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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Strahler auf den Terraner.
    Monkey stand nicht weiter als zehn Meter entfernt. „Schon gut", stieß er grollend hervor. „Ich will nicht, daß dem Minister auch nur ein Haar gekrümmt wird." Für einen Moment sah es so aus, als werfe er seine schwere Waffe auf den nächsten Sessel, dann ruckte der Lauf hoch.
    Zwei Schüsse gab der Oxtorner ab. Der eine fraß sich in den Waffenarm des Arkoniden, der andere verfehlte Reginald Bull nur um Zentimeter und traf die linke Brustseite des Soldaten, der seine Drohung nicht mehr umsetzen konnte.
    Für einen Augenblick schaute Bull den Oxtorner an, doch lag kein Erkennen in seinem Blick, sondern nur eine unendliche Müdigkeit. Vergeblich suchte er Halt an einem der Sessel, bevor er zusammensackte.
    Endra da Kimbarley schien spurlos verschwunden, ihre Wärmespur führte zum Schott. Monkey vermutete, daß sie Verstärkung holen wollte.
    Reginald Bull lag reglos und verkrümmt zwischen zwei Reihen, als der Oxtorner ihn erreichte. Ein mit Speichel vermischter Blutfaden sickerte aus seinem Mundwinkel.
    Auf den ersten Blick hatte es den Anschein, als atme er nicht mehr, doch Monkey konnte plötzlich mit ungeheurer Sanftheit vorgehen. Das kaum fühlbare Pulsieren der Halsschlagader verriet ihm, daß Leben im Körper des Aktivatorträgers war.
    Bull hatte abgenommen; sein Gesicht wirkte kantig und selbst in der Ohnmacht verkrampft. Die Torturen der vergangenen Wochen waren ihm deutlich anzusehen. Trotz des Aktivators brauchte er so schnell wie möglich ärztliche Obhut.
    Nacheinander war die Übertragung mehrerer Spionsonden ausgefallen. Abgeschossen vermutlich, denn die arkonidischen Raumlandetruppen drangen bereits in das Golkana-Gefängnis ein.
    Mehr als fünfhundert schwerbewaffnete Kämpfer und ein Heer von Robotern hatte Roi Danton gezählt. Wer glaubte, dieser Übermacht standhalten zu können, war entweder verrückt oder lebensmüde; beides vertrug sich nicht mit dem Status eines Spezialisten der Neuen USO.
    Danton befahl den kampflosen Rückzug. Das galt ebenso für die Roboter, die einen äußeren Verteidigungsring um den Brückenkopf bilden sollten.
    Einzig und allein Zeit zählte noch; sie wurde zum kostbarsten Gut. Außerhalb des Gefängnisses mochten Ewigkeiten vergehen, das hätte weder Roi Danton noch seine Kämpfer sonderlich bewegt - sie warteten auf die erlösende Meldung, daß der Minister gefunden worden war.
    Vier Minuten zwischen Hoffen und Bangen - bis auch Monkeys Ertruser vor den anrückenden Landetruppen eintrafen. Jetzt galt es, jeden in Sicherheit zu bringen. Aber später, Lichtjahre weit entfernt, würde der Katzenjammer kommen. Ich habe „Onkel" Reginald im Stich gelassen, hämmerte es unter seiner Schädeldecke. Es ist meine Schuld, daß er nicht rechtzeitig gefunden wurde - ich hätte nicht den Befehl zum Rückzug geben dürfen.
    Zwei Tote in den eigenen Reihen - bis jetzt. Die Arkoniden rannten erbittert gegen die Stellungen der Ares-Roboter an. Monkey würde nicht mehr kommen. „Die Sendebereitschaft vorbereiten!" Nie war Danton ein Befehl so schwer gefallen. Beide tragbaren Transmitter, Camelot-Modelle mit gesteigerter Reichweite, verfügten über eine ausreichende eigene Energieversorgung, die genügte, um mehr als vierzig Personen über Lichtjahre hinweg in Sicherheit zu bringen. Zwei bewaffnete Handelsraumer der Organisation Taxit warteten in sicherer Distanz. Selbst eine Entdeckung durch arkonidische Kampfschiffe würde nicht mehr als eine harmlose Fracht zutage fördern.
    Unaufhaltsam drangen die Raumlandetruppen auf den Brückenkopf vor. Vergeblich versuchte Danton, nochmals eine Funkverbindung zu Monkey aufzubauen. Ebenso vergeblich wie sein Griff zur Waffe, um die Stellung mit den Robotern wenigstens einige Minuten länger zu halten. Von zwei Seiten drangen die Arkoniden mit schweren Desintegratoren vor. „Die Schutzschirme in dem Bereich verstärken!"
    Roi Danton kämpfte in vorderster Front. Das war er Bully schuldig. So lange durchhalten wie irgend möglich, dem Freund wenigstens den Hauch einer Chance lassen. Alle Unsicherheit der letzten Zeit war von Roi abgefallen, als hätte er diesen Einsatz gebraucht, um endlich wieder zu sich selbst zu finden. Aber was kam danach, sobald die Ernüchterung einsetzte? Ein Sturz in die Tiefen der Selbstvorwürfe und Zweifel? .: Roboter verglühten in grellen Detonationen; eine Feuerwalze brandete gegen den HÜ-Schirm als letzten Verteidigungswall. Die Belastungswerte schnellten rapide in die

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