Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
Vom Netzwerk:
sicher bist. Kennst du Ana Vergara noch? Wahrscheinlich ist sie auf dem Boot oder spricht auf dem Netphone zu dir. Bitte darum, sie zu sprechen. Ich sage dir das alles nur, weil du ein großer tapferer Junge bist und es allein schaffen kannst.«
    Schweigen. Hmm, auf jeden Fall hat sie kein Wort von irgendeinem Vater gesagt, dachte ich. Vielleicht ist Max ein Pipettenkind.
    »Schnuckie?«, fragte sie.
    »Okay«, sagte er, »aber wie klein ist die Wahrscheinlichkeit denn jetzt?«
    »Sehr klein, aber wir sind immer noch in Gefahr, also darfst du nicht vergessen, was ich dir gesagt habe.«
    »Wenn du stirbst, dann bringen sie dich doch dahin, wo man dich einfriert, oder?«
    »Na ja, wenn mich ein Krankenwagen mitnimmt, dann tun sie das, aber denk jetzt nicht daran. Vielleicht ist dafür keine Zeit, vielleicht kommt auch kein Krankenwagen. Du kannst jedenfalls nicht bei mir bleiben, wenn ich dir sage, du sollst mich alleinlassen oder dass du mit Jed oder jemand anderem gehen sollst.«
    Max krümmte sich auf seinem Sitz zusammen. Ich glaube, er hat leise gewimmert. Ich halte das nicht aus, dachte ich. Das ist einer der wichtigsten Gründe, weshalb ich keine Kinder will. Es ist zu traurig mitzuerleben, wenn sie entdecken, wie die Welt wirklich ist. Marena setzte an, etwas zu mir zu sagen, und besann sich dann anders.
    Wir warteten. Ein wachsender Menschenstrom zog rings um uns nach Süden, drängte sich zwischen den zusammengeschobenen Wagen hindurch. Einige trugen befallene Männer in Tragschlingen oder schoben sie auf Karren. Viele von ihnen sahen abgerissen aus. Trotzdem, dachte ich, das sind ausnahmslos Leute, die ihr Fahrzeug stehen gelassen haben. Und sie wollen nach Key West. Sie haben es viel zu eilig, um Schlimmeres zu tun, als im Vorbeigehen ein bisschen zu plündern. Ich vermutete allmählich, dass Executive Solutions nur eine Wunschvorstellung sei. Morgen würde ein schlimmer Tag werden. Ich vermute, wir können uns jederzeit zu Steinzeitmenschen zurückentwickeln und uns gegenseitig als Haiköder verwenden.
    »Jed?«, fragte Marena.
    »Ja«, sagte ich und riss den Kopf zu ihr herum. Ich bin für dich da, Baby, wollte ich sagen. He, was machst du da? Bist du sicher, dass er schläft? Mmmmm, das fühlt sich an wie …
    »Was ist eine Sperrwaffe?« Sie sah sich die Laufschrift auf der C-SPAN -Seite an.
    »Na, das ist wahrscheinlich eine Waffe, die ein Gebiet unpassierbarmacht«, sagte ich. »Eine schmutzige Bombe zum Beispiel. Um Soldaten aus einer Stadt oder was auch immer eine Weile lang herauszuhalten, bis die Strahlung … Sie wissen schon, wenn die Halbwertszeit nur eine Woche beträgt oder so, dann – «
    »Wer tut denn so etwas? Ich meine, hier.«
    »Das weiß ich auch nicht«, antwortete ich. »Vielleicht ist es, keine Ahnung, irgendeine fiese Verschwörung von Dick Cheney, Carlisle, Halliburton, CIA , NSA , DIA und HSM . Wenigstens nehme ich so was in der Regel an.«
    »Was ist DIA , meinen Sie den Flughafen?«
    »Das ist die Defense – «
    »Hören Sie«, unterbrach sie mich, »Wenn mir etwas passieren sollte … äh, dann kümmern Sie sich doch um Max, oder?«
    »Aber sicher«, antwortete ich. »Für was für einen miesen Typen halten Sie mich? Stopp … beantworten Sie die Frage bloß nicht.«
    »Und behalten Sie immer mein Netphone bei sich, und die Leute von ES kommen und holen Sie ab, sobald sie können.«
    »Okay. Gibt es ein Codewort?«
    »Wie bitte? Oh. Nein. Sie wissen von Ihnen. Weisen Sie sich nur aus.«
    »Okay.«
    »Wie auch immer, sie können jede Minute hier sein. In der letzten Nachricht, die ich erhielt, heißt es, dass sie wahrscheinlich um einundzwanzig Uhr zwanzig eintreffen.«
    »Jetzt ist es elf.«
    »Ich weiß.«
    Ich versuchte mir etwas einfallen zu lassen, das clever war, die Stimmung aufbesserte und relativ maskulin wirkte, aber ich bin wohl kein Bill Maher, denn mir kam nichts in den Sinn. Sie sah weiter Fernsehen. Ich schlug auf CHEM net BASE Polonium nach. Wie sich herausstellte, hatte das Isotop 210 eine Halbwertszeit von nur 138,38 Tagen, deshalb konnte man es wahrscheinlich als nukleare Staubbombe verwenden, um Menschen von einem Stützpunkt oder aus einer Stadt zu vertreiben, die man später mit eigenen Truppen einnehmen wollte. Isotop 209 ist weniger gefährlich, aber seine Halbwertszeit beträgtauch etwa einhundertdrei Jahre. Wenn man davon irgendwo eine größere Menge freisetzte, würde sich so schnell niemand dorthin begeben wollen. Okay, das sind zwei Zahlen.

Weitere Kostenlose Bücher