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2009 - komplett

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Titel: 2009 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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auf Olivia. „Da bist du ja“, sagte er und war im Begriff aufzustehen. Olivia schnappte entsetzt nach Luft, da sich sein Körper gleich unverhüllt zeigen würde, und drehte ihm den Rücken zu. Als er sich ihr von hinten näherte, schlug ihr das Herz in der Brust wie ein verängstigter Vogel, der um seine Freiheit kämpft. „Ich will, dass du mir das Bad bereitest.“
    „Das B...Bad?“
    „Ja. Badest du? Ich hasse es, wenn Leute eine Abneigung gegen Sauberkeit haben.
    Ich hoffe, du gehörst nicht dazu.“
    „N...nein.“
    „Dann bist du sicher mit dem Baden vertraut? Mit Wasser und Seife und Waschen ...“
    „Sicher bin ich das, Mylord. Es ist nur so, ich bin mir nicht so recht sicher, was Ihr von mir verlangt.“
    „Hab keine Angst. Ich habe nicht vor, dich niedere Dienste verrichten zu lassen“, erklärte er und senkte dabei die Stimme, dass sie fast zu einem Schnurren wurde.
    Olivia spürte, wie sein Atem ihren Nacken streifte. Sie war allein mit einem nackten Mann in dessen Schlafgemach – bei diesem Gedanken wurde ihr ganz schwindlig.
    Und dieser nackte Mann war auch noch der Lord. Ihr Herr.
    „Der Bottich wurde schon hergebracht und gefüllt“, fuhr er fort. „Aber ich brauche jemanden, der mir den Rücken schrubbt.“
    „Oh.“
    „Das ist alles. Ich werde dir nichts antun.“
    „Oh.“ Warum zum Teufel klang sie jetzt so enttäuscht?
    „Du kommst aus einem wohlhabenden Haushalt, nicht wahr, Olivia? Hat deine Mutter dich nicht gelehrt, Gäste zu ehren, indem du ihnen das Bad bereitest?“
    „Doch, aber in unserer Familie war es üblich, dass diese Pflichten nur den verheirateten Frauen oblagen.“
    „Hier gibt es keine verheirateten Frauen.“
    „Und Ihr, Mylord, seid kein Gast.“
    „Nein, das bin ich nicht. Ich bin der Herr und du meine ... Dienerin. Darum habe ich dich für diese Aufgabe ausgewählt. Hast du etwas dagegen?“
    „Nein, Mylord.“
    „Du wendest mir den Rücken zu. Das ist eine große Unhöflichkeit. Du musst lernen, dass du deinem Herrn offen gegenüberstehen und ihm in die Augen sehen musst, wenn er zu dir spricht.“

    „Ja, Mylord.“
    Er wartete. Sie versuchte, sich umzudrehen, aber sie schien keiner Bewegung fähig zu sein.
    „Olivia?“
    „Ja, Mylord?“
    „Bediene mich.“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten und schloss die Augen. Bewegte erst einen Fuß, dann den anderen, bis sie sich zu ihm umgedreht hatte. Dann hob sie unter großer Willensanstrengung die Lider. Sie war entschlossen, nur das zu tun, was er gefordert hatte – ihm in die Augen zu sehen.
    Aber in Augenhöhe waren natürlich nicht seine Augen, sondern ein Paar breite, faszinierend muskulöse Schultern.
    Olivia blinzelte und hielt den Atem an. Sein Körper war so ganz anders als ihr eigener.
    Wo ihrer weich und biegsam war, sah seiner fester, beinahe derber aus. Der ganze Körperbau wirkte fremd, auch wenn seine Haut glatt und makellos war. Das Feuer tauchte ihn in ein sanftes Glühen und weckte ihre Neugier noch mehr.
    Und obwohl sie sich alle Mühe gab, es nicht zu tun, schweifte ihr Blick dorthin, wo der Unterschied zwischen ihr und ihm am offensichtlichsten sein würde.
    Zu ihrer Überraschung sah sie, dass er ein fein gearbeitetes, lose sitzendes Beinkleid angezogen hatte.
    „Du siehst, ich bin gar nicht so ungeschlacht, wie du glaubst.“
    Jäh hob sie den Kopf, und endlich sah sie ihm in die Augen – rauchgraue Augen, in denen es verschmitzt funkelte. Um seinen Mund zuckte es. Sie hätte sich gekränkt fühlen können, aber irgendwie spürte sie, dass er sie nicht verspottete. Jedenfalls würde kein Diener es wagen, die Spötteleien seines Herrn übel zu nehmen.
    „Wie hübsch du errötest.“ Er streckte die schlanken Finger aus und strich ihr übers Haar. Einen Moment lang schien er traurig zu sein, fing sich dann jedoch wieder.
    „Aber ich kann natürlich nicht in meinen Kleidern in den Bottich steigen. Also dreh dich um, und wenn ich sicher im Wasser sitze, werde ich dich rufen, deine Arbeit zu tun.“
    Dankbar wandte Olivia sich rasch ab. Sie hörte, wie er in den Bottich kletterte, dann rief er nach ihr.
    Sie biss sich auf die Lippen und drehte sich, auf das Schlimmste gefasst, um.
    Ihr Anblick ließ Lord Will in Gelächter ausbrechen. „Du wirst doch nicht zum Schlachter geführt, Kleines. Noch wirst du zu etwas Unzüchtigem gezwungen.“ Sie sah ihn an, und seine Augen funkelten. „Zumindest jetzt nicht.“
    Fand er sie etwa seltsam? Sie ließ ein beleidigtes Schniefen

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