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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Mal in der Höhle erschien. Viracocha erklärte ihm, dass beide Lehrer Hunahpu seien – die Zukunft der Menschheit. Und der Jaguar-Prophet sei auserwählt, den Samen ihrer Spezies in der Neuen Welt zu verbreiten.
    Nach sechzig Tagen in völliger Einsamkeit kehrte Chilam Balam zu seinem Volk zurück und verkündete, er habe das geheime Wissen erhalten, um das Überleben der Itza zu sichern. Das Volk wagte nicht, die Behauptung des Propheten infrage zu stellen, denn seine Augen erstrahlten inzwischen ebenso türkisblau wie die Augen des großen Lehrers der Maya.

    Neun Monate später brachte Blutfrau Zwillinge zur Welt. Balam nannte den Jungen mit den hellen Haaren Hunahpu und seinen dunkelhaarigen Bruder Xbalanque. Einmal in jedem Sonnenjahr kehrte Balam mit seinen Söhnen in die Höhle zurück, um Viracocha seinen Respekt zu erweisen.
    Bei ihrem letzten Besuch auf dem Berg war ihnen jemand gefolgt.
     
    Nicht jeder, der die Neue Welt erreicht hatte, war ein Anhänger Chilam Balams gewesen. Viele waren einfach nur in der rasenden Menge mitgerissen worden, als die Maya die Gefolgsleute des Propheten in die heilige Cenote gestürzt hatten.
    Obwohl Sieben Ara von sich behauptete, er sei ein weiser Führer und Seher, beruhte seine Aufnahme in den Hohen Rat nicht auf Verdiensten, sondern geschah deshalb, weil der Rat in der Schuld seines Großvaters Fünf Ara stand, einem großen Krieger, dessen toltekische Vorfahren sich zur Zeit der Herrschaft Kukulkans den Stämmen der Itza, Xio und Cocom angeschlossen hatten.
    Sieben Ara, der sich der Schwarzen Magie widmete, war davon überzeugt, dass Chilam Balam eine riesige Schlange beschworen hatte, sich aus der heiligen Cenote zu erheben. Das Maul der Schlange war Xibalba Be – die dunkle Straße, die in die Unterwelt der Maya führte. Zweifellos waren die extreme Kälte und das fremde, mit Menschenknochen übersäte Land ein Zeichen dafür, dass sie jetzt in Xibalba waren.
    Soll Chilam Balam doch alleine mit den Herren der Unterwelt Kontakt aufnehmen, dachte Sieben Ara. Er selbst würde
alles beobachten, lernen und warten, bis seine Zeit gekommen wäre.
    Sieben Ara fand heraus, dass der Jaguar-Prophet seine Weisheit und seine Kraft ganz offensichtlich in der heiligen Höhle fand. Und so folgte der Seher der Tolteken dem Propheten und seinen Söhnen, denn er war eifrig darauf bedacht, diese düstere Magie selbst zu besitzen.
     
    Drei Monde vergingen, bevor Sieben Ara aus der Höhle der Wunder in die Stadt zurückkehrte, dann war seine Verwandlung abgeschlossen. Seine Augen funkelten wie Rubine, seine Zähne waren blau gefärbt und so scharf wie die Fänge eines Jaguars. Er war so kräftig wie die fünf stärksten Krieger.
    Zwischen seinen Söhnen Zipacna und Erdbeben stand er auf den Stufen des Palasts und wandte sich an die versammelte Menge. »Ich bin Sieben Ara, der Herr, und ich bin groß. Mein Ort ist höher als Menschenwerk, als Menschengestalt. Ich bin eure Sonne. Ich bin Fußweg und Trittstufe für die Itza, die verhindern, dass ihr Opfer der Herren der Unterwelt Xibalba werdet. Betet zu mir, und ich werde euch beschützen. Wenn ihr Chilam Balam folgt, werdet ihr zugrunde gehen, denn meine Weisheit ist größer, mein Licht ist größer. Das ist der Grund, warum ich berufen wurde, an seine Stelle zu treten. Ich bin Sieben Ara, der Herr!«
    Die Menge teilte sich, so dass Chilam Balam seinem Herausforderer gegenübertreten konnte.
    Sieben Ara umkreiste den Jaguar-Propheten, er tanzte und sprang um ihn herum und rief die Himmelsgötter an, während er in seiner rechten Hand eine Prise Burundanga verbarg, ein weißes Pulver, das er aus der
Borrachera-Pflanze gewonnen hatte. Schließlich drehte er sich im Kreis und schleuderte Balam den weißen Staub ins Gesicht, so dass der Jaguar-Priester das Burundanga einatmete.
    Sein Kiefer verkrampft sich. Seine Muskeln verwandeln sich in Stein. Alles, was er eben noch gesehen hat, verschwindet hinter einem weißen Nebel. Er kann sich nicht bewegen. Er kann nicht denken.
    Zum ersten Mal in seinem Leben verspürt Chilam Balam Todesangst.
    Die Söhne von Sieben Ara fesseln den gelähmten Propheten an einen Pfahl. Der neue Führer der Itza verlangt, dass die Frau und die Söhne Chilam Balams zu ihm gebracht werden, damit sie den Herren der Unterwelt Xibalba geopfert werden können.
    Eine Suche in der ganzen Stadt führt zu keinem Ergebnis. Blutfrau und ihre Zwillingssöhne sind schon lange verschwunden, denn sie haben auf die Warnung

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