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2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

Titel: 2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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Ex-Commissioners warnte.

    Splitter des Untergangs
    Auszug aus dem Brief eines deutschen Verlags für Printerzeugnisse an den Gewinner eines Preisausschreibens
    Sehr geehrter Herr Reuter,
    Sie haben unser Preisrätsel richtig gelöst – und prompt den ersten Preis gewonnen. Herzlichen Glückwunsch dazu. Wie Sie wissen, schicken wir Sie auf eine ganz besondere Reise. Eine Woche Urlaub für eine Person in einem erlesenen Hotel gehört Ihnen. Schmökern Sie nach Lust und Laune in den beigefügten Prospekten und teilen Sie uns bis spätestens 28.12.2011 mit, für welches der angebotenen Pakete Sie sich entscheiden. Sollten Sie zu keinem der vorgeschlagenen Termine Urlaub bekommen, ist es natürlich auch möglich, sich den Gewinn bar auszahlen zu lassen (10.000 Euro).
    Gespannt warten wir auf Ihre Nachricht.
    Viele Grüße
    M.A. Yameik
    Antwort per E-Mail am 28.12.2011
    Hallo Herr Yameik,
    super. Über den Gewinn freue ich mich riesig. Natürlich verzichte ich auf die Barauszahlung und entscheide mich für die Reise im Januar. Wir leben in einer Zeit, in der die Reiseveranstalter bis zu 3000 Euro für eine Woche Gran Canaria pro Person abkassieren, weil die Leute ihnen beinahe die Bude einrennen. Schließlich wollen sie noch etwas erleben, falls der Komet die Erde doch trifft. Mich würde es nicht wundern, wenn sich am Schluss das Ganze als Falschmeldung herausstellt, die die Touristikbranche in Umlauf gesetzt hat, um ihren Umsatz anzukurbeln. Ich freue mich schon auf das Abenteuer meines Lebens.
    Viele Grüße
    Frank Reuter

    Mit aufrechtem Gang und herausgestreckter Brust versuchte Pauahtun, Zuversicht und Selbstsicherheit auszustrahlen. Keiner seiner Männer durfte merken, dass ein anderes Gefühl ihn erfüllte, als er neben dem Mann in Weiß herschritt.
    Angst!
    Immer wieder hatte er darin versagt, diesen verfluchten Ericson zur Strecke zu bringen. Bis es dem Mann in Weiß zu viel geworden war und er ihn gestraft hatte für all seine Fehler. Ihn demütigte. Und ihm unmissverständlich klarmachte, dass er weitere Pannen nicht mehr duldete.
    Der Indio wagte sich gar nicht auszumalen, was sein Herr mit ihm anstellen würde …
    Es gab nur ein Gefühl, das noch stärker in ihm loderte als die Angst: die Wut auf Thomas Ericson. Von Anfang an hatte Pauahtun ihn als einen lästigen Gegner gesehen. Zunächst jedoch auf einer völlig unpersönlichen Ebene.
    Der Archäologe besaß etwas, das die Loge wollte, also musste man es ihm abnehmen. So einfach war das. Doch mit jedem Mal, mit dem er Pauahtun dumm dastehen ließ, wuchs dessen Hass. Das Verlangen, Ericson eigenhändig den Hals zuzudrücken und ihm beim Sterben zuzusehen, wurde immer übermächtiger – und immer persönlicher.
    Eines Tages würde der Tag kommen. Wenn der Mann in Weiß ihn so lange am Leben ließ.
    Im Augenblick hätte sein Herr eigentlich besänftigt sein müssen, denn endlich war es ihnen nicht nur gelungen, den Himmelsstein an sich zu bringen, sondern gleich die fertig gebaute Maschine. Und doch strahlte er eine Unzufriedenheit aus, die Pauahtun körperlich zu spüren glaubte.
    Ihr Lager hatten die Männer der Loge einige Kilometer nördlich von Rom aufgeschlagen. Eine großzügige Wiese, auf drei Seiten von Pinienwälder begrenzt, bot reichlich Platz für die zwei Lieferwagen, fünf Motorräder und den erst in Italien angemieteten Campingbus. Den GMC Ventura, ihr speziell eingerichtetes mobiles Einsatzcenter, hatten sie nicht mitgebracht.
    Das Gelände gehörte zum baufälligen Bauernhof von Mario Camonare. Er war ganz begierig darauf, sich ein paar grüne Euroscheine damit zu verdienen, die angeblichen abenteuerlustigen Mitarbeiter eines mexikanischen Konzerns auf seinem Land campen zu lassen. In seinen Augen war deutlich zu lesen gewesen: Und wenn ihr von einem mexikanischen Drogenkartell stammt, Hauptsache, ihr bessert mein karges Einkommen auf!
    Sollte er sich an den Scheinchen so lange erfreuen, wie es ihm möglich war. Wenn erst der Komet die Erde verwüstete und nur die Gerechten um den Mann in Weiß auf eine höhere Existenzebene stiegen, würde ihm kein Geld der Welt mehr nützen.
    Sie schritten an fünf Logenmitgliedern vorbei, die demutsvoll den Kopf senkten. Gerne redete sich Pauahtun ein, die Geste gelte ihm, aber natürlich wusste er es besser.
    Der glatzköpfige Indio öffnete die Tür zum Wohnmobil und ließ dem Mann in Weiß den Vortritt. Drinnen empfingen sie zwei weitere Gerechte, muffige Luft, der Autist – und die

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