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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich habe das Boot gemietet und bin hier der Hausherr. Und in meinem Haus bestimme immer noch ich, was erlaubt ist und was nicht."
    „Red keinen Unsinn", sagte Trim. „Du bringst dich um Kopf und Kragen. Moharion wird nicht zulassen, daß wir bestehende Gesetze oder ihre persönlichen Anweisungen mißachten."
    Es gab nicht nur den Kodex der Schulen. Das Parlament Terras hatte spezielle Mutantengesetze verabschiedet. Sie regelten das Zusammenleben der Monochrom-Mutanten mit ihren nicht parapsychisch begabten Mitmenschen. Diese Gesetze sowie die Regeln der Mutantenschulen dienten dem Zweck, möglichst wenig Reibungspunkte zu erzeugen, die Vorurteile auf der einen oder anderen Seite entstehen ließen.
    Bisher hatten sich die Anordnungen bewährt. „Das soll Moharion mal den Leuten verklickern, die mit dem ehemaligen Fußballstar zusammen sind. Wie heißt der noch? Falo Gause? Also, wenn ihr mich fragt, tut der Typ mit den magischen Beinen genau das Richtige. Er versammelt möglichst viele Mutanten um sich und macht einen eigenen Verein auf. Im Vergleich mit ihm und seinen Leuten sind wir arme Schlucker. Uns sind die Hände gebunden. Unter den Fittichen der Ministerin wird aus uns nie was."
    Der Telekinet blickte beifallheischend in die Runde. „Die Politik dieser Regierung ist eindeutig. Sie will verhindern, daß wir unsere Fähigkeiten richtig entwickeln. Sie sieht darin eine Gefahr für die Menschheit. Wollen wir uns das länger gefallen lassen? Wir möchten endlich frei über uns entscheiden."
    „Das kannst du bald tun." Startac deutete flußabwärts, wo aus Richtung Goshun-See ein schnittiger Segler nahte. Hart am Wind kreuzte er im vorgeschriebenen Korridor und hielt gleichzeitig auf das Boot zu.
    Der Syntron meldete, daß es sich um ein Schiff handelte, auf dem sich Mitglieder von Gauses Organisation befanden. Die anderen Mutanten hatte sie längst erspäht und mit einem Energie-Teleskop ins Visier genommen.
    Trim schwante Übles. Wenn sie den Flug der Möwe beobachtet hatten - bei den heute üblichen Energie-Teleskopen stellte es kein Problem dar, so etwas auf mehrere Kilometer Entfernung wahrzunehmen -, wußten sie bereits, daß das Boot mit Mutanten besetzt war. „Star, wir sollten abdrehen und zum Hafen zurückkehren", sagte er.
    Das Gefühl der Erleichterung, das ihn seit dem Verlassen des Hafens erfüllte, verschwand übergangslos. Ein dumpfer Druck legte sich auf ihn. Einen Augenblick lang bildete er sich ein, unter dem Mast des Seglers eine Gestalt zu erkennen, einen kompakten, eineinhalb Meter großen Zweibeiner mit silberner Haut und zwei kurzen, dicken Armen. Die Füße steckten in schwarzen Stiefeln. Auf den kopflosen Schultern ruhte ein nickelfarbenes Gestell mit verschieden eingefärbten Sensorflächen.
    In dem Gestell saß ein humanoides, zerbrechlich wirkendes Wesen von höchstens sechzig Zentimetern Größe. Es trug ein ockerfarbenes Gewand, das vom Hals bis zu den Knien reichte.
    Dort, wo die Haut freilag, war sie schrumpelig und von hellbrauner Farbe. Die Beine klammerten sich mit Widerhaken an die Brust des silbernen Trägers.
    Morkhero Seelenquell.
    Trim wischte sich mit der Hand über die Augen. Der Eindruck verschwand so schnell, wie er gekommen war.
    Ponky ließ den Steuersyntron seinerseits ein Energiefeld projizieren und beobachtete das Treiben auf dem Segler. „Zwei von den Leuten kenne ich", sagte er. „Sie arbeiten in Gauses Büro."
    Mit seinen Worten verriet er, daß er Kontakte zum Mutantenring unterhielt. Seine kurz davor zur Schau gestellte Unkenntnis von Gauses Namen war reine Heuchelei gewesen. Dem schlechten Eindruck, den Trim von Ponky hatte, fügte es ein weiteres Puzzlesteinchen hinzu.
    Andermali hatte nie richtig in die Schulgemeinschaft gepaßt. Begriffe wie „Quertreiber" oder „Starrkopf" waren sicherlich übertrieben. Der Telekinet hatte jedoch keinen Hehl daraus gemacht, daß er die Fellmer-Lloyd-Schule lieber heute als morgen verlassen wollte.
    Das Schiff war fünfmal so groß wie das Boot. Es reffte das Segel und ging längsseits.
    Trim erkannte vier Männer und sechs Frauen. Ohne Ausnahme waren sie älter als er, so zwischen Mitte und Ende Zwanzig. Sie trugen legere Freizeitkleidung wie alle Wassersportler. „Welche Schule?" rief einer von ihnen herüber. „He, da ist ja Ponky aus der Fellmer Lloyd. Dürfen wir an Bord kommen?"
    „Einer reicht", sagte Startac, ehe Andermali antworten konnte. „Was gibt's?"
    „Das fragst du noch?" Der Sprecher

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