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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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landete den Gleiter am Rand des Forums und öffnete die Tür. „Willkommen daheim", wünschte er mit freundlicher Stimme. „Danke", murmelte Trim Marath. Zögernd setzte er sich in Bewegung und trat ins Freie.
    Stille herrschte auf dem großen Marktplatz mit seinem halben Kilometer Durchmesser. Es war, als hielte das Forum Andromeda den Atem an. „Nun komm endlich!" Startac schob Trim vorwärts. „Bestimmt warten sie schon auf uns."
    Die Bungalows lagen im üppigen Blattgrau des Frühlings versteckt. Hier besaß jeder der Jungmutanten sein eigenes Refugium. Kleine Wälder aus Bäumen, Büschen und Sträuchern schirmten die Gebäude und ihre Bewohner vor allzu neugierigen Blicken ab.
    Mitten in dem zwei Kilometer großen Gartengelände ragte das Schulgebäude auf. Warum erinnerte es Trim nur an ein riesiges Monster, das auf seine Beute lauerte?
    Die Mutantenschule Fellmer Lloyd kam ihm plötzlich fremd vor, gerade so, als wäre er zum erstenmal hier. „Trim!" Startacs Hand legte sich schwer auf seine Schulter. „Was ist denn los?"
    Das besorgte Gesicht des älteren Freundes tauchte in seinem Blickfeld auf. Schroeder musterte ihn aufmerksam. Seine Ahnung schien sich nicht zu bestätigen. Er schüttelte den Kopf. „Morkhero ist nicht der Grund deines Zögerns", stellte er fest. „Dennoch siehst du nicht gut aus.
    Laß mich raten! Du hast dir auf Morbienne III eine Erkältung zugezogen!"
    „Unsinn. Ich fühle mich fit."
    Er beschleunigte seinen Schritt und ging den Weg entlang, der vom Forum zu den Gebäuden der Mutantenschule führte.
    Startac Schroeder folgte ihm auf dem Fuß. Sein Gesicht zeigte einen Zug grimmiger Entschlossenheit, ihn auf keinen Fall in die Einsamkeit seines Bungalows zu entlassen.
    Trim schüttelte sich. „Vielleicht hast du recht, und ich bekomme eine Erkältung", räumte er ein und suchte verzweifelt nach einem Argument, Startac loszuwerden. „Ist nicht gerade Frühstückszeit?
    Vielleicht solltest du eine Kleinigkeit essen, während ich mich aufs Ohr lege."
    „Es ist fünf Uhr dreißig", klang es eindringlich neben seinem Ohr. „Wir sind beide ausgeschlafen.
    Was hältst du davon, wenn wir uns ein bißchen um die Vorbereitung des Unterrichts kümmern?
    Immerhin bringen wir neue Erfahrungen mit und haben viel zu erzählen."
    „Ja schon. Aber das hat Zeit. Ich möchte schlafen gehen."
    „Na gut. Wenn du meinst."
    Sie trennten sich hundert Meter vor dem Schulgebäude und strebten ihren Bungalows zu. Der Steuersyntron empfing Trim mit einer fröhlichen Melodie, aber der Junge beachtete es kaum.
    Mißtrauisch schielte er durch den Eingang in die Diele. „Guten Morgen, Trim", sagte der Syntron und brach die Melodie ab. „Ich sehe, es geht dir nicht gut. Soll ich einem der Medoroboter Bescheid sagen?"
    Erst Startac, jetzt der Automat... „Ich bin nicht krank!" Trim hielt es im Kopf nicht aus. Er stürmte in das Wohnzimmer und warf sich auf die Antigravcouch.
    Der Syntron schwieg. Trim empfand die Ruhe als Wohltat und schloß die Augen. Von wegen ausgeschlafen. Auf dem Rückflug aus der Eastside hatte er kein Auge zugemacht. In seinem Innern kämpften zwei unauflösbare Gegensätze miteinander. Seine Augen hatten ein dunkelgraues Kugelschiff gesehen, das in den Himmel raste. Aber in seinem Innern hatte sich nichts verändert. Es war, als habe sich Morkhero Seelenquell gar nicht entfernt, sondern sei dageblieben.
    Auf Morbienne III oder in der LEIF ERIKSSON.
    Andererseits sprach alles dafür, daß Morkhero geflohen war. Rhodan hatte Sonden zurückgelassen, die eine Rückkehr des Bösartigen sofort meldeten.
    Zum erstenmal hatte Trim die Bedeutungslosigkeit der körperlichen Nähe zu diesem Wesen derart stark empfunden. Das unsichtbare Band, das Trim mit dem Wesen verband, hatte überhaupt nicht reagiert.
    Inzwischen hatte sich das geändert. Morkhero gewann deutlich an Kraft und Macht. Von jedem Ende der Milchstraße aus vermochte er Trim zu erreichen und ihn zu quälen.
    Die Angst des Jungen wuchs, irgendwann wieder in das seltsame Land Dommrath zu geraten.
    Aus den Augenwinkeln nahm er ein merkwürdiges Glitzern wahr, das nicht dahin gehörte. Er fuhr auf und starrte das kegelförmige Gebilde im Hintergrund an. „Was willst du hier?"
    „Ich bin einer deiner Medoroboter", antwortete die Maschine.
    Trim sprang von der Couch und rannte ins Schlafzimmer. Er riß die Wandbox auf und starrte auf die Medokugel, die vorschriftsmäßig in ihrer Nische ruhte. Hastig warf er die Tür zu.

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