ihr Widerstand war, konnte man an der Tatsache erkennen, daß die in Segafrendo kämpfenden Mun-Truppen durch über 500.000 Einheiten gerade wieder aufgebessert werden mußten.
Cugarittmo wurde aufgrund der Eignungstests den Raumlandesoldaten zugeteilt und mit einigen hundert anderen Neulingen der Mannschaft eines Kriegsfloßes zugeteilt, die beim letzten Einsatz arg dezimiert worden war. Cugarittmo und die anderen hörten den Erzählungen der Krieger über dieses Unternehmen fasziniert zu, ohne zu hinterfragen, ob die geschilderten Heldentaten tatsächlich stattgefunden hatten. Tausende Mundänen hatten bei der Eroberung dieses einen Sonnensystems schließlich ihr Leben verloren, aber kein einziger Feind hatte überlebt. Wer fragte da schon nach den Namen der Helden - sie waren alle Helden.
Auch Cugarittmo wollte zu einem werden. Er wollte den Glauben des Vaters an ihn bestätigen, und er wollte alle Ausbilder der Kriegerschmiede Lüge strafen, die ihn als Mun12 abgetan hatten.
Cugarittmo hatte nur Schwierigkeiten damit, sich der Zeitrechnung und der Sprache der Slattys zu bedienen. Beides war ihm zuwider und verhaßt. Aber die Ausbilder bestanden darauf, daß alle Kämpf er das weiche, melodische Frendo-Prom perfekt beherrschten und soviel wie möglich von den Lebensregeln des Feindes übernahmen, um sich im Ernstfall besser auf sie einstellen zu können. „Ihr sollt nicht zu Slattys umgeformt werden", erläuterte Surgarro, ein Mun-7 und Verbandskommandeur über zehn Flöße, der ihnen Kriegspsychologie beizubringen versuchte, „aber ihr sollt lernen, ihre Denkweise nachzuvollziehen. Ich weiß, daß ihr denkt, das sei nicht nötig, weil ihr euch sowieso auf eure Instinkte und euren Spürsinn verlassen könnt. Aber solange ein Slatty über seine Technik verfügt, kann er euch ganz schön zum Narren halten. Verlaßt euch nie allein auf eure Sinne. Denn es kommt nicht selten vor, daß diese getäuscht werden. Ihr denkt, die Aura aus Haß und Todesangst eines Slatty kommt von vorne, dabei fällt er euch im selben Moment in den Rücken. Mit wachsender Erfahrung werdet ihr lernen, solche Täuschungsmanöver zu durchschauen. Aber solange ihr unerfahren seid, verlaßt euch nie allein auf euren Pux. Versucht stets, eure Feinde zu durchschauen!"
Cugarittmo und seine Kameraden gelangten zu der Überzeugung, daß solche Vorträge nichts brachten. Wie Surgarro selbst sagte, war es die Erfahrung, die den Krieger prägte. Damit sprach er sich selbst gegen alle Theorie und seinen eigenen Vortrag aus. Entsprechend gering war die Aufmerksamkeit, die ihm die Soldaten entgegenbrachten.
Aber das Tagwerk auf dem Floß bestand aus Theorie und Routine. Einzige Abwechslung bildeten die verschiedenen Manöver, die Surgarro die Mannschaften seiner zehn Kriegsflöße leisten ließ, im Raum und auf Himmelskörpern.
Während die Raummanöver nur anfangs etwas Spannung für die Einsatzkommandos mit Cugarittmo boten, sorgten die Bodenmanöver schon für mehr Nervenkitzel. Dabei wurde nämlich der Nahkampf geprobt. Es wurden zwei Parteien gebildet, von denen die eine die Rolle der Angreifer übernahm, während die andere die Verteidiger, die Slattys, imitierte. Für diesen Zweck bekamen die Verteidiger Ionen-Sender, wie sie auch die Slattys zur Täuschung und Ablenkung benutzten, um so von ihrer eigenen Aura abzulenken.
Cugarittmo verstand es, stets zu den Angreifern zu gehören, indem er, wenn er doch mal eine Niete zog, die Rollen einfach mit seinem Freund Argentutto tauschte.
Das erste Manöver dieser Art fand auf einer zerbombten und strahlenverseuchten Welt statt, die nach Surgarros Aussage ehemals eine paradiesische Welt der Slattys gewesen war. Zuerst schwärmten die 2.000 „Slattys" aus, um sich in den Ruinen zu verkriechen. Nach einer angemessenen Frist wurden die 300 Jäger auf sie gehetzt.
Cugarittmo stürmte als einer der ersten los. Das Jagdfieber
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