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2012 – Das Ende aller Zeiten

2012 – Das Ende aller Zeiten

Titel: 2012 – Das Ende aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D’Amato
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Was mit der anderen, auf die du gekommen bist, mit 124030?
    Denk nicht einmal darüber nach.
    Coño . Schwindlig. Angst. Angst …
    Die Netzverbindung fiel wieder aus.
    Hölle. Ich versuchte es mehrmals. Nichts.
    Was soll es auch, dachte ich. Wahrscheinlich sind wir in gewissem Umfang alle exponiert. Du musst einfach ein bisschen warten, nur ein kleines bisschen, und deine Beine werden schwer, dir fällt das Haar aus, wenn du dich kämmst …
    Schwindlig. Okay. Setz dich gerade.
    Das Gehirn hat chemische Antireizstoffe, mit denen es auf Angst reagiert, und wenn man nur abwartet, kommen sie irgendwann zum Tragen. Ich glaube, ich kann mich am Riemen reißen, und Frauen und Kinder merken mir nichts an.
    Um Mitternacht wurde klar, dass Max es ohne etwas zu essen nicht mehr aushalten konnte. Es gab eine kleine Diskussion, ob das, was man hier auftreiben könnte, verseucht wäre oder nicht, aber im Endergebnis stieg ich aus, um etwas Essbares aufzutreiben. Ungefähr fünfhundert Meter hinter uns entdeckte ich ein Dodge-Wohnmobil, in dem noch Leute saßen, und machte ihnen Zeichen, die Seitenscheibe runterzulassen. Der Typ auf dem Fahrersitz schüttelte den Kopf. Aber er sah mexikanisch aus, für mich ein gutes Zeichen. Ich erklärte ihm auf Spanisch, was ich wollte, und schwenkte dabei ein dickes Bündel Geldscheine. Endlich kamen sie zu dem Schluss, dass ich nicht weitergehen würde. Ich vergewisserte mich, dass sie von Miami kamen und nichts in ihrem Wagen hatten, das nördlich von Miami kam. Ich kaufte ihnen eine Tüte Rancheritos, eine Tüte Pulparindos und einen Armvoll alkoholfreier Getränke ab, alles zusammen für achthundert Dollar.
    Na, das lief ja ganz gut, dachte ich, als ich zurückging. Die Nacht war feucht. Man roch, wie die Meeresbiomasse zu faulen begann. Ein Vorgeschmack auf bevorstehende Widerlichkeiten. Von Land drang Grollen wie von Geschützfeuer heran. Aus weiter, aber nicht ausreichendgroßer Entfernung hörte man gerade noch Brüllen und berstendes Glas. Verdammt. Ich hätte die Mexikaner fragen sollen, ob sie irgendwelche alten Waffen hätten, die ich kaufen könnte. Vielleicht sollte ich zurückgehen, überlegte ich. Oder nach einem Pick-up mit einem Stoßstangenaufkleber suchen, auf dem steht:
Wenn du das lesen kannst, bist du in Reichweite.
Kein Problem.
    Als ich wieder am Jeep war, hatte ich einen vollständigen Plan. Ich würde einen Lkw mit Reinigungsbedarf suchen, ein wenig Klebeband kaufen, einen Schrubberstiel, ein Papprohr und eine Reinigungsmittelflasche, alles zusammenbinden und das Ganze mit Achsenfett anmalen, sodass es im Dunkeln aussah wie eine 12er Schrotflinte, und dann würde ich die ganze Nacht auf dem Dach sitzen und Wache halten. Falls eine Bande von Plünderern anrückte, würde ich mich ihr mit meinem stählernen Blick stellen, und am nächsten Morgen wäre Marena von meiner Männlichkeit derart begeistert, dass sie trotz des kleinen Max an meiner casa de pinga zerren würde, und sobald …
    »Kommen Sie ins Auto, Jed«, sagte Marena durch das Seitenfenster, das einen schmalen Spalt offen stand. Sie saß auf dem Rücksitz und hielt Max in den Armen. Sie öffnete die Beifahrertür. »Es ist mein Ernst.«
    Ich stieg ein. Ich händigte meine Beute aus. Wir warteten. Ich ließ mir einen Pulparindo und eine Inca Kola aufzwingen. Ich brauchte mir nicht den Bauch vollzustopfen. Stuhlgang kann in Situationen wie diesen zum ernsten Problem werden, und man wollte damit so wenig wie möglich zu tun haben, selbst wenn man auf einer Brücke stand. Ich sagte, sie sollte versuchen, sich ein bisschen zu entspannen, weil ich auf keinen Fall einschlafen würde. Nicht einmal an einem normalen Tag hätte ich um diese Zeit und in dieser Situation ein Auge zugetan. Okay, sagte sie. Ich betrachtete wieder das Armaturenbrett. Wenigstens konnten wir noch fernsehen. Im Grunde ist es doch so: Ganz egal, was passiert, die meiste Zeit kann man nur untätig zuschauen. Aber heutzutage gelingt uns wenigstens das besser. Die Laufschrift auf CNN verriet mir, dass das Weiße Haus und das Verteidigungsministerium mittlerweile die Möglichkeit eines Terroranschlags in Betracht zogen, »auch wenn sich bislang noch niemand glaubhaft zu der Tat bekannt«hatte und »noch nicht feststeht, wie das toxische Material verteilt wurde«. Auf CNN beantwortete selbige Dr. Quentin wieder Fragen. Sie sagte, es sei richtig, dass man in Proben aus der Sperrzone tatsächlich Partikel gefunden habe, die aus Polonium-Isotopen

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