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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herausgebrochen und fast zermalmt.
    Um 10.57 Uhr wurde eine Zunahme des Funkverkehrs im Bereich des Hauptkontinents registriert.
    Die automatischen Suchfilter warfen den Begriff „Golkana" einige dutzendmal aus.
    Roi Danton und der Rest der KYRANTAR-Crew verließen das Schiff in Begleitung der letzten sechzehn Kampfroboter und mit umfangreicher Ausrüstung. Ihre Aufgabe war, den Brückenkopf in der Medosektion des Gefängnisses aufzubauen, der die Möglichkeit zum Verlassen des Arkon-Systems eröffnen sollte. Niemand hatte sich je der Illusion hingegeben, mit der Korvette wieder starten zu können. Selbst der Rückweg aus dem Golkana-Komplex in die KYRANTAR war von Anfang an in Frage gestellt worden.
    Einer der Einsatztrupps hatte einen freien Zugang geschaffen. Die USO-Spezialisten unter Roi Danton schafften es gerade noch, das Gefängnis zu betreten, bevor zwei arkonidische Leka-Disken im Tiefflug über die Tundra hinwegdonnerten, zurückkamen und für kurze Zeit über dem Gefängnis und der Korvette verharrten. Gleich darauf verschwanden beide Diskusraumer mit hohen Beschleunigungswerten nach Süden.
    Danton und seine Leute kamen überraschend zügig voran. Niemand stellte sich ihnen entgegen, dafür stießen sie wiederholt auf zerstörte arkonidische Roboter. Die Voraustrupps hatten mit schweren Desintegratoren überall dort Durchgänge geschaffen, wo Trümmer hoffnungslos ineinander verkeilt gewesen waren.
    Ganze zehn Minuten dauerte der Aufstieg in die Medosektion. Hier war erbittert gekämpft worden, einige Schwelbrände wurden von Robotern eingedämmt, während die Männer und Frauen des zweiten Einsatztrupps Schirmfeldprojektoren aufbauten. Der Brückenkopf sollte wenigstens für kurze Zeit Sicherheit bieten.
    Im Außenbereich hatte Danton Spionsonden zurückgelassen, die nahezu das gesamte Areal rings um Golkana abdeckten. Eher als erwartet zeigten die Holos anfliegende Raumer - keine Kreuzer oder Korvetten, sondern zwei Schlachtschiffe der 800-Meter-Klasse; gewaltige Kolosse, die in der tief stehenden Morgensonne lange Schatten warfen. „Auf treffende Ortungsimpulse", wurde gemeldet. „Energie- und Normalscan. Außerdem Funkansprache."
    „Sie reagieren nicht auf das KorraVir." Roi Danton stieß die Feststellung wie einen Fluch hervor. „Aber natürlich, Kriegsschiffe sind mit Positroniken nachgerüstet. Nur die planetaren Basen arbeiten noch überwiegend syntronisch."
    Der Befehlshaber auf der anderen Seite hatte schnell reagiert. Vor allem schien er imstande zu sein, aus wenigen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Mit unbehaglichem Gefühl mußte Danton anerkennen, daß er in dieser unübersichtlichen Situation ebenfalls Landetruppen ausgeschleust hätte.
    Mit der Präzision eines Uhrwerks lief die Aktion gegen die KYRANTAR ab. Die Militärmacht des Kristallimperiums zeigte, wozu sie in der Lage war. Dreieinhalb Minuten vergingen vom Ausschleusen der Truppen bis zu ihrem Vordringen in die Korvette. Die Soldaten machten sich gar nicht erst die Mühe, die Kodierung der Schleusenzugänge mit Rechnerunterstützung zu umgehen, sondern fuhren sofort schwere Geschütze auf und brachen zwei Mannschleusen im unteren Polbereich gewaltsam auf.
    Immer öfter warf Danton: beschwörende Blicke auf sein Armbandchronometer. „Wo bleiben Monkey und seine Leute mit Bully?" stieß er endlich hastig hervor. „Uns läuft die Zeit davon."
    Er halte gehofft, daß die Arkoniden wenigstens eine Viertelstunde mit der KYRANTAR beschäftigt sein würden; immerhin gab es an Bord der Korvette einige Überraschungen, die den Eindruck vermittelten, die Besatzung habe sich im Zentralebereich verbarrikadiert.
    Doch der gegnerische Kommandant reagierte nicht auf solche Taschenspielertricks. Danton hatte seine Frage kaum ausgesprochen, da regneten bereits die ersten Flugpanzer aus den Hangars der Schlachtschiffe herab. Mehr als vierzig Shifts rückten gleichzeitig aus allen Richtungen gegen das Golkana-Gefängnis vor.
    Roboter und weitere Raumlandesoldaten folgten ihnen. Die von den Sonden eingefangenen Bilder zeigten, daß mindestens zwei Hundertschaften auf dem Dach des Gefängnisses niedergingen.
    Danton drosch die Fäuste gegeneinander. Nach dem, was sich da anbahnte, brauchte er keine Rücksicht mehr zu nehmen. In wenigen Minuten würden die Angreifer den Brückenkopf ohnehin entdeckt haben.
    Er aktivierte die Notfrequenz. „Was ist mit Bully, verdammt? Wir kriegen in Kürze Ärger, den wir wahrscheinlich nicht

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