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2012 Keine Panik (German Edition)

2012 Keine Panik (German Edition)

Titel: 2012 Keine Panik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Freistetter
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so zu verhalten wie Sitchin und Lieder es beschreiben (eine genaue Berechnung findet sich in Anhang C). Solche Bahnen entwickeln allerdings ein entscheidendes Problem: Sie sind extrem instabil. Es genügen schon kleinste Störungen, um den Planeten aus seiner langgestreckten Ellipse auf eine Bahn zu befördern, die nicht mehr um die Sonne herum, sondern aus dem Sonnensystem hinaus führt (solche Bahnen haben dann eine Exzentrizität von 1). Je größer die Exzentrizität eines Himmelskörpers, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er schnell aus dem Sonnensystem herausfliegt. Kleine Himmelskörper mit geringer Masse, so wie Asteroiden und Kometen können auf solchen Bahnen zwar eine gewisse Zeit überleben, aber auch das dauert nur einige zehn- bis hunderttausend Jahre. Danach kollidieren sie mit einem der Planeten oder fliegen aus dem Sonnensystem.
    In der Frühzeit unseres Sonnensystems, vor 4,5 Milliarden Jahren, ging es noch sehr viel wilder zu als heute. Die Planeten entstanden zwar vermutlich alle auf kreisförmigen Bahnen, aber damals gab es tatsächlich noch mehr Planeten als heute. Immer wieder kam es zu Kollisionen oder gefährlichen Annäherungen. Damals konnte es auch passieren, dass ein Planet auf eine sehr exzentrische Bahn gezwungen wurde. Da diese aber nicht für längere Zeiten stabil sein konnte, kollidierte der Planet nun erst recht mit einem anderen Planeten oder flog aus dem Sonnensystem heraus. Nach einigen Millionen Jahren hatte sich die Lage dann beruhigt, und jeder Himmelskörper, der sich auf instabilen Bahnen befand, war entweder bei Kollisionen zerstört oder aus dem System geschleudert worden. Übrig blieben nur noch die Planeten, die wir heute kennen, und die sich auf ihren annähernd kreisförmigen Bahnen geordnet um die Sonne bewegen. Sollte es also tatsächlich einmal einen Planeten auf einer Bahn wie Nibiru gegeben haben, dann wäre er schon längst zerstört worden – und zwar Milliarden Jahre bevor irgendwelche Astronomen aus Babylon etwas über ihn hätten aufschreiben können.
    Aber vielleicht hatte Nibiru auch einfach Glück. Vielleicht befindet er sich doch auf einer, wenn auch extrem unwahrscheinlichen, dafür aber speziellen Bahn, die für längere Zeiten stabil sein kann. Aber selbst dann können wir schnell ausschließen, dass er existiert. Denn so wie jeder andere Himmelskörper auch, muss Nibiru das Licht der Sonne reflektieren. Wenn wir zum Nachthimmel blicken, dann sehen wir dort meistens nicht nur die Sterne, die ihr eigenes Licht ausstrahlen, sondern auch den einen oder anderen Planeten. Ohne Hilfsmittel, also mit freiem Auge können wir Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn sehen. Venus ist dabei am hellsten, wir kennen sie als „Abendstern“ bzw. „Morgenstern“. Nach dem Mond ist sie das hellste Objekt am Nachthimmel. Aber auch Mars, Jupiter und Saturn leuchten sehr hell und sind am Himmel nicht zu übersehen (nur der kleine Merkur ist manchmal schwer zu finden). Um Uranus und Neptun sehen zu können braucht man allerdings ein Teleskop. Sie sind zu weit entfernt und reflektieren das Licht der Sonne nur noch schwach.
    Wenn es nun Nibiru tatsächlich gäbe, dann müsste auch er das Licht der Sonne reflektieren. Wie hell er uns dann am Himmel erscheint, hängt auch von seiner Entfernung ab – und die lässt sich berechnen. Denn noch gelten auch für Nibiru die Keplerschen Gesetze. Auch für ihn gilt: Ein Planet kann sich nicht einfach irgendwie bewegen. Wenn also die Weltuntergangspropheten behaupten, Nibiru wird 2012 in die Nähe der Erde kommen, dann kann er nicht plötzlich aus dem Nichts auftauchen, sondern muss sich auf einer entsprechenden Bahn dorthin bewegen. Wie ich oben erklärt habe, lässt sich diese Bahn berechnen und damit kann man genau bestimmen, wo sich Nibiru zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhalten muss. Wie viel Licht er dann von der Sonne reflektiert, hängt nun einerseits von seiner Größe ab, andererseits von der Beschaffenheit seiner Oberfläche. Dabei gilt die einfache Beziehung: Je größer der Planet ist, desto heller wird er am Himmel erscheinen.
    Über die Größe von Nibiru sind nun verschiedenste Behauptungen im Umlauf. Manchmal soll er so groß sein wie unsere Erde, manchmal so groß wie Jupiter und manchmal wird sogar behauptet, er sei ein „brauner Zwerg“. Nun, wenn Nibiru tatsächlich bewohnt sein soll, dann kann er kein Gasriese sein wie Jupiter. Ab einer bestimmten Größe wird ein Planet so schwer, dass er im

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