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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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erscheint der Rahmen einer großen runden Tür auf der Metallfläche.
    »Mein Gott... Wie du das gemacht hast, weißt du wohl auch nicht?«
    »Der Hüter muss mir das Wissen ins Unterbewusstsein eingepflanzt haben. Wann oder wie er das getan hat, weiß ich nicht.«
    Die Tür geht auf und gibt den Blick in einen engen Gang im Kalkstein frei. Mick knipst seine Taschenlampe an. Kaum haben sie die Schleuse verlassen, als sich die Tür des Raumschiffs hinter ihnen wieder schließt.
    Der schulterbreite Korridor ist pechschwarz, die Luft schwer und feucht. Im Kegel von Micks Lampe sehen sie die engen Stufen einer steilen Wendeltreppe, die fast senkrecht in die Höhe steigt.

    Mick greift nach hinten und nimmt Dominique an der Hand. »Sei vorsichtig, es ist rutschig.«
    Sie brauchen eine Viertelstunde, um nach oben zu gelangen. Die Treppe endet abrupt an einer Decke aus poliertem weißem Metall.
    »Und was jetzt?«
    Bevor Mick etwas erwidern kann, schieben vier hydraulische Kolben eine quadratische Platte nach oben. Grelles Tageslicht fällt herein.
    Mick klettert ins Freie und hilft Dominique heraus. Als sie sich dem Licht zuwenden, stellen sie überrascht fest, dass sie im Nordkorridor der Kukulkan-Pyramide stehen.
    Die unter einer meterdicken Kalksteinschicht verborgene Platte versinkt wieder im Boden. Der Eingang zum Raumschiff ist verschlossen.
    »Kein Wunder, dass wir den Gang nicht gefunden haben«, flüstert Mick.
    Dominique tritt auf die Plattform. »Es muss bald Mittag sein, aber der Park ist verlassen.«
    »Es muss etwas geschehen sein.«
    Sie hören das donnernde Echo von Rotorblättern. Zwei Navy-Hubschrauber nähern sich von Westen.
    »Mick, lass uns gehen.«
     
    Verborgen vom dichten Blattwerk des Dschungels liegt Raymond auf dem Bauch und lugt durch das Zielgerät seines Gewehrs. Er sieht Mick Gabriel hinter Dominique auf die nördliche Plattform des Tempels treten. Raymond schiebt die Sicherung zurück und grinst, während er das Fadenkreuz aufs Herz seines Opfers richtet.
     
    Der Pilot lässt den Hubschrauber über dem Großen Ballspielplatz schweben. »Meine Herren, direkt unter uns.«
    Chaney und General Fecondo starren auf das schwarze, geflügelte Objekt, das genau im Zentrum der I-förmigen
Arena hockt. »Du lieber Himmel - das ist eine dieser Fusionsbomben.«
    »Warum ist sie nicht detoniert?«
    Schüsse hallen durch die Luft.
    Chaney deutet auf die Pyramide. »Bringen Sie uns da rüber!«
     
    Mühsam atmend liegt Mick auf dem Rücken. Blut strömt aus seiner brennend heißen Brust. Er blickt in den Mittagshimmel, in dem der Schatten von Dominiques Gesicht die Sonne verdeckt. Mick spürt, wie ihre Tränen auf seine Wangen fallen und wie ihr Mund sich in Zeitlupe bewegt, während sie eine Handfläche auf die Wunde presst, doch er hört nur das Schlagen seines eigenen Herzens.
    Hüter?
    Schließ die Augen...

25

16.-20. Dezember 2012
    U nd Chaos herrschte...
    Als bekannt wurde, dass die Menschheit nur knapp der Vernichtung durch einen Atomkrieg entkommen war, reagierte die Öffentlichkeit erst mit Unglauben und Erleichterung, dann mit Wut und Empörung. Wie hatten sich die politischen Führer von ihrem übersteigerten Ego nur dazu verleiten lassen können, das Ende der Welt in die Wege zu leiten? Wie hatten sie nur so arrogant sein können und so blind?
    Aus der anfänglichen Empörung wurde rasch Gewalt. Zwei Tage und Nächte lang herrschte auf einem Großteil des Erdballs nackte Anarchie. Öffentliche Gebäude gingen in Flammen auf, militärische Einrichtungen wurden geplündert. Milliarden von Menschen überall auf der Welt versammelten sich in den Hauptstädten, attackierten die Botschaften der Vereinigten Staaten, von Russland und China und forderten grundlegende Veränderungen.
    Statt zu versuchen, die Gewalt mit weiterer Gewalt zu unterbinden, beschloss Präsident Chaney, sie zu kanalisieren. Er lenkte die Rache der amerikanischen Öffentlichkeit
auf die über hundert mit Steuergeldern erbauten unterirdischen Bunker, die dazu dienen sollten, die politische Elite während eines Atomkriegs zu schützen. Die Zerstörung der einst streng geheimen Anlagen stillte die Wut der Öffentlichkeit, weil sie deutlich machte, dass alle - die Besitzenden und die Besitzlosen - nun auf demselben schwankenden Boden standen.
    Anschließend drängte Chaney den Generalsekretär der Vereinten Nationen, eine Resolution vorzuschlagen, die von der amerikanischen Akademie der Wissenschaften, der Carnegie-Kommission

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