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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Figuren, die in die Berghänge der Anden gegraben wurden. Bei der ersten handelt es sich um eine einhundertfünfzig Meter hohe Gestalt, die als Astronaut bezeichnet wird. Die zweite, der Dreizack von Paracas, ist ein einhundertachtzig auf sechzig
Meter großes, einem Kandelaber ähnelndes Symbol, das den gesamten Berghang über der Bucht von Paracas bedeckt – ein Begrüßungszeichen an der Öffnung des Nazca-Tals.

    Der Künstler, der für die Nazca-Zeichnungen verantwortlich ist?
    Viracocha.
    In der verschlafenen Stadt Nazca wohnen 20 000 Einwohner in engen Betonvierteln, die um einen Marktplatz herum angeordnet sind. Nach einer nur zehnminütigen Fahrt erreicht man in jeder Richtung den Flickenteppich der Felder, die die Lebensgrundlage dieses isolierten landwirtschaftlichen Zentrums bilden. Seit der Gründung durch die Spanier im Jahr 1591 hing die Existenz Nazcas lange Zeit davon ab, dass der Ort in der Lage war, sich selbst zu versorgen. Das
änderte sich mit der Entdeckung der Wüstenzeichnungen. Inzwischen haben die geheimnisvollen Linien und Zeichnungen ihrer Vorfahren den heutigen Bewohnern eine neue Einkommensquelle eröffnet: den Tourismus.
    Julius Gabriel steuert seinen rostigen 1980er Jeep CJ7 an Kirchen und einem offenen Bazar vorbei und biegt dann nach Westen auf die Panamericana Sur ab, wo er den Schildern zum Aeropuerto folgt. Der Flughafen von Nazca besteht aus zwei Asphalt-Startbahnen und mehreren Hangars, in denen eine Reihe von einmotorigen Propellermaschinen untergebracht sind. Michael nennt sie »Pfützenspringer«. Für Julius, der schon immer Angst vorm Fliegen hatte, sind sie die beste Werbung für Reisebusse.
    Der Himmel ist wolkenlos und blau; bereits am Vormittag brennt die Sonne erbarmungslos auf das offene Land herab. Der einundfünfzigjährige Archäologe parkt den Jeep außerhalb des Stahlzauns, der den Flughafen umgibt, und bleibt im Wagen sitzen. Obwohl das Kühlmittel der Klimaanlage zur Neige geht und die künstlich erzeugte Brise sich deshalb eher warm als erfrischend anfühlt, ist das immer noch besser als die über vierzig Grad heiße Luft, die außerhalb des Fahrzeugs vom Boden aufsteigt.
    Nachdem er zehn Minuten gewartet hat, sieht er, wie am Himmel im Norden ein weißer Tiefdecker erscheint, dessen Pilot einen weiten Bogen fliegt, um von Osten her zu landen. Julius kann von seinem Jeep aus erkennen, wie die sechssitzige Piper Malibu aufsetzt, auf das Gate zurollt und schließlich zum Stehen kommt. Fünf lange Minuten später fährt ein Flughafenangestellter
schließlich eine mobile Treppe an die inzwischen offene Tür heran.
    Zuerst steigt ein deutsches Paar aus, gefolgt von einem Priester und zwei Männern Mitte vierzig; einer der beiden trägt einen Kamerakoffer von der Größe einer Gitarre.
    Die letzte Reisende, die ins Freie tritt, ist sie – eine hellhäutige Schönheit Ende zwanzig in einem schwarzrot gemusterten Fußballtrikot von Manchester United samt dazu passender Baseballkappe. Ihr langes, braunes Haar ist zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihr hinten aus der Kappe hängt. Die eng anliegenden, beigen Cordshorts lassen die kräftigen Beine einer Sprinterin erkennen. Sie trägt einen Seesack. Ihre Augen sind hinter der dunklen Sonnenbrille nicht zu erkennen.
    Laura Rosen Salesa marschiert über den Asphalt und durch das Tor. Als sie den Jeep erreicht, klebt das Trikot an ihrem verschwitzten Körper. Sie wirft ihren Sack auf die Rückbank und setzt sich auf den Beifahrersitz. »Mein Gott, hier ist es heißer als in der Hölle. Hey, Jules. Du siehst echt beschissen aus.«
    Britischer Akzent, geprägt von einer spanischen Kindheit.
    Julius legt den Gang ein. »Ich sehe beschissen aus, weil ich nicht geschlafen habe.«
    »Vielleicht kann ich dir ein paar Sorgen abnehmen.« Er mustert seine Schwägerin. »Deshalb habe ich dich angerufen.«
    »Zuerst hast du Evelyn angerufen.«
    »Nur aus Respekt. Sie ist die Älteste.«
    »Aber die große Schwester hat sich geweigert, mit dir zu sprechen, stimmt’s?«

    »Sie hasst mich. Deine ganze Familie hasst mich. Sie geben mir die Schuld an Marias Tod.«
    »Nein. Sie geben dir die Schuld an ihrem Leben. Michael gibt dir die Schuld an ihrem Tod.« Laura zieht ihre Wanderstiefel und ihre Socken aus und legt ihre nackten Füße auf das Armaturenbrett. »Da wir gerade von ihm sprechen – wie stehen die Dinge zwischen dir und Mick?«
    »Bis vor kurzem standen sie ziemlich schlecht. Aber die Gegenwart unseres Hausgastes scheint

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