2012 - Die Neue USO
wehren, kannte die ungeschriebenen Gesetze, und wer mich kannte, wußte, daß ich im Zweifelsfalle wenig zimperlich war ...
Yart Fulgen: Zahlen, Zenturien, Ziele und Zeugnisse - aus der Arbeit des Historischen Korps der Neuen USO; QC-Archiv, 1301 NGZ ... muß in historischer Gesamtbetrachtung das 13. Jahrhundert NGZ als ein schwarzes verzeichnet werden, und der Einschätzung eines bekannten Chronisten ist wenig hinzuzufügen, als er schrieb: Separatisten gewannen die Oberhand. Kleinere Krisengebiete verbündeten sich, um gegen größere „Feinde" gezielter vorzugehen. Die multikulturelle Galaxis, wie sie der Chronist in Kindertagen schätzengelernt hatte, zerbrach. Der Widerstand unzähliger Personen und Sternenstaaten wirkte dem Prozeß entgegen, was ihn immerhin verlangsamte. Und doch, zur Mitte des 13. Jahrhunderts NGZ schien es - gemessen an einem humanistischen Weltbild - ausschließlich abwärtszugehen.
Das ungehemmte Machtstreben des neuen Imperators, als Gaumarol da Bostich am 27. August 1212 NGZ auf Arkon Igeboren, verschärfte im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts die galaktopolitische Lage in einer Weise, die viele nicht für möglich gehalten halten und der sie deshalb mit einiger Fassungslosigkeit beiwohnten. Begriffe wie „Steinzeitpolitik" waren noch die höflicheren Umschreibungen, und Reaktionen, die zu einem früheren Zeitpunkt vielleicht noch möglich gewesen wären, hätten schon ab 1291 NGZ die Gefahr eines galaktischen Krieges heraufbeschworen.
Die Liga Freier Terraner jedoch, ganz vom Zeichen und der Agenda Thoregons geprägt, wollte Frieden. Es ist davon auszugehen, daß Perry Rhodan, unsterblicher Terranischer Resident, zugleich der Sechste Bote Thoregons, zwar die Zeichen der Zeit erkannte, aber er konnte und wollte nicht in einer Weise reagieren, die vielleicht dem unheilvollen Spuk vorzeitig ein Ende hätte setzen können. Und so setzte der Arkonide seinen Vormarsch fort, der dann in zwei Ereignissen den vorläufigen Höhepunkt erreichte: Am 19. März 1300 NGZ bereitete Imperator Bostich I. mit 20.000 Einheiten der 9. Imperiumsflotte unter Zuhilfenahme von KorraVir im System von Keuterols Stern dem mit gleicher Raumschiffszahl antretenden 800-System-Bündnis des Bundes Ark´Tussan eine vernichtende Niederlage.
Und am 11. Juni 1300 NGZ folgte die Annexion des Hayok-Sternenarchipels mit den sieben wichtigen Positronik-Herstellungswelten Imperator Bostich I. bot hierzu 200.000 Schlachtschiffe auf. Nach einer Vereinbarung mit dem Terranischen Residenten Perry Rhodan wurden innerhalb von zwei Wochen ausreisewillige LFT-Einwohner evakuiert, so daß ab dem l. Juli 1300 NGZ als Stichtag der Hayuk-Sternenarchipel zum Kristallimperium gehörte - mit verheerenden Folgen für den Positronik-Nachschub der LFT...
4.
Roi Danton
Quinto-Center, 15. Mai 1303 NGZ
Auf der hellen Kreuzung vieler Korridore vor dem Büro-Unterkunftskomplex blieb Roi Danton unversehens stehen und starrte auf die tief in die natürlich belassene Felswand eingegrabenen Glyphen. „Auch die gibt's also noch!" ächzte er und sah Yart mit flackerndem Blick an. „Du weißt, was die Symbole bedeuten? Dort steht ATLAN und dahinter das Zeichen für DANK."
„Ah, ja?"
Der Aktivatorträger lachte leise. „Tja, die Geschichte von Quinto-Center ist deutlich länger, als die offiziellen Annalen glauben machen wollen - sie begann nämlich nicht erst im 22. Jahrhundert, als dieser Mond zum Hauptquartier der USO ausgebaut wurde. In der Jugend Atlans, während dieser an der Galaktonautischen Akademie von Iprasa ausgebildet wurde, lernte er die Helagh-Lebewesen von Naphoora kennen. Sie waren mit diesem großen, stabilen Kleinmond ausgewandert, dem >Roten Mond von Naphoora<; tief schlafend und an eine Traummaschine angeschlossen. Atlan lernte damals Akhisar kennen, von dem diese Glyphen stammen. Der Arkonide verlor während seiner Flucht vor den Maahks die Spur des Mondes. Erst im Jahr 2115 wurde er wieder entdeckt.
Ursprünglich sollte er sogar einen ganz anderen Namen erhalten."
„Diese Anekdote kenne ich." Yart Fulgen grinste. „Atlan und Bully gemeinsam in einer Gazelle.
Atlan antwortet auf die Frage, wie er den Mond nennen wolle: „Ich denke daran, ihn nach einem Mann zu benennen; er war ein Symbol für Sanftmut, Friedfertigkeit, Liebenswürdigkeit und Ruhe.< Daraufhin prustet Bully los, sagt; >Da gibt es nur einen Namen - Quinto-Center.< Während Atlan an Crest dachte, brachte Bully mit trockenem Sarkasmus den
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