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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf das zuckende, halb verkohlte Etwas, dessen Leib blasenwerfend aufzubrechen begann. „Hört auf!" keuchte die Frau. „Er ist tot." Dann lauter, am Ende ihrer Selbstbeherrschung angelangt: „Es ist vorbei!"
    Der Mann ließ die Waffe sinken; der Karabiner entglitt seinen Fingern und polterte zu Boden.
    Stumm schüttelte er den Kopf. Immer wieder. Als könne er nicht glauben, welches Monstrum die friedvollen Tage Golkanas in eine Katastrophe verwandelt hatte. „Weiter!" befahl Endra da Kimbarley. „Ich will den Terraner zurückhaben - wenigstens ihn!"
    Seit dem Einsatz des KorraVir waren dreiundzwanzig Minuten vergangen. In dieser kurzen Zeltspanne hatten es USO-Kommandant Monkey und seine ertrusischen Einzelkämpfer geschafft, sich durch das in vielen Bereichen verwüstete Gefängnis bis zu den Zellen vorzukämpfen. Weder arkonidische Kampfroboter noch die Wachsoldaten der Station hatten sie am raschen Vordringen hindern können.
    Ausglühende Roboterwracks, zerschmolzene Schotten und von schweren Desintegratoren zerstörte Antigravschächte kennzeichneten ihren Weg. Sie waren Häftlingen begegnet, denen nach dem Absturz Golkanas die Freiheit in den Schoß gefallen war und die sich nun zusammenrotteten, um gemeinsam den Weg freizukämpfen. Naats und Unither, Blues und Überschwere gehörten zum illustren Kreis der lebenslang Inhaftierten. Keine von beiden Gruppen hatte der anderen mehr als nur flüchtige Aufmerksamkeit geschenkt, weil jeder hoffte, der andere möge die Arkoniden wenigstens geraume Zeit ablenken.
    Reginald Bulls Zellenblock war von den Zerstörungen lediglich tangiert worden. Einige Zugänge standen offen - keine Frage, daß die Insassen das Weite gesucht hatten.
    Sternvogels Daten erwiesen sich bis ins Detail stimmig. Niemand, hatte seitdem versucht, Golkana umzustrukturieren. Die Frage blieb, ob Endra da Kimbarley den Datenklau überhaupt bemerkt oder ihn lieber totgeschwiegen hatte, um ihre Affäre mit dem Medienliebling Akellm da Premban geheimzuhalten.
    Das Schott zu Reginald Bulls Zelle war geschlossen. Den Schirmfeldprojektor in der Wand wenige Meter davor zerstörte Monkey mit mehreren gezielten Schüssen. Ebenso den Öffnungsmechanismus. Ein Ertruser wuchtete den schweren Stahlflügel auf. Die Zelle war leer. „Verdammt!", entfuhr es Leutnant Tamas. „Konnte der Minister nicht auf uns warten?"
    „Das", sagte Monkey, „war die ungünstigste Variante. Aber wir finden ihn."
    Sie brauchten nur Minuten, um mit Hilfe der Infrarotspürer zu rekonstruieren, daß Bully die Zelle nicht allein verlassen hatte. Ein kaum noch wahrnehmbares Wärmebild, eigentlich nur eine annähernd punktförmige Quelle, zeichnete sich neben seiner Spur ab. Aber auch die fast verweht.
    Die zerstörten Schirmfeldprojektoren ebenso wie die Wärmeabgabe der Spezialisten selbst überlagerten die äußerst schwachen Spuren., „Bull wurde bereits vor mehreren Stunden abgeholt", stellte Monkey fest. „Sie haben sich nach rechts entfernt", stellte Begol fest.
    Ruckartig drehte Monkey den kahlen Schädel. Fast roboterhaft. Wer ihn nicht kannte, mochte durchaus glauben, eine Maschine vor sich zu haben. Monkey reagierte oft so. Nach einem Unfall waren seine Augen durch kreisrunde, jeweils vier Zentimeter durchmessende Objektive ersetzt worden, die eine Vielzahl von Funktionen vereinten, unter anderem die Umschaltung auf den unsichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums. „Sie meinen ..."
    „Ich meine, daß wir den ganzen Kasten auf den Kopf stellen werden, um Bull zu finden."
    „Kommandant", wurde er unterbrochen. „Wir messen heftige energetische Entladungen an. Sieht aus, als würde in der Nähe erbittert gekämpft."
    Danton? Die Frage blieb unausgesprochen. Monkey sagte nichts. Auf seine undurchsichtige Art hob er die schwere Automatwaffe und hastete los.
    Um 10.51 Uhr terranischer Standardzeit hatte Roi Danton das KorraVir abgestrahlt. Minuten später waren die vier Einsatztrupps in das nun nahezu ungeschützte Gefängnis eingedrungen. Golkana war noch nicht zur Ruhe gekommen. Ein Teil der Konstruktion hatte sich zwar tief ins Erdreich gebohrt, doch das eigene Gewicht hebelte die betreffenden Sektionen an die Oberfläche zurück. Ein unheimliches Ächzen und Stöhnen hallte über die Ebene.
    Der zweite Aufprall, der Golkanas Rücksturz in die Waagerechte begleitete und zigtausend Tonnen Erdreich in die Höhe schleuderte, erfolgte erst Minuten später. Teile der Bodenplatte wurden dabei aus dem Rumpf

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