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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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Sekunden. Vorbereitungen an acht zwo null überprüfen.«
    »Alle Zielvorbereitungen beendet«, sagte eine Stimme mit britischem Einschlag. Der Mann meinte damit, dass dem Haus in dem Augenblick der Strom abgedreht werden konnte, in dem die Sturmtrupps die Türen öffneten, dass die Alarmanlage der Czerwicks vom Dienstleistungsunternehmen abgestellt worden war und Mrs. Czerwick noch immer zwei Katzen hatte, aber keinen Hund. Ana hatte erwähnt, dass man sechs Hunde in der Nachbarschaft, die als zu wachsam eingestuft worden waren, mit milden Betäubungsmitteln ruhiggestellt hatte. Wie, war nicht ganz klar, aber da man niemand in den umliegenden Häusern hatte vorwarnen wollen, waren wahrscheinlich Einbrecher mit Diazepam-gespicktem Speck vorgeschickt worden. Die Zielvorbereitung schloss auch ein, was man ein Wire-Delay nannte. Das heißt, dass das ganze Haus gegen zwei Uhr morgens um sechzig Sekunden in die Vergangenheit versetzt worden war. Man hatte dazu die Verbindung von Madisons Computern zur Atomuhr zurückgesetzt und eine sechzigsekündige Verzögerung auf alle Internetangaben und die Displays der Handys gelegt, und jetzt sendete man sogar zeitlich verzögerte Signale an die Fernsehantennenschüssel auf dem Dach und zu altmodischen Radios, die vielleicht jemand einschaltete. Armband- und andere nicht vernetzte Uhren waren natürlich nicht betroffen, aber wer schaut denn noch auf diese Dinger? Wenn irgendein Plappermaul also bemerkte, was hier vor sich ging – und für mich schien man hier genügend Kräfte zusammengezogen zu haben, um das ganze Land zu erobern –, und sich im Fernsehen oder im Internet darüber ausließ, konnte man alles abfangen.
    »Alles klar«, sagte der Einsatzleiter. »Team Braun, Sie …«
    Der Audiokanal verstummte. Alles war still.
    Wir bekamen das Gefühl, dass jeder – also jeder in unserem Konferenzraum – sich unbehaglich rührte. Es war das akustische Gegenstückdazu, wenn man beobachtet, wie ein schwarzer Stift eine Textzeile in einem CIA -Dokument ausstreicht.
    »Ich wette, er prüft die FAE s«, sagte Anas Stimme.
    Sie meinte Fuel-Air Explosives, Aerosolbomben. Sie bezog sich auf das bisschen Information, das wir und vermutlich die Leute im VIP -Trailer und wahrscheinlich auch Lindsay Warren selbst – der ohne Zweifel das gleiche Arrangement aus dem Fenster in seinem pathogendichten Schutzraum in der Hyperbowl beobachtete – nicht haben sollten.
    Im Frühstadium der Diskussionen zu Operation Bock war mehr als einmal die Möglichkeit zur Sprache gekommen, die gesamte Stadt zu eliminieren. Offenbar bewerkstelligte man so etwas heutzutage mit einem Ring aus Aerosolbomben, die so angeordnet waren, dass sie jedes lebende Partikel im Zielgebiet in Brand setzten. Ana hatte gesagt, dass die US -Streitkräfte in Afghanistan zweimal so vorgegangen seien, und in beiden Fällen sei aus den anvisierten Fabriken kein biogefährliches Material entwichen. Wie auch immer, soweit es die Bock-Operation anging, war diese Möglichkeit rasch abgelehnt worden – nicht etwa aus moralischen Bedenken, sondern weil es trotz eines psychologischen Gutachtens, das es in Zweifel zog, dennoch möglich war, dass Madison mit anderen zusammenarbeitete oder dass andere von ihm wussten oder er von anderen oder dass er seine Forschungsergebnisse anderen gemailt oder, die albtraumhafteste Vision von allen, mit der Verteilung der Bakterienkulturen bereits begonnen hatte. Wie er das anstellen wollte, war nicht klar, doch im einfachsten Fall konnte er kleine Pakete an Adressen auf der ganzen Welt schicken.
    Vor zwei Tagen hatte Ana zu uns gesagt, sie vermute, dass dennoch scharfe Aerosolbomben außerhalb der Stadt in Stellung seien und jemand in Victoria sie zünden würde, wenn er zu der Ansicht gelangte, eine unkontrollierte Freisetzung sei im Gange. Verräterisch sei in dieser Hinsicht, dass die wirklich großen Tiere aus D .  C . und Ottawa – die Direktoren des CSIS oder des FBI zum Beispiel – nicht am Schauplatz zugegen sein wollten. Wenn die Experten für biologische Kriegführung sagten, es finde eine nicht eindämmbare Verbreitung statt, dürften wir damit rechnen, dass die gesamte Ortschaft verschwand, unddann konnten wir alle nur hoffen, dass die Hitze wirklich die meisten Erreger abtötete. Während dieser Konferenzschaltung hatte Michael sie gefragt, wieso sie noch immer dort war, in der Sprengzone, doch Ana ging über seine Frage hinweg. Ich vermute, sie war einfach zu sehr Macho, um

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