Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
Vom Netzwerk:
und Admiral Stansfield Turner entworfen worden war. Sie forderte eine Vernich tung sämtlicher atomaren und biologischen Waffen. In alle Länder, die sich verweigerten, sollten UN-Truppen einmarschieren und die politischen Führer exekutieren.
    Unter dem Druck der Massen wurde die Resolution rasch von allen Mitgliedstaaten der UNO angenommen. Lediglich der Irak und Nordkorea sperrten sich.
    Der russische Präsident Viktor Grosny unterzeichnete die Resolution und machte anschließend die Kommunistische Partei für die Aufrüstungspolitik der vergangenen zwei Jahrzehnte verantwortlich. Nach mehr als zweihundert öffentlichen Hinrichtungen versicherte er seinem Volk, unverzüglich Reformen einzuleiten.
    Aufgrund der schwachen Opposition blieb Grosny im Amt, stärker denn je.
    Am Morgen des 17. Dezember erfuhren die Medien endlich von dem mysteriösen elektromagnetischen Schirm, der die atomare Katastrophe verhindert hatte. Sofort wurden die Massen von religiösem Wahn ergriffen. Angstvoll scharten sie sich in Kirchen und Synagogen zusammen, um zu beten und auf den Messias und die Wiederkunft Christi zu warten. Stattdessen erfuhren sie von neuen Vorzeichen der Apokalypse.
    Als Jim McWade, Veteran des Koreakriegs, am Nachmittag
des 18. Dezember mit seinen vier Söhnen und drei Zwölferpackungen Bier von der Kirche nach Hause kam, stand in dem Kalksteinbecken hinter seinem Wohnwagen eine riesige geflügelte Kreatur. Wenig später hatte sich die halbe Bevölkerung von White Sulphur Springs in West Virginia um den Tümpel versammelt, um das leblose Wesen zu bestaunen. Seine leuchtend schwarze Oberfläche war von einem starken unsichtbaren Energiefeld umgeben, das jeden Versuch zunichte machte, es zu berühren.
    Innerhalb der folgenden vierundzwanzig Stunden wurden neunundzwanzig identische Kreaturen entdeckt, die über den gesamten Erdball verteilt waren. Am Abend des 19. Dezember saß die Welt dann ebenso fasziniert wie erschrocken vor dem Bildschirm, als die Bildung eines gewaltigen Mahlstroms im Golf von Mexiko übertragen wurde. Aus der Mitte des Trichters stiegen acht weitere geflügelte Objekte auf, die sich rasch über die nördliche Hemisphäre verteilten. Zwei von ihnen landeten im Südwesten der Vereinigten Staaten, zwei in Florida und je eines in Georgia, Kentucky und Indiana. Das letzte Objekt flog nach Osten und ließ sich in Puerto Rico über dem Teleskop von Arecibo auf einem Bergkamm nieder.
    Am Morgen des 20. Dezember teilte der Exobiologe Marvin Teperman der Weltöffentlichkeit mit, für die sieben Fusionsexplosionen, die die Welt erschüttert hätten, seien identische Objekte verantwortlich gewesen. Sie alle stammten aus dem außerirdischen Raumschiff im Golf von Mexiko. Teperman bezeichnete die Objekte als >Drohnen< - ein Fachbegriff für ferngelenkte Flugkörper - und äußerte die Vermutung, die siebenunddreißig über die Erde verstreuten Objekte könnten mit ihren Fusionsbomben bis zu drei Millionen Quadratkilometer Land pulverisieren. Als Auslöser der Bomben diene die Sonne, weshalb die Objekte bei Nacht gestartet und bei Sonnenaufgang detoniert seien. Inzwischen sei es dem
mysteriöses Kraftfeld, das von der Kukulkan-Pyramide ausgehe, jedoch gelungen, die Zündung zu blockieren und die Explosion weiterer Drohnen zu verhindern.
    Sollte das Kraftfeld zusammenbrechen, warnte Teperman, würden die Bomben detonieren.
    Wieder gerieten die Massen in Panik.

26

20. Dezember 2012 Städtisches Krankenhaus von Merida Halbinsel Yukatan
    E in sanfter Windhauch dringt durch die Jalousien und kühlt Micks Gesicht. Während der Fiebernebel sich auflöst, hört er in der Ferne die Stimme eines Engels. Seine vertrauten Worte hallen in seinem Geist wieder.
    Freund! Gatte! Trauter! Bist du mir entrissen? Gib Nachricht jeden Tag, zu jeder Stunde; schon die Minut’ enthält der Tage viel.
    Gegen die Flut der Bewusstlosigkeit ankämpfend, zwingt er seine Lider, sich einen Spalt weit zu öffnen - gerade genug, um zu sehen, dass Dominique neben ihm sitzt und ihm aus einem Taschenbuch vorliest.
    »O Gott, ich hab ein Unglück ahnend Herz. Mir deucht, ich säh dich, da du unten bist, als lägst du tot in eines Grabes Tiefe. Mein Auge trügt mich, oder bist du bleich...«
    »So, Liebe«, krächzt er, »scheinst du meinen Augen auch.«
    »Mick!«
    Er öffnet die Augen ganz, als sie ihre Wange an seine
schmiegt. Dann spürt er ihre heißen Tränen und das drückende Gewicht auf seiner Brust; sie umarmt ihn und flüstert:

Weitere Kostenlose Bücher