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2020 - Die Lichtgestalt

Titel: 2020 - Die Lichtgestalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht nur für deine Sache ein, sondern willst auch einen symbolischen Beitrag zum galaktischen Frieden leisten", spielte er eine mögliche Marketing-Strategie durch.
    Falo nickte. Er wollte in der Tat ein politisches Zeichen setzen. Der Sport sollte vermitteln, wo alles andere zu spät zu sein schien. „Allerdings steht die Bestätigung des Kristallimperiums noch aus", schränkte er ein. „Aber meine Alternative kann sich durchaus sehen lassen. Die Luna-Levitator-Meistermannschaften von 1301 und 1302 stehen auf jeden Fall zur Verfügung."
    Hardo Cres Zungenspitze schnellte zwischen den Lippen hervor. „Dann wollen wir doch mal über konkrete Zahlen sprechen", sagte er.
    Falo hob abwehrend eine Hand. „Damit wir uns nicht mißverstehen ... Während des gesamten Spiels werden Spendenaufrufe für den Mutantenring eingeblendet. Und ein Holo gibt Auskunft über die Höhe der bislang eingegangenen Zuwendungen und die Gesamtsumme, die erreicht werden muß."
    Cre lächelte. „Mit mir kann man über alles sprechen", sagte er.
     
    20. Juli 1303 NGZ
     
    Wie lange ist es her? fragte Falo sich, als er in leichtem Laufschritt aus dem schwach beleuchteten Gang der Katakomben trabte. Er kam sich vor wie damals, als er mit der Jugendmannschaft zum ersten Training im Magellan-Stadion aufgelaufen war. Oder auch wie an seinem neunzehnten Geburtstag, als er zum erstenmal mit der ersten Mannschaft angetreten war auch gegen Luna Levitator.
    Und diesmal war es genau so, wie er es sich damals erhofft hatte. Er verspürte nicht die geringste Nervosität.
    Damals war es völlig anders gewesen. Damals hatte er kaum klar denken können. Er hatte sich ersehnt, eins zu sein mit dem Ball und dem Platz, war es aber nicht gewesen. Er hatte erst in diese Rolle hineinwachsen, seine Berufung finden müssen.
    Er hatte sie gefunden, schon vor langer Zeit, und seine Berufung verlor man nicht. Auch nicht, wenn man ihr wegen äußerer Zwänge nicht mehr nachgehen konnte.
    Er war Fußballspieler. Er gehörte hierher. Ein allerletztes Mal würde er nun tun, wofür er geboren war. Und könnte es einen denkwürdigeren Abgang geben als in diesem Stadion, das die Menschen der Stadt ihm zu Ehren gefüllt hatten?
    Denn bereits ein höchst flüchtiger Blick auf die Ränge verriet ihm, daß das Magellan-Stadion in der Tat ausverkauft war. Im Vorfeld hatte es nicht danach ausgesehen. Denn erstens wurde das Spiel von SolTel live übertragen, und zweitens waren die Eintrittskarten, wie er eingestehen mußte, gezwungenermaßen teuer, da mit ihrem Erwerb eine Spende für den Mutantenring verbunden war.
    Die Hoffnung, gegen eine arkonidische Mannschaft spielen zu können, war ein Traum geblieben.
    Die zuständigen Beamten des Kristallimperiums hatten die Teilnahme einer Mannschaft aus ihrem Machtbereich zu so offenkundigen Propagandazwecken, wie sie es nannten, schlichtweg untersagt.
    Außerdem hatte in diesen Zeiten eine terranische Sportart wie der Fußball ohnehin einen schweren Stand auf Arkon.
    Aber die zehn besten Spieler aus den Luna-Levitator-Mannschaften der beiden Jahre, in denen sie die Meisterschaft gewonnen hatten, waren für die Medien eine wohl noch größere Attraktion. Und auch für die Zuschauer. Denn offensichtlich hatten die Bewohner Terranias - oder der ganzen Erde, des Sonnensystems - sich spontan entschlossen, seinem Abschied beizuwohnen.
    Alle Ränge waren bis auf den letzten Platz besetzt. Es war wie früher.
    Noch ein einziges, letztes Mal war es wie früher. Wie damals, als Falo Gause der beste Fußballspieler des Planeten, wenn nicht sogar der Milchstraße war.
    Sein Blick fiel nur kurz auf das große Anzeigenholo über dem Spielfeld, das für jeden Zuschauer sichtbar eine riesengroße Zahl zeigte: 60.000.000 Galax Das war die Summe, die nötig war, um die Versammlung der Mutanten in Terrania finanziell zu ermöglichen. Neben der Zahl befand sich ein Balken, der in die Höhe klettern und die Summe der einlaufenden Spenden während der hundert Minuten Spielzeit anzeigen würde. :Aber in dem Augenblick, in dem Falo den Rasen des Stadions betrat, vermochte er nicht mehr an die finanziellen Zwänge zu denken, die mit dem Spiel verbunden waren.
    Für ihn gab es nur noch eins.
    Den Applaus der Menge, in dem er badete, den er aufsog, der ihn mit Leben erfüllte.
    Das war seine Welt.
    Sein Leben.
    Er würde noch einmal leben.
    Einhundert Minuten lang.
    Eine Ewigkeit.
    Nicht einmal ein Lidschlag des Gevatters im Umhang und mit der Sense, der

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