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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Maschinerie des Raumes sichtbar. Wände und Decke vibrieren und leuchten hell auf, als die Generatoren des Raumschiffs anspringen. Unter ihren Füßen sieht Dominique durch den dunklen, glasartigen Boden ein Labyrinth aus elektronischen Schaltkreisen glitzern.
    Ein tiefes, trommelndes Geräusch erhebt sich, bis seine Vibration in ihren Ohren dröhnt. Und dann strömt eine überirdische Welle aus bläulicher Energie durch die Wände in die Kuppel und weiter in die Mündung des geheimnisvollen Schlotes in dessen Mitte.
     
    Die gewaltige Welle elektromagnetischer Energie pulsiert durch die in der Mitte der Kukulkan-Pyramide eingebaute Antenne. Als sie das Dach des Tempels erreicht hat, breitet sie sich mit Lichtgeschwindigkeit in allen Richtungen aus.
    Nach Westen rasend, erreicht die Welle die uralte Stadt Teotihuacán und setzt eine Relaisstation in Betrieb, die tausend Meter tief unter der riesigen Sonnenpyramide vergraben ist. Dann setzt sie ihre Reise über den
Pazifischen Ozean fort, erreicht Kambodscha und aktiviert einen identischen Sender, der sich unter dem Tempel Angkor Wat verbirgt.
    Im Osten erreicht der Strahl die Anden. Er durchdringt die Bergketten und berührt eine seit langem inaktive Antenne, die unter dem uralten Observatorium der Kalasasaya vergraben ist. Von hier wird er nach Süden gelenkt und schießt auf den mit Eis bedeckten sechsten Kontinent zu. Unter Tonnen von Schnee und Eis ist eine weitere Relaisstation verborgen, errichtet zu einer Zeit, als die Antarktis noch eisfrei war.
    Gleichzeitig überquert der nach Nordosten gerichtete Strahl der elektromagnetischen Welle den Atlantik und erreicht England, wo die Stärke des Signals die mächtigen Sarsensteine von Stonehenge erzittern lässt. Auch tief unter den sanften Hügeln von Salisbury ist eine fremdartige Antenne versteckt.
    Als das kraftvolle Energiefeld innerhalb weniger Sekunden den ganzen Erdball umspannt hat, läuft es aus allen Richtungen an der ältesten Relaisstation der Hüter zusammen, der Großen Pyramide von Giseh.
    Die Energiewellen durchdringen die Kalksteinquader und erreichen die Königskammer mit dem ausgehöhlten Block aus braunem Granit, der genauso aussieht wie der Sarkophag in der Kukulkan-Pyramide. Von hier aus dringt der Strahl in die Tiefe und aktiviert eine komplexe Apparatur, die tief unter dem gewaltigen Bau verborgen ist, an einem Ort, zu dem kein Mensch je vorgedrungen ist.
    Innerhalb einer Nanosekunde hat sich das globale Netz vervollständigt. Nun schützt ein kraftvolles Energiegitter die Erdatmosphäre.
    Bewusstlos fällt Mick zu Boden.

NORAD-Zentrale Colorado
    Angstvoll blicken einhundertsieben Techniker auf die große Computerkarte von Nordamerika über ihren Köpfen, auf der in Echtzeit die Flugbahn von mehr als fünfzehnhundert russischen Raketen mit atomaren und biologischen Sprengköpfen dargestellt wird. Die meisten lassen ihren Tränen freien Lauf, während sie sich in kleinen Gruppen zusammenscharen, um zu beten. In den Händen halten sie Bilder ihrer Angehörigen, die nicht wissen, dass sie in wenigen Minuten sterben müssen. Wer zu geschockt ist, um sich aufrecht halten zu können, liegt am Boden vor seinem Terminal und wartet darauf, dass das Unvorstellbare eintrifft.
    Oberbefehlshaber General Andre Moreau wischt sich die Tränen aus den Augen, während er gegen den Impuls ankämpft, seinen Sohn und seine Tochter anzurufen, die in Los Angeles leben. Was für Worte könnte ich wohl finden? Was könnte ich ihnen sagen? Dass ich sie liebe? Dass es mir Leid tut...?
    Neunzig Sekunden bis zum Einschlag.
    Beim Klang der weiblichen Computerstimme erhebt sich wirres Geschrei in der Zentrale. General Moreau versagen die Beine ihren Dienst. Er sinkt auf seinen Sessel.
    Und dann verschwinden die Raketen urplötzlich wie durch Zauberei von dem riesigen Bildschirm.
    Im Anflug befindliche Raketen zerstört -
im Anflug befindliche Raketen zerstört -
    Rufe und Jubel. Moreau blickt auf. Schwankend zeigen die Techniker auf den Bildschirm, brüllen, umarmen
sich, weinen. Eine Welle der Euphorie breitet sich im Saal aus.
    Moreau kommt mühsam hoch. Tränenüberströmt und mit krächzender Stimme ordnet er eine Systemanalyse an.
    Zwei überschwängliche Techniker und ein Offizier winken ihm zu.
    »Alle Systeme in Betrieb!«
    »Was ist mit den Raketen geschehen?«
    »Nach unseren Informationen haben sie sich einfach selbst zerstört.«
    »Lassen Sie sich das bestätigen!«
    »Wir haben schon versucht, Kontakt mit

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