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2012 - Folge 3 - Tödliches Vermächtnis

2012 - Folge 3 - Tödliches Vermächtnis

Titel: 2012 - Folge 3 - Tödliches Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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haben?«
    »Möglich.«
    »Du bist dir nicht sicher?«
    Tom schwieg.
    » Wo bist du?«, drängte Gudrun.
    »Wieder in Córdoba«, sagte er leise, in beinahe beschwörendem Tonfall. »Und niemand ist mir gefolgt.«
    Er hörte Gudruns Aufatmen. Zweifellos erging es ihr nicht viel anders als ihm. Die gemeinsam bestandenen Abenteuer verbanden, auch wenn sie längere Zeit keinen Kontakt miteinander gehabt hatten. Das Telefon am Ohr, fragte er: »Hast du den Anrufer?«
    »Víctor?« Gudrun lachte leise. »Du hast mir eine schlaflose Nacht beschert …«
    Tom verkniff sich jede Bemerkung dazu.
    »Jedenfalls habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, die ich erreichen konnte«, fuhr die Anthropologin ohne merkliche Pause fort. »Die beste Nachricht gleich vorneweg: Du stehst auf keiner Fahndungsliste. Bei dem Anrufer sieht es leider schlechter aus. Ich kann dir die technischen Einzelheiten nicht weitergeben, aber nach allem, was ich zu hören bekommen habe, muss er etwas wie einen Zerhacker zwischengeschaltet haben.«
    »Scheiße«, entfuhr es dem Archäologen.
    »Ein paar Fragmente liegen trotzdem vor. Die Auswertungsversuche waren, nun ja, etwas zeitaufwändig. Wie viele Víctors willst du hören?«
    »Am liebsten einen einzigen!«
    »Ich habe fünf – aber nur einen, der im Kunsthandel tätig zu sein scheint.«
    »Na also! Das ist mein Mann.«
    »In dem Fall: viel Vergnügen.«
    Tom stutzte. »Wie meinst du das?«
    »Ich würde eher sagen, du kommst vom Regen in die Traufe. Der Bursche scheint ein schwerer Junge zu sein. Ihm hängt der Ruf an, mit der Russenmafia zusammenzuarbeiten. Beweise gibt es nicht, dafür mehrere Tote. Wenn er dein Artefakt hat, solltest du dir eine kugelsichere Weste zulegen. Oder besser gar nicht erst mit ihm reden.«
    »Was ist mit den anderen?«
    »Interessant scheint mir noch Tirado zu sein. Víctor Javier Tirado. Nein, mir sagt der Name auch überhaupt nichts. Von Beruf ist er Anwalt. Der Sohn eines verstorbenen Kunstsammlers. Wohnt in Madrid.«
    »Und der Mafiosi?«
    »Hat sein Domizil im schönen Cáceres aufgeschlagen. Das ist von dir aus etwas näher als Madrid.«
    »Ich weiß«, sagte Ericson. »In der Sierra de San Pedro, nicht allzu weit vor der Grenze nach Portugal. Nette Gegend für einen dieses Schlags. Wie heißt unser Freund noch gleich?«
    »Er verfügt wohl über mehrere Pässe und Nationalitäten. Sein Geburtsname ist Víctor Alexej Ybarra.«
    »Gibst du mir alle Daten durch, Gudrun?! Einfach so, zum Mitschreiben.«
    »Riskier nicht zu viel, Tom!« Ihre Stimme klang plötzlich belegt. »Das ist kein Artefakt auf dieser Welt wert.«

    Cáceres war ein mittelalterlich anmutendes Städtchen mit immerhin rund siebzigtausend Einwohnern. Überschaubar, fand Tom Ericson, als er sich am Tag danach in der Neustadt einmietete, die mit ihren weitläufigen Plätzen und Alleen so ganz anders wirkte als der Bereich innerhalb der Altstadtmauern.
    Gudruns Mahnung nahm er sich immerhin so weit zu Herzen, dass er nicht sofort auf sein Ziel losstürmte. Er hörte sich um, redete mit den Leuten, fragte auch schon mal nach Víctor.
    Ybarra, hörte er, war ein durchaus geachteter Mann. Zu Toms Überraschung redeten die Einheimischen keineswegs schlecht von ihm. Wohl deswegen, weil Víctor Alexej Ybarra einer alteingesessenen Familie aus der Sierra entstammte. Das Familiengut, nur wenige Dutzend Kilometer von der Stadt entfernt, wurde nach wie vor bewirtschaftet, wenngleich nicht von Ybarra selbst.
    Seine Villa lag am Ortsrand, der Landschaft angepasst. Wer nichts davon wusste, sagten die Leute, der fuhr mit dem Auto daran vorbei, ohne mehr als ein paar niedrige, unbedeutend scheinende Gebäude zu bemerken.
    »Aber innen: Millioneninvestitionen, sage ich Ihnen! Nicht in Pesetas gerechnet, sondern in Euros!«, behauptete der Mann, mit dem Tom in einer Bodega zusammensaß und redete. Tom orderte noch eine Flasche vino tinto und schenkte beide Gläser wieder voll.
    »Was bringt Sie in dieser Jahreszeit nach Cáceres?«, erkundigte sich sein Gegenüber, nachdem er schon mehrmals zuvor den Anlauf unternommen hatte, jedoch immer wieder abgeschweift war. »Die beste Zeit für Urlaub in dieser Region war schon.«
    »Geschäfte«, sagte Tom lapidar.
    Hernandos Blick zeigte sein Erschrecken. »Noch ein neues Hotel? Oder Ferienwohnungen? Das will jeder hier – aber das gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht«, bemerkte Tom. »Ich rede von Antiquitäten und Kunstgegenständen. Gemälde, Skulpturen …«
    Der

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