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2012 Keine Panik (German Edition)

2012 Keine Panik (German Edition)

Titel: 2012 Keine Panik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Freistetter
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schaut) an die Erde heranschleichen. Kein Problem, auch das können wir testen. Setzen wir einfach die Bahnneigung von Planet X von Null auf neunzig Grad. Um nicht durcheinander zu kommen, werde ich diese Variante des Planet X im Folgenden Nibiru nennen. Wenn wir Celestia nun die neue Bahn anzeigen lassen, gibt es ein Problem. Auf der neuen Bahn nähert sich Nibiru nun nicht mehr der Erde. Genau das war aber eigentlich zu erwarten, denn der sonnennächste Punkt wurde nun ja auch aus der Ebene der Erdbahn rausgedreht.)
    Wenn wir in dieser Konfiguration die Erde und Nibiru nahe zusammen bringen wollen, dann müssen wir wohl die Bahn noch etwas exzentrischer machen. Ein Wert von 0.9979 erweist sich hier als optimal. Wir werden außerdem den Winkel der Knotenlänge ändern müssen, um die geneigte Bahn an die richtige Stelle zu drehen.
    Jetzt spielen wir wieder mit den anderen Zahlen so lange herum, bis alles passt, und am Ende begegnen sich Nibiru und die Erde am 21. Dezember 2012. Die passende Bahn hat eine große Halbachse von 235, eine Exzentrizität von 0.9979 und eine Inklination von neunzig Grad. Die Knotenlänge beträgt ebenfalls neunzig Grad, das Argument der Periapsis 91 Grad und die mittlere Anomalie ist 150.0775. Auf dieser Bahn wird sich Nibiru am 21. Dezember 2012 um 22:19 Uhr der Erde auf 2.2 Millionen Kilometer nähern. Wenn wir die Entfernung der nächsten Monate wie oben bestimmen, dann sehen wir keinen allzu dramatischen Unterschied (siehe Bild 16).

    Bild 16: So ändert sich der Abstand zwischen der Erde und dem fiktiven Planet X zwischen Juli 2011 und Dezember 2012. Die rote Kurve zeigt einen Planeten, der sich in derselben Ebene bewegt wie die Erde; die grüne Kurve zeigt einen Planeten, dessen Bahn um 90 Grad gegenüber der Erdbahn geneigt ist.

    Wie hell ist Planet X?
    Wir haben schon ziemlich viel herausgefunden. Wir haben exakt die Bahn bestimmt, die Planet X haben muss, damit er im Dezember 2012 der Erde Ärger machen kann. Wir haben nachgesehen, wie weit er sich momentan von der Erde entfernt befindet, und wie sich dieser Abstand im Laufe der Zeit ändert. Falls wir jetzt von der These ausgehen, dass Planet X wirklich existiert, sind wir nun in der Lage, eine überprüfbare Vorhersage zu machen. Wir können jetzt nämlich bestimmen, wie hell der Planet am Himmel erscheinen muss. Natürlich gibt es auch dafür passenden Formeln. Die sind allerdings sehr kompliziert, und man kann mit ihnen zwar die Helligkeit von Planet X berechnen, aber das ist nicht trivial. Also lassen wir es und suchen uns einen einfacheren Weg.
    Die Helligkeit eines Himmelskörpers wird davon bestimmt, wie viel Licht er von der Sonne in Richtung Erde reflektiert. Das hängt einerseits von seinem Abstand zur Sonne und der Erde ab, andererseits spielt natürlich auch die Größe eine Rolle: Je größer der Planet ist, desto mehr Licht reflektiert er. Die Angaben zur Größe von Nibiru / Planet X variieren zwar je nach Quelle (deswegen hab ich sie nicht in die Liste der „Fakten“ oben aufgenommen), aber die Weltuntergangspropheten scheinen sich weitgehend einig zu sein, dass es sich um einen Gasriesen wie Jupiter handelt, vermutlich sogar noch viel größer. Ein Planet größer als Jupiter, der sich näher an der Erde befindet als Jupiter, muss natürlich auch annähernd so hell bzw. heller sein als Jupiter. Ich habe in das Diagramm von weiter oben den maximalen/minimalen Abstand von Jupiter und Mars eingezeichnet (auch diese Daten findet man in der Wikipedia).
    Planet X müsste der Erde also jetzt schon näher sein als Jupiter, wenn der am weitesten von der Sonne entfernt ist (siehe Bild 17)

    Bild 17: So ändert sich der Abstand zwischen der Erde und dem fiktiven Planet X zwischen Juli 2011 und Dezember 2012. Die rote Kurve zeigt einen Planeten, der sich in der selben Ebene bewegt wie die Erde; die grüne Kurve zeigt einen Planeten, dessen Bahn um 90 Grad gegenüber der Erdbahn geneigt ist. Die vertikalen Linien zeigen zum Vergleich den minimalen und maximalen Abstand von Mars und Jupiter an.

    Und er ist uns definitiv viel näher als Saturn. Wer schon mal nachts ein wenig den Himmel beobachtet hat, der weiß, dass Jupiter und Saturn zu den hellsten Objekten gehören, die man dort so sehen kann. Planet X soll nun viel größer als Jupiter sein, der wiederum größer ist als Saturn. Und unsere Berechnungen haben gezeigt, dass Planet X der Erde jetzt schon näher sein muss, als Saturn uns jemals kommen kann. Er wäre uns

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