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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Färbung sich der Umgebung anzupassen versuchte. „Er will sich unsichtbar machen!" brüllte jemand.
    Noch war kein Schuß gefallen. Zwei Soldaten hatten die Kreuzung beinahe erreicht; sie hätten ihre Karabiner nur auf Paralyse umstellen müssen, um den Mrii'Qaaler einzufangen.
    Die Kreatur, eben wie erstarrt, begann sich langsam zu bewegen. Endra erwartete, jeden Moment einen gewaltigen Schnabel zu sehen, der nach den Soldaten hackte. Doch ihre Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Hinter dem Mrii'Q war eine Bewegung. In gebückter Haltung schob sich jemand an der Wand entlang und versuchte, die Abzweigung zu erreichen. Die zerschlissene Kleidung war die eines Häftlings, dazu die untersetzte Statur und die blutig schimmernden Haare ... „Das ist der Terraner!" gellte Endras Ausruf durch die Gänge. „Laßt ihn nicht entkommen!"
    Für die Dauer eines Herzschlags starrte Bull zu ihr her. Endra glaubte, seine Verzweiflung, aber auch seinen unbeugsamen Willen spüren zu können, dann humpelte er weiter, ohne auf den Mrii'Q zu achten. „Bei allen She´Huhan, haltet ihn!"
    Sie schoß zwei Nadlerprojektile ab. Eines davon detonierte wenige Schritt vor Reginald Bull, der sich flach zu Boden warf, aber sofort wieder aufraffte, das andere traf Mrii'Qaaler, ohne Wirkung zu zeigen. Fast erschien es Endra, daß die Explosivladung die halb transparent wirkende Haut des Wesens nicht einmal ritzte.
    Als hätte ihr Schuß einen Bann gebrochen, nahmen die Soldaten den Oktopoden unter Feuer. Auch von den paralysierenden Schüssen zeigte sich der Mrii'Q nicht beeindruckt. Und die Thermoschüsse schienen von ihm abzufließen.
    Ein Schutzschirm, durchzuckte es die Anstaltsleiterin. Das Biest trägt einen Projektor. Nie zuvor hatte sie einen Mrii'Q gesehen, geschweige denn von der Existenz dieses Volkes achtarmiger Giganten gehört. Im nachhinein erwies es sich als Fehler, sich nicht informiert zu haben.
    Der Mrii'Q entwickelte eine erstaunliche Behendigkeit. Seine Tentakel peitschten durch den Korridor. Wie Gliederpuppen wurden zwei Soldaten von den Beinen gefegt und herumgewirbelt.
    Ein saugnapfbewehrter Tentakel drückte einen Arbtan nieder, schlang sich um den Schädel des Unglückseligen und zog ruckartig zusammen.
    Drei Soldaten starben auf ähnliche Weise in den ersten Augenblicken.
    Sengende Hitze fegte durch den Korridor. Zähflüssiges Metall und verglühende Kunststoffe, von Thermostrahlen aus den Wänden gerissen, regneten ab. Inmitten dieses Glutschauers begann der Oktopode zu lachen. „Arkoniden haben meine Welt getötet", hallte es dröhnend auf arkonidisch. „Nun ist die Reihe an euch, zu sterben ..."
    Thermobündel vereinten sich, fraßen sich durch einen der Tentakelarme und trennten ihn dicht am Rumpf ab. Das Brüllen des Monstrums - Endra war nicht in der Lage, die Bestie als Intelligenz anzusehen - war ohrenbetäubend. Der Versuch, den Schüssen zu entgehen, warf den Mrii'Q gegen die Wand. Dicker Arkonstahl beulte sich ein und riß wie Blech, zwei Tentakel fuhren in die Risse hinein und zerrten breite Streifen heraus, die im nächsten Moment wie Geschosse durch die Luft schnitten.
    Ein Soldat konnte nicht mehr ausweichen. Es war der Arbtan, der Endra durch den Schlamm getragen hatte. „Punktfeuer!" schrie sie mit sich überschlagender Stimme und jagte das gesamte Magazin ihres Nadlers dem Monstrum entgegen.
    Mrii'Qaaler schien einige Augenblicke lang in einem Meer von Funken zu baden. Die Salven der Soldaten zuckten über seinen Leib, vereinten sich auf dem bleichen Knorpelpanzer des Schädels.
    Längst flirrte die Luft im Korridor. Glutwogen waberten auseinander und brandeten über die leblosen Körper der Getöteten hinweg. Die Bestie schien unverletzbar. Langsam setzte sie sich wieder in Bewegung; Fangarme peitschten durch die Glut, als führten sie ein eigenes bizarres Leben.
    Das Monstrum kam auf sie zu. Endra da Kimbarley spürte die unglaubliche Hitze des Dauerfeuers ihr Haar und die Augenbrauen versengen, aber endlich schüttelte sie die Lähmung des Entsetzens ab, warf sich herum und torkelte davon. Nur weg, fort aus der Nähe der Kreatur, die allein dem Zhym der Unterwelt entsprungen sein konnte.
    Eine unheimliche Stille holte sie ein.
    Zwei, drei Schritte, dann blieb Endra stehen. Nicht nur die Haut, auch ihre Lunge schien verbrannt zu sein. Jeder Atemzug fühlte sich an wie ein kleines Stückchen Sterben.
    Zögernd wandte sie sich um. Vier Soldaten hatten überlebt. Einer von ihnen feuerte noch immer

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