Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2012 Keine Panik (German Edition)

2012 Keine Panik (German Edition)

Titel: 2012 Keine Panik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Freistetter
Vom Netzwerk:
macht: Seine Gravitation könnte er nicht verbergen. Sie würde seine Existenz unweigerlich verraten.
    Die verräterischen Spuren der Gravitation haben in der Vergangenheit tatsächlich schon einmal zur Entdeckung eines bis dahin unbekannten Planeten geführt – und diese Entdeckung ist die Grundlage der wahren Geschichte um Planet X . Sie ist mindestens so spannend wie die Science-Fiction-Stories um Nibiru und seine Sklavenhalter-Aliens. Doch sie hat einen entscheidenden Vorteil: Sie ist wahr.

Kapitel 4

    Planet X gab es wirklich
    Wissenschaft ohne 2012

    „Ich suche einen hartnäckigen Beobachter, der bereit wäre, einige Zeit einen Himmelsabschnitt zu untersuchen, in dem es möglicherweise einen Planeten zu entdecken gibt.“  

    Urbain Le Verrier (Astronom und Planet-X-Entdecker)

    Alles begann am 13. März 1781 als der Astronom Wilhelm Herschel zwischen zehn und elf Uhr Abends im Garten seines Hauses im englischen Bath durch sein Teleskop blickte. Herschel war eigentlich gerade dabei, die Sterne am Himmel systematisch zu katalogisieren, um so eventuell die scheinbar winzigen Positionsverschiebungen der Sterne zu messen, die sich aus der Bewegung der Erde um die Sonne ergeben. Das war bis jetzt noch nicht gelungen, und es wäre ein großer Erfolg für Herschel, wenn er es als Erster schaffen könnte. Als er bei seiner Himmelsdurchmusterung in die Region der Sternbilder Stier und Zwilling gelangte, entdeckte er etwas ungewöhnliches: Es gab da ein Objekt, dass dort eigentlich nicht hingehörte! Herschel dachte zuerst, er hätte einen neuen Kometen gefunden. Was sonst sollte dort draußen auch herumschwirren? Es könnte höchstens eines dieser nebelhaften Objekte sein, die Herschel bei seinen Beobachtungen immer wieder entdeckt hatte. 8 Als Herschel vier Tage später wieder den Himmel kontrollierte, notierte er: „Ich habe nochmal nach dem Kometen oder nebulösen Stern gesucht und herausgefunden, dass es sich um einen Kometen handelt, denn er hat sich bewegt“. 9 Herschel informierte den königlichen Astronom Nevil Maskelyne über seine Entdeckung und erhielt am 23. April dessen etwas verwirrte Antwort: „Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Es könnte genauso gut ein normaler Planet in einer kreisförmigen Bahn um die Sonne wie ein Komet in einer sehr exzentrischen Ellipse sein“. Erst als der russische Mathematiker Anders Johan Lexell die Bahn des Objekts berechnete und feststellte, dass es sich auf einer fast kreisförmigen Bahn außerhalb der Saturnbahn bewegte, stand fest: Herschel hatte tatsächlich als erster Mensch der Neuzeit einen bisher unbekannten Planeten entdeckt! Das bedeutete zugleich: Das Sonnensystem war deutlich größer als bis dahin bekannt. Anstatt hinter der Bahn des Saturns zu enden, ging es noch weit darüber hinaus, bis zur Bahn des neuen Planeten, der nach einiger Diskussion den Namen „Uranus“ erhielt. Herschel, der ehemalige Musiker ohne formale Ausbildung in der Astronomie, wurde mit einem Schlag zum berühmtesten Astronomen seiner Zeit.
    Seine Kollegen stürzten sich auf die Untersuchung des neuen Planeten.
    Dieser bot zwar einerseits wunderbare Möglichkeiten für neue Entdeckungen. So schlug Herschel selbst 1787 noch einmal zu und fand zwei große Monde des Uranus: Oberon und Titania. Aber der Neuling bereitete den Astronomen auch Sorgen. Denn er verhielt sich überhaupt nicht wie er sollte. Die von den Theoretikern berechneten Positionen des Uranus am Himmel stimmten nicht mit der Realität überein. Uranus schien sich einfach nicht an das Gravitationsgesetz halten zu wollen. Egal wie sehr die Mathematiker ihre Rechenmethoden verbesserten, und selbst als die Astronomen die gravitativen Einflüsse der anderen Planeten auf Uranus berücksichtigten: Nichts schien zu helfen. Vielleicht war der neue Planet erst vor kurzem mit einem großen Kometen zusammengestoßen, der seine Bahn verändert hatte, mutmaßten manche Astronomen. Andere spekulierten über einen „Äther“ weit draußen im All, der den Uranus auf seinem Weg um die Sonne ein wenig bremste.
    In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts setzte sich eine Erklärung immer mehr durch: Im Sonnensystem muss es noch einen weiteren, unbekannten Planeten geben, und der stört mit seiner Gravitationskraft die Bahn des Uranus! Der Erste, der sich mit diesem Problem ernsthaft auseinandersetzte, war John Couch Adams aus Cambridge. 1841 entdeckte er, erst 21 Jahre alt, ein Buch des königlichen Astronomen George Bidell

Weitere Kostenlose Bücher