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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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Jade und etwa so groß wie ein menschlicher Schädel. Aus einer Seite ragt der Griff eines großen Obsidiandolchs. Als Mick versucht, die Waffe herauszuziehen, merkt er, dass sie zu fest im Stein steckt.
    Auf der anderen Seite sind zwei Bilder eingraviert. Das eine stellt den epischen Kampf zwischen einem bärtigen Mann und einer riesigen gefiederten Schlange dar. Der Mann hält einen kleinen Gegenstand in der Hand, um das Biest von sich fern zu halten. Auf dem anderen Bild sieht man einen Maya-Krieger.

    Mick starrt fassungslos auf das Gesicht des Kriegers und spürt am ganzen Körper eine Gänsehaut.
    Mein Gott... das bin ja ich.

Sanibel Island Florida
    Der SOSUS-Alarm lässt Edith Axler hochschrecken. Sie hebt den Kopf von der Tischplatte und greift nach ihrem Kopfhörer, der neben dem Computerterminal liegt. Dann lauscht sie angestrengt.
    Kurze Zeit später betritt Harvey das Labor und sieht, wie sich die Miene seiner Tante verdüstert. »Was ist denn?«, fragt er.
    Sie wirft ihm den Kopfhörer zu und stellt hastig den Seismografen an.
    Harvey lauscht, während der Stift über das Papier des Messgeräts huscht. »Was ist das?«
    »Ein starkes Erdbeben unterhalb des Campeche-Riffs«, erklärt Edith mit rauer Stimme und wild klopfendem Herzen. »Es muss vor weniger als einer Stunde stattgefunden haben. Das polternde Geräusch, das du hörst, ist eine Reihe sehr starker Flutwellen, die gerade an den Küstensockel von Westflorida gelangen.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Sie werden langsamer und wesentlich höher. Wenn sie am Strand ankommen, werden sie gewaltig sein und alle Inseln an der Küste unter sich begraben.«
    »Wann wird das geschehen?«
    »Meiner Schätzung nach in fünfzehn bis höchstens zwanzig Minuten. Ich rufe die Küstenwache und den Bürgermeister an, du alarmierst die Polizei und holst den Wagen raus. Wir müssen schleunigst weg von hier.«

Golf von Mexiko
    Fünf Sikorsky SH-60B Seahawk fliegen mit hohem Tempo fünfzehn Meter über den Schaumkronen dahin. Hoch über ihnen richten zwei Staffeln Kampfjäger ihre Sensoren auf die Welle, die sich knapp einen Kilometer vor ihnen rasch durchs Wasser bewegt.
    Dominique blickt aus dem Fenster des Helikopters auf die bedrohlichen Wogen im Meer. In der Ferne steigt die Küste von Yukatan aus dem Morgennebel.
    Unten rast die erste von mehreren Flutwellen schneller als ein Passagierflugzeug am Meeresgrund entlang. Als sie das seichte Küstengewässer erreicht, wird sie langsamer und richtet ihre Furcht einflößende Energie nach oben. Sie wächst, bis ihr Kamm fast die Unterseite des Hubschraubers erreicht hat. General Fecondo klopft dem Kopiloten auf die Schulter. »Warum haben die Jäger das Feuer eingestellt?«
    Der Kopilot dreht ihm den Kopf zu. »Sie haben gemeldet, dass das Ziel zu tief ist und sich überdies zu schnell bewegt. Es hat keine Wärmesignatur und auch sonst nichts, was man orten könnte. Keine Sorge, Herr General, irgendwann ist das Monster am Rand des Meeres angelangt. Sobald es an die Küste kommt, schießen unsere Jäger es in Stücke.«
    Präsident Chaney dreht sich nach Dominique um. Sein dunkles Gesicht sieht grau und teigig aus. »Geht’s Ihnen gut da hinten?«
    »Mir wird’s erst besser gehen, wenn...« Sie hält inne und schaut hinab aufs Wasser. Ihr Gleichgewichtssinn schwindet, als das Meer direkt unter ihr emporsteigt. »He, aufpassen! Höher!«
    »Scheiße.« Der Pilot reißt an seinem Steuerknüppel, doch die gewaltige Welle greift schon nach dem Fahrgestell des Hubschraubers und hebt ihn in die Höhe wie ein Surfbrett.

    Dominique hält sich an dem Sitz vor ihr fest, als der Sikorsky zur Seite taumelt. Einen surrealen Augenblick schwankt der Helikopter auf dem Kamm der Woge, dann lässt die fünfundzwanzig Meter hohe Wasserwand ihn los, fällt in sich zusammen und kracht mit einem Donnerschlag auf den Strand.
    Der Hubschrauber stabilisiert sich und schwebt nun hoch über der überfluteten Landschaft. Allen Insassen stockt der Atem, als die tödliche Welle weiter landeinwärts stürmt und alles vernichtet, was sich ihr entgegenstellt.
    Mit einem betäubenden Dröhnen beginnen die Kampfjäger, über den Hubschraubern zu kreisen.
    »Herr General, die Jäger berichten, dass sie das Monster nicht mehr lokalisieren können.«
    »Ist es womöglich in der Welle?«
    »Nein, Sir.«
    »Wo, zum Teufel, ist es dann?«, brüllt Chaney. »So ein Riesending kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen!«
    »Es muss noch im Meer sein«,

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