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2022 - Para-City

Titel: 2022 - Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alles so organisiert ist, wie es sein muß. Hoffentlich ist es nicht schon zu spät."
    „Wir sind stärker als Parkinson."
    „Ja, das glaube ich auch." Ronin nickte ihm zu und machte sich auf den Weg zu seinem Container.
    Canacaro Grim blickte ihm nach, bis er am Ende der Straße hinter einem Gebäude verschwand. Die Sonne ließ das blonde Haar des Polizeichefs noch heller erscheinen, als es eigentlich war.
    In dieser Nacht schlief Falo Gause schlecht. Er mußte immer wieder an zwei Frauen denken: an seine Lebenspartnerin Maria, die er in Terrania zurückgelassen hatte, obwohl es ihn schmerzte, und an Cinda, die Freundin Mogan Barrs, die so überraschend gestorben war.
    Immer wieder fragte er sich, warum es so schwer war, der genetischen Manipulation zu begegnen und den Widerstand dagegen zu organisieren. Lag es daran, daß allzu viele Mutanten sich schlicht und einfach weigerten, an den nahen Tod zu denken, und so taten, als seien sie nicht betroffen? Es schien geradezu so, als hätten manche Scheu davor, mit Jana Jonn in der Kommission zusammenzuarbeiten. „Sie scheinen zu denken, daß das Todesrisiko höher für sie ist, wenn sie dabei mitmachen", hatte die Para-Desintegratorin ihm berichtet. „Das ist natürlich völlig absurd, doch sie reden es sich ein."
    Mitten in der Nacht stand Gause auf und trat vor die Tür, um die frische, kalte Luft einzuatmen. Es war still in der Stadt. Nirgendwo in den Wohncontainern brannte Licht. Und doch lag eine gewisse Spannung in der Luft. Der Sprecher der Mutanten meinte, sie spüren zu können, und am liebsten wäre er von Haus zu Haus gegangen, um überall nachzusehen, ob auch alles in Ordnung war.
    Mach dich nicht verrückt! ermahnte er sich. Es ist nichts anders als sonst. Du siehst Hirngespinste.
    Er gähnte und zog sich in sein Haus zurück, legte sich wieder ins Bett und schlief nun endlich ein.
    Er wachte wieder auf, weil ihn jemand an der Schulter berührte. Erschrocken fuhr er hoch. Vor ihm stand Startac Schroeder, blaß und mit trotzig vorgeschobenem Kinn. „Was machst du hier?" fuhr Falo Gause ihn an. „Ich habe die Tür abgeschlossen. Wie bist du hereingekommen?"
    Er stand auf und blickte den Teleporter zornig an. Abwehrend hob er die Hände. „Ist schon klar, Startac", sagte er. „War eine dumme Frage. Ich sollte besser fragen, was dir einfällt, gegen eines der Grundgesetze von Para-City zu verstoßen und in meine Privatsphäre einzudringen?
    Auch Teleporter haben nicht das Recht, abgesperrte Türen zu mißachten."
    „Es ist etwas passiert", antwortete Schroeder langsam. „Was?"
    „Das zeige ich dir, wenn du mitkommst."
    „Du kannst es mir gleich sagen."
    „Lieber nicht. Ich warte draußen." Damit verschwand der Teleporter.
    Falo Gause schickte ihm einen Fluch hinterher. Er mochte solche Geheimniskrämereien nicht. Nach wie vor gefiel ihm auch die Art nicht, wie Schroeder zu ihm gekommen war. Er hätte an die Tür klopfen oder auch hämmern können, um ihn zu wecken. Es war nicht zu rechtfertigen, daß er direkt zu ihm ans Bett gesprungen war.
    Er zog sich hastig an und verließ sein Haus. Startac Schroeder wartete auf ihn, sagte aber auch jetzt nichts, sondern ging einfach los, überquerte die Straße, ging drei Häuser weiter und wartete, bis Falo zu ihm aufgeschlossen hatte.
    Falo Gause hatte das Gefühl, plötzlich einen Eisklumpen im Magen zu haben. Der Teleporter war vor dem Haus von Simjavoc Ronin stehengeblieben. „Was ist mit Sim?" schrie er ihn an.
    Schweigend hielt Schroeder ihm die Tür auf, und mit heftig klopfendem Herzen und voller böser Ahnungen trat der Sprecher der Mutanten ein. Er stieß auf mehrere Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, die zusammenstanden, leise miteinander redeten und ihm nun respektvoll Platz machten, so daß er Simjavoc Ronin sehen konnte.
    Der Polizeichef war tot. Er lag in verkrümmter Haltung auf einem vollkommen zerwühlten Bett.
    Nun endlich berichtete Startac Schroeder einige weitere Details. „Sim ist erstickt", berichtete er. „Wir haben ihn von einem Medoroboter untersuchen lassen, um ganz sicherzugehen."
    „Erstickt?" fragte Gause. „Aber wieso? Woran?"
    Der Sprecher der Para-Räte ahnte die Antwort bereits. „An seiner eigenen Zunge. Sie ist ihm in die Luftröhre gerutscht. Wie das zerwühlte Bett zeigt, hat er wohl versucht, sie wieder herauszuziehen, doch das ist ihm nicht gelungen. Er muß schrecklich gelitten haben, bis es vorbei war."
    Eine junge Frau, die zum Polizeistab gehörte, schlug

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