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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegessen oder getrunken, was zur ausschließlichen Zersetzung ihrer inneren Organe führt und dennoch den Magen-Darm-Trakt nicht angreift. Sie hat ebensowenig etwas eingeatmet, was ihr schaden konnte."
    Selbst der Einsatz von Hypertastern brachte keinen Hinweis. Fünf dimensionale Einflüsse hinterließen gerade im Bereich der extrem kurzwelligen Strahlung des UHF- und SHF-Bandes unmißverständliche Spuren. In einem organischen Körper besaßen diese „Imprints" eine Halbwertszeit, die sich proportional zur Intensität der Strahlung verhielt.
    Von all dem wies die Tote nichts auf.
    Weitere sechs Stunden vergingen. Buckley ließ die Roboter allein weiterarbeiten und legte eine Erholungspause ein, um mit anderen Kliniken in Terrania, auf Terra und im Solsystem zu kommunizieren und sie nach ähnlichen Fällen zu befragen. Zwischendurch legte er sich schlaf en-Das Ergebnis der Befragung war zu hundert Prozent negativ. In gewissem Sinn erleichterte es ihn.
    Wären solche Fälle in letzter Zeit häufiger vorgekommen, hätte sich der Verdacht auf eine Epidemie ergeben. Der terranischen Regierung wäre keine andere Wahl geblieben, als den Planeten unter Quarantäne zu stellen.
    So aber blieb der Schwarze Peter erst einmal bei ihm.
    Nach einem kräftigenden Frühstück nahm er den Transmitter in die Intensiv-Station und betrat fünf Minuten später wieder den OP eins.
    Die Sezierroboter standen unmittelbar vor dem Abschluß ihrer Arbeit. Von den Besten der zerfallenen Organe lagen hauchdünne Gewebescheiben von einein hundertstel Millimeter Dicke im Kühltank. Scanner tasteten sie alle fünf Minuten ab und verglichen die Ergebnisse miteinander.
    Der molekulare Zerfall hatte nach zwei Stunden aufgehört. Seither veränderte sich das Gewebe nicht mehr, von den normalen Symptomen der Verwesung einmal abgesehen. Dr. James Buckley war am Ende seiner Weisheit. Nach allem Dafürhalten war hier Endstation. Alle weiteren Untersuchungen mußten sinnlos sein, und er vergeudete mit ihnen nur seine Zeit.
    Der Internist hielt die Zeit gekommen, den Fall abzuschließen.
    Entschlossen verließ er den Raum und Suchte die Desinfektionskabine auf. Anschließend setzte er sich mit den Kolleginnen und Kollegen seines Teams in Verbindung. „Ich danke euch", sagte er. „Wir haben alles getan, was in unserer Macht steht. Es ist unwahrscheinlich, aber vielleicht erfahren wir eines Tages, woran die junge Frau gestorben ist."
    Keinem von ihnen wünschte er, daß sie jemals wieder mit einem solchen Fall zu tun hatten.
    Moharion Mawrey meldete sich bei ihm. „Doktor, ich brauche endlich das Ergebnis", verlangte sie.
    Das Hologramm zeigte die Ministerin, wie sie zu einem Transmitter hetzte und sich in das Abstrahlfeld warf. Augenblicke später verließ sie das Empfangsgerät in einen Raum, dessen Ausstattung an eine Schule erinnerte. „Es tut mir leid", antwortete Buckley. „Wir haben nichts gefunden."
    „Das kann nicht sein", beharrte die bucklige Frau und schüttelte den Kopf. Sie wandte sich um und sah ihn an. „Ihr habt nicht intensiv genug gesucht."
    „Wir haben den Körper bis in die letzte Faser seziert und alles geprüft."
    „Dann wiederholt die Untersuchung!"
    „Moharion, es tut mir leid, aber ich kann es nicht verantworten, wochenlang einem Phantom nachzujagen. Der Tod der Telepathin wird ein Einzelfall bleiben und zu den unerklärlichen Vorfällen in der Menschheitsgeschichte zähl..."
    Er unterbrach sich. Etwas im Gesichtsausdruck Moharion Mawreys irritierte ihn. „Laß das Gerede, Buckley! Wir haben einen zweiten Fall. Hier in der Wuriu-Sengu-Schule kämpft eine Orter-Mutantin mit dem Tod. Ihre Lunge versagt. Das Herz zeigt erste Unregelmäßigkeiten."
    Buckley mußte sich an der Wand abstützen. Fassungslos sah er zu, wie die Ministerin die Medostation der Schule erreichte. Kampfroboter bewachten den Eingang und ließen die Ministerin erst nach mehrfacher Kodeabfrage durch.
    Der Arzt entdeckte das Flimmern des Energieschirms, der den Bereich mit dem Mädchen hermetisch abriegelte. „Ofra Dahazy, achtundzwanzig Jahre alt", hörte er die Ministerin sagen.
    Sechs Medoroboter betreuten die junge Frau. Ein starker Feldprojektor pumpte Sauerstoff in die Lungen der Kranken. Ein Energiefeld auf dem Bauch drückte die Luft wieder aus dem Körper.
    Einer der Medos diagnostizierte eine beginnende Entzündung der Milz.
    Die Roboter und die Mutantin setzten sich in Bewegung und schwebten mit zunehmender Beschleunigung hinaus in den

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