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2020 - Die Lichtgestalt

Titel: 2020 - Die Lichtgestalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Psi- oder Para-Energie, sondern auch eventuelle Frequenzen, die Rückschlüsse auf spezifische Fähigkeiten ermöglichten.
    Die Justitiare der beiden Vereine sowie des Liga-Verbandes hatten sich vor dem Medienspektakel von der ordnungsgemäßen Funktion des Geräts überzeugt. Mehrere junge Mutanten hatten sich als Test- und Kontrollpersonen zur Verfügung gestellt.
    Falo zitterte am ganzen Leib, als Moharion Mawrey das Gerät aktivierte.
    Irgendeinem Vereins- oder Verbandsvertreter war es gelungen, die Residenz-Ministerin persönlich für diesen Auftritt zu gewinnen. Wahrscheinlich erhofft sie sich zusätzliche Popularität für ihr Amt, dachte Falo. Ein größeres Publikum als bei einem entscheidenden Meisterschaftsspiel, vor dessen Anpfiff vielleicht ein Megastar als Mutant entlarvt wird, kann sie einfach nicht bekommen.
    Sämtliche Kameralinsen zoomten auf das Display des Geräts.
    Falo wurde mit Entsetzen klar, daß diese Bilder live in der ganzen Galaxis ausgestrahlt wurden.
    Und die Anzeige schlug aus.
    Aber nur ganz schwach.
    Falo sah mit Erleichterung, daß die energetische Nadel kaum merklich in die Höhe stieg und dann voller Schrecken, daß sie eine zackige Gipfellinie zog. Irgend etwas nahm das Meßgerät wahr. Auf irgend etwas reagierte es.
    Er reckte den Hals, damit er die Linie der Anzeige besser sah, konnte sie aber nicht deuten.
    Gespannt schaute er Moharion Mawrey an. „Falo Gause", sagte die Ministerin in die Kameras und Mikrofone, „ist ein schwacher Mutant. Der Ausschlag der Meßgeräte bewegt sich im untersten Bereich jener Skala, die man mit dem Begriff paranormal begabt assoziiert, aber eindeutig noch innerhalb. Die Frequenz der Psi-Peaks läßt auf einen schwachen Telekineten schließen."
    Es war totenstill im Magellan-Stadion. Er suchte nach Worten, fand keine. Die Zuschauer auf den Rängen verwandelten sich vor seinem geistigen Auge in ein einziges Lebewesen, das Klauen und Tentakel nach ihm ausstreckte, Reißzähne aufblitzen ließ und über ihn herzufallen drohte. „Ich ... ich ..." Er verstummte, schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht einmal einen Grashalm telekinetisch umknicken", brachte er schließlich über die Lippen.
    Moharion Mawrey betrachtete ihn mit einer seltsamen Mischung aus Mitgefühl und Triumph.
    Triumph worüber? dachte Falo. Daß all seine unbewußten, verdrängten Ängste Realität geworden waren? Daß die Katastrophe eingetreten war? Daß dieses Meßergebnis seine märchenhafte Karriere als Sportler beendet hatte? Daß Falo Gause, der Megastar, vernichtet war? Jener Falo Gause, der sie in der Mutantenschule herausgefordert hatte?
    Die Ministerin kehrte die Expertin für Mutantenfragen heraus. „Ich vermute", sagte sie, „daß du deinen fabelhaften technischen Fähigkeiten unbewußt telekinetisch nachgeholfen hast. Und wenn es nur der berühmte entscheidende Zentimeter war, durch den du dich stets von anderen Fußballspielern unterschieden hast."
    Falo drehte sich wortlos um. Er wußte nichts zu sagen, konnte gar nicht sprechen. Der Eingang zu den Katakomben des Magellan-Stadions kam ihm unendlich weit entfernt vor. Und erinnerte ihn genau wie die Zuschauerränge an ein Ungeheuer, das ihn verschlingen wollte.
     
    Anfang Oktober 1302 NGZ
     
    Es war nicht viel los im „Blue Seven". Atlan Village hatte auch keinen Grund zum Feiern, und Falo erst recht nicht.
    Seit Monaten hatte er den Fußball ,völlig ignoriert. Nordstern Terrania war völlig demoralisiert und ohne seinen besten Spieler zu dem entscheidenden Meisterschaftsspiel angetreten und hilflos untergegangen. Luna Levitator war 1302 zum zweiten Mal in Folge Systemmeister geworden.
    Die ersten Wochen nach seiner Entlarvung als Mutant hatte er in tiefster Depression verbracht und dabei kaum seine Wohnung verlassen. Erst seit kurzem wagte er sich wieder vor die Tür.
    Immerhin hatte er die Energie aufgebracht, Nachforschungen über seine Vorfahren zu betreiben. Sie hatten ergeben, daß in der Tat einer seiner Vorfahren mit dem Planeten Horrikos in Verbindung stand.
    Weshalb hatte er sich nicht früher darum gekümmert? Wieso hatte er seine Augen so konsequent vor der Wirklichkeit verschlossen, einfach alles verdrängt? .
    Wenn er das wüßte ...
    Er nahm auf einem Hocker an der Bar Platz. Peer Stuysant stand hinter dem Tresen, der Barkeeper, mit dem er vor einem Jahr bis in den frühen Morgen den Gewinn der Meisterschaft gefeiert hatte.
    Stuysant ignorierte ihn beflissen, obwohl wirklich so gut wie nichts zu

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