2018 - Der Untergang der Krone
ihrer übrigen Ausrüstung funktionsunfähig gemacht hatte.
Und etwas Ähnliches, so verlangte Sore-Fomilag, sollten die Pflanzenväter in Gemeinschaftsarbeit gegen die Serrah Verre unternehmen. Zumindest vermutete Loe-Phaluka diese Forderungen. Sie bekam schlimme Ahnungen, daß Sore-Fomilag von Kiyono etwas verlangte, was schlimm für ihn ausgehen konnte.
Aber sie war überaus erleichtert, als sie Sore-Fomilag folgenden Bescheid geben konnte: „Kiyono sieht sich außerstande, Kym zu verlassen und an Bord eines Raumschiffes zu leben. Es wäre, als würde man ihn entwurzeln. Er würde verwelken und sterben. Aber er will der Galaktischen Krone gerne helfen, wenn er es von seinem Garten aus tun kann."
Sore-Fomilag verließ die Welt mit ihrem störrischen Pflanzenvater im Zorn und zog wieder in den Krieg hinaus.
Er kam erst wieder, als der Krieg bereits an die hundert Jahre dauerte. Loe-Phaluka, die den Tod nahen fühlte und nach einem Nachfolger Ausschau hielt, hätte ihn nicht erkannt, hätte er sich ihr nicht zu erkennen gegeben.
Seit Tagen wimmelte es in ihrer Mission von Kämpfern der Krone. Loe-Phaluka versuchte, sie in philosophischen Gesprächen von ihrem Tötungswillen zu heilen und dazu zu überreden, ihre Gegner mit Argumenten zum Frieden zu bekehren. Aber die Kämpfer lachten sie nur aus.
Und dann landete dieses schreckliche Raumschiff. Es war nicht größer als die Hütte eines Mönchs, aber von einer unsagbar abstoßenden Häßlichkeit. Und von ihm ging eine Bedrohung aus, die in Loe-Phaluka Visionen von Tod und Verderben weckte. Auf ihre Frage, worum es sich dabei handele, erklärte ihr einer der Kämpfer: „Es ist ein Serrah-Verre-Soldat. Versuche mal, ihn zu bekehren."
Loe-Phaluka nahm tatsächlich all ihren Mut zusammen und begab sich zu der Mordmaschine, um an ihr missionarisch zu wirken. Doch der vermeintliche Serrah-Verre-Soldat unterbrach sie sofort. „Erspar dir die Mühe, Loe-Phaluka!" erklärte er in klarstem Frendo-Prom. „Ich bin es, Sore-Fomilag. Ich bin nunmehr ein Agent der Krone. Ein Doppelagent, wenn du so willst. Ich werde mich als angeblicher Überläufer beim Robotregenten einschleichen und versuchen, ihn ins Verderben zu locken. Ich wollte dich noch einmal sehen und dich bitten, mich in deine Meditation einzuschließen, Loe-Phaluka."
„Weißt du denn, was für einer schlimmen Sünde du dich schuldig machst, Sore-Fomilag?"
„Ich werde noch viel größere Schuld auf mich nehmen", sagte das Robotschiff. „Aber ich tue es für ESTARTU."
Das Robotschiff startete und verließ Kym.
Loe-Phaluka hörte nichts mehr über Sore-Fomilags Schicksal, bis eines Tages Pflanzenvater Kiyono überraschend das Gespräch auf ihn brachte.
Loe-Phaluka befand sich seit Tagen auf der bemoosten Insel, wo ihr Kiyono zum erstenmal in der Gestalt eines Tharoidoners gegenübergetreten war, und hielt philosophische Monologe. Sie tat es in dem Bewußtsein, daß der Pflanzenvater sie hören konnte. Und darum machte es ihr gar nichts aus, daß sie keine Antworten erhielt.
Da meldete sich Kiyono überraschend bei ihr. „Sore-Fomilag kehrt zurück", sagte er in der Windsprache. „Und er bringt den Regenten der Serrah Verre mit. Sore-Fomilag ist zum Verräter an ESTARTU geworden und hetzt den Robotregenten gegen mich ... Nein, nein, keine Sorge, Loe-Phaluka, er ist nicht wirklich ein Verräter. Er tut nur so.
In Wirklichkeit lenkt er den Regenten nur zu mir, damit ich mich gegen ihn zur Wehr setze. Und das werde ich tun müssen, wenn ich einer Vernichtung entgehen möchte. Ich sehe dieser Auseinandersetzung jedoch nicht schutzlos entgegen. Alle verfügbaren Einheiten der Galaktischen Krone werden aufgeboten, um mich in diesem Entscheidungskampf zu unterstützen..."
Loe-Phaluka hörte nicht mehr hin, was der Wind ihr zu sagen hatte. Es war alles so schrecklich. Sie flüchtete sich in ihren Traum, um der Wirklichkeit zu entfliehen. Und es war wieder so wie einst, als sie von den Pflanzen umrankt und umkost wurde ...
Kiyono kam in der Gestalt eines strahlend schönen, jungen Tharoidoners, um sie bei der Hand zu nehmen und ihr die Wunder seines prächtigen Pflanzenreiches zu zeigen ...
Da riß ein furchtbarer Blitz sie aus ihren Träumen. Der Himmel glühte unter einer alles überstrahlenden Leuchterscheinung grell auf. Ein Sturm kam auf und drohte die Pflanzen von Kiyonos Welt zu fegen. Aber noch bevor es dazu kam, fiel eine Welle sengender Hitze herab und verbrannte diesen Teil der Welt in weitem
Weitere Kostenlose Bücher