2012 - Schatten der Verdammnis
einer
zweieinhalb Meter tiefen Grube aus durch das mürbe Gestein zu dem Punkt vor, der sich direkt unter den Klauen der mechanischen Kreatur befindet.
Das Kraftfeld der Drohne ist so stark, dass Micks Haare aufrecht stehen.
Er blickt hoch, als ein Jeep an der Südseite des Platzes erscheint. Oberst E. J. Catchpole springt aus dem Wagen, noch bevor der zum Stehen gekommen ist. »Wir haben gerade eine Nachricht von der Stennis erhalten, Gabriel. Das Raumschiff ist aufgestiegen, genau wie Sie vorausgesehen hatten.«
»Hat die Marine es geschafft, es zu zerstören?«
»Nein. Das Ding ist durch dieselbe Art von Kraftfeld geschützt wie diese verfluchten Drohnen. Aber das ist noch nicht alles. Ein Außerirdischer ist aus dem Schiff gekommen.«
»Ein Außerirdischer? Wie hat er ausgesehen?« Micks Herz schlägt wie eine große Trommel.
»Keine Ahnung. Wegen des Schutzschirms haben wir Kommunikationsprobleme. Ich habe lediglich mitbekommen, dass er riesig ist und dass man meint, er bewege sich in unsere Richtung.« Der Oberst kniet sich an die Grube. »Leutnant, kommen Sie mit Ihren Leuten da raus.«
»Ja, Sir.«
»Oberst, wir dürfen jetzt nicht aufgeben!«
»Tut mir Leid, Gabriel, aber ich brauche alle verfügbaren Männer, um die Pyramide zu schützen. Wonach suchen Sie überhaupt?«
»Das hab ich Ihnen doch gesagt. Es ist ein runder Stein, eine Art Markierung, etwa so groß wie ein Fußball. Wahrscheinlich ist er direkt unter den Klauen der Drohne vergraben.«
Der Leutnant klettert aus der Grube, gefolgt von den beiden anderen Rangers. Alle sind mit weißem, pudrigem Staub bedeckt.
Nach einem Schluck aus seiner Feldflasche spuckt der Leutnant den zweiten Mund voll Wasser aus. »Hören Sie, Gabriel, wir haben eine Art Metallzylinder entdeckt, aber wenn meine Leute versuchen würden, ihn herauszuholen, würde das Gewicht der Drohne den Stollen zusammenbrechen lassen. Wir haben eine Taschenlampe und eine Hacke drunten gelassen, falls Sie es selbst versuchen wollen, aber ich würde Ihnen davon abraten.«
Die Soldaten steigen in den Jeep
»Sie sollten rechtzeitig verschwinden, bevor das Feuerwerk losgeht!«, ruft der Oberst, während das Fahrzeug davonbraust.
Mick blickt ihm hinterher, dann klettert er über eine Strickleiter in die Grube hinab.
Die Rangers haben einen engen horizontalen Stollen bis unter die Drohne vorgetrieben. Mick nimmt mit einer Hand die Hacke, mit der anderen die Taschenlampe und kriecht auf Händen und Füßen durch den Tunnel. Die Geräusche von oben klingen bald gedämpft.
Nach dreieinhalb Metern endet der Stollen. Aus dem Gestein über Micks Kopf ragen die messerscharfen Spitzen der Drohnenkrallen hervor.
Zwischen den beiden schwarzen Klauen ist etwas im Kalkstein eingebettet. Mick sieht die untere Hälfte eines glänzenden Metallzylinders. Es ist der Iridiumbehälter, den er und sein Vater vor langer Zeit in der Wüste von Nazca gefunden haben.
Mick hackt vorsichtig am Rand des Behälters entlang, den er gleichzeitig mit der anderen Hand lockert. Steinbrocken fallen ihm auf den Rücken, an der Decke zeigen sich Risse. Er hackt weiter und spürt, wie sich das Objekt immer mehr lockert. Dabei ist ihm klar, dass das Gewicht der Drohne die Decke jeden Moment zusammenbrechen lassen und ihn begraben kann.
Von einem Schauer weißer Steinklümpchen geblendet, reißt er den Behälter mit einem letzten Ruck heraus und schiebt sich sofort zurück. Im selben Moment kracht ein Teil der Decke herunter. Hinter einem Staubschleier sieht Mick, wie die tonnenschwere Drohne in den Stollen stürzt.
Mick kriecht durch die Überreste des Tunnels und schüttelt draußen den Schutt ab. Sein Körper ist mit weißem Staub bedeckt, die linke, mit Blut beschmierte Hand umklammert den Metallbehälter.
Spuckend und hustend klettert er die Strickleiter hoch, lässt sich am Rand der Grube auf den Rücken fallen und saugt tief die saubere Luft ein. Er tastet nach seiner Wasserflasche und lässt die warme Flüssigkeit über sein Gesicht rinnen, dann setzt er sich auf und widmet sich dem Behälter.
Lange blickt er das Objekt einfach nur an und sammelt Kräfte. Das scharlachrote Bild des Dreizacks von Paracas - das Zeichen des Hüters - brennt ihm in die Augen.
»Na schön, Vater, dann wollen wir mal sehen, was du all die Jahre vor mir verborgen hast.«
Mick stemmt den Deckel auf und zieht ein seltsames Objekt heraus.
Was ist denn das?
Der an den Kanten abgerundete, ziemlich schwere Gegenstand ist aus
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