2021 - Monos' Enkel
dann!"
„Halt!" platzte Trim heraus, ehe das Hologramm erlosch. „Wir sind noch nicht fertig. Was ist mit den vielen Medorobotern in den Bungalows? Die können doch unmöglich etwas mit der Hausordnung zu tun haben. Moharion, wenn es Anzeichen eines Überfalls auf die Fellmer-Lloyd-Schule gibt, dann mußt du uns das sagen. Jetzt sofort!"
„Die Roboter dienen eurem Schutz und eurer Gesundheit, nicht mehr und nicht weniger. Alle von mir in Übereinstimmung mit der Regierung und dem Parlament getroffenen Maßnahmen sind wohlerwogen und hängen mit der sich abzeichnenden Entwicklung um Falo Gause und dessen Mutantenbüro in der Outer Space Hall zusammen. Entschuldigt mich jetzt! Es ist nicht die Zeit, länger darüber zu reden."
Die letzten Worte hallten aus dem Nichts an ihre Ohren. Moharion Mawrey hatte die Verbindung bereits unterbrochen. „Gause also. Was ist da los, Star?"
Sie wußten, daß der ehemalige Starfußballer Falo Gause einen Interessenverband aller Monochrom-Mutanten ins Leben rufen wollte. Die Gründung stand unmittelbar bevor. Das Vorhaben war ein Dom in den Augen der terranischen Regierung, die eine unnötige Polarisierung befürchtete. Noch herrschte in den Mutantenschulen Ruhe, aber es war bekannt, daß Gause dort ebenfalls über ein großes Potential an Sympathisanten verfügte.
Sicher konnte es nicht schaden, wenn sie sich bei Gelegenheit in der Outer Space Hall umsahen. „Die Verantwortlichen haben Angst, Trim. Sie befürchten, daß ihre Bemühungen umsonst waren.
Eine Eskalation der Vorbehalte und Vorurteile zieht uns den Boden unter den Füßen weg. Wir müßten aus der Stadt fliehen oder, wenn es schlimm kommt, Terra und das Solsystem verlassen.
Und das - nein, ich wage nicht, den Gedanken zu Ende zu denken."
„Dann sollten wir unsere Schule zu einer Festung ausbauen!" rief Trim. Er war fest entschlossen, das sofort in Angriff zu nehmen. „Der Mob soll uns kennenlernen."
„Bürgerkrieg auf Terra mit Auswirkungen auf die Sicherheit des Solsystems? Das kann sich keiner leisten. Nicht wir, auch nicht die Heliotischen Kinder oder andere. Es wäre das Ende der Freiheit für alle Terraner In einem solchen Fall wünschte ich mir, daß Ramihyn, der tödliche Diener der Materie, uns alle ausgelöscht hätte."
„Unter diesem Aspekt habe ich das Ganze noch nicht betrachtet." Trim wandte sich um und ging zur Tür. „Ich werde versuchen, das alles zu vergessen und an angenehmere Dinge zu denken."
Ob es ihm allerdings gelingen würde, vermochte er nicht zu sagen. Wieder spürte er ungeahnte Müdigkeit in sich und wäre am liebsten sofort eingeschlafen. Seine Gedanken kehrten zurück nach Morbienne III und zu dem Raumschiff mit den vielen Stacheln, Kuppeln und Antennen, das sie dort gesehen hatten. Es lag vermutlich an der Ähnlichkeit mit tolkandischen Igelschiffen, daß es ihm nicht aus dem Sinn ging. Und die hatte er schon in der Schule auf Yorname nicht gemocht. „Laß uns hinaus an die frische Luft gehen", hörte er Startac sagen. „Sie ist warm. NATHANS Wetterkontrolle hat ein paar wunderschöne Frühjahrstage angekündigt. Wie wäre es mit einer Bootsfahrt auf dem Sirius River hinab zum Goshun-See? Ponky hat für morgen nachmittag was organisiert."
Trim kannte Ponky Andermali nur flüchtig. Und von Menschen, die ihm nicht vertraut waren, hielt er sich von Natur aus lieber fern. „Ein andermal vielleicht."
„Komm, sei nicht albern!"
„Na gut. Weil du es bist."
Trim setzte sich draußen unter einen Baum und überließ es Startac, sich um alles Nötige zu kümmern.
4.
30. Mai 1303 NGZ
Die Tote lag in einem wannenförmigen Energiefeld, angefüllt mit flüssigem Stickstoff. Seit zweieinhalb Stunden schnitten die Sezierroboter den Körper Millimeter um Millimeter auseinander.
Jede Faserschicht verglichen sie mit dem Ergebnis des bereits vor dem Tod durchgeführten Scans.
Die Syntrons untersuchten jedes Molekül der jungen Frau nach einem Hinweis. Besondere Aufmerksamkeit widmeten sie dem Gehirn. Doch so sehr sie sich auch bemühten, blieb ein Ergebnis aus.
James Buckley verlor langsam, aber sicher die Fassung. „Diese Frau ist eindeutig ein Mensch", versuchte er sich zu beruhigen. „Sie weist keinerlei Abweichungen zum Organismus des Homo sapiens auf. Ihre Genstruktur ist völlig intakt. In ihrem Körper geistern auch keine Millionen winziger Fremdkörper, wie es bei Kallia Nedrun und Michael Rhodan der Fall gewesen ist. Gwen Ondoweyt hat nichts Giftiges
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