2022 - Para-City
vorstellen konnten, daß Parkinson mit einer derartigen Brutalität vorgeht. So etwas wird sich nicht wiederholen. Das garantiere ich."
Ein sternenklarer Himmel wölbte sich über Terrania City. Nachdem Perry Rhodan eine Reihe von Gesprächen mit Politikern aus allen Teilen der LFT, Wirtschaftsmagnaten und Vertretern aus Kultur und Sport geführt hatte, erschien Moharion Mawrey erneut bei ihm im Büro.
Als die Ministerin eintrat, schaltete er die Holo-Wand wieder auf Para-City. „Du hast mir noch immer keine Antwort gegeben", erinnerte sie ihn an die Tatsache, daß sie zum zweiten Mal ihren Rücktritt angeboten hatte. „Weil ich dich brauche", antwortete er. „Die Beobachtung Para-Citys hat ergeben, daß die Mutanten noch immer keinen Mediker haben. Nun dürfen wir nicht vergessen, daß die Monochrom-Mutanten trotz der genetischen Manipulation Terraner sind."
„Das habe ich immer so gesehen", betonte sie. Mit einem leisen Kopfschütteln wies sie sein Angebot zurück, sich zu setzen. Sie war aufgewühlt und aufgeregt, und sie hatte das Bedürfnis, sich zu bewegen. „Ich glaube an die Monochrom-Mutanten", fuhr der Terranische Resident fort, „und ich bin sicher, daß sie ihre Probleme bewältigen, gerade weil sie jetzt in einer eigenen Stadt leben."
„Ich bin nach wie vor skeptisch. Meine Motive, die Stadt abzulehnen, haben sich nicht geändert."
„Die Monochrom-Mutanten sind Opfer - nicht Täter!", argumentierte Rhodan. „Deshalb werde ich mich mit ganzer Kraft auf ihre Seite stellen und sie mit allem fördern, was ich geben kann. Wir müssen ihnen helfen. Von dir erwarte ich, daß du dich auf die Suche nach einem Ersatz für die ermordete Clayra Puschkin machst und einen Mediker für Para-City besorgst. Darüber hinaus möchte ich dringend mehr über Parkinson und seine Hintergründe wissen."
Rhodan erhob sich und blickte durch die großen Scheiben auf die tief unter der Solaren Residenz liegende Stadt Terrania mit ihren vielen Lichtern hinab. Und dann endlich sagte, er, was ihn bedrückte. Es fiel ihm sichtlich schwer. „Mein Sohn Delorian ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein Monochrom-Mutant. Es könnte sein, daß er sterben muß, bevor ich ihn gesehen habe."
Moharion Mawrey wußte, daß Delorian seit zwölf Jahren mit der SOL in unbekannter Ferne unterwegs war.
Nach der Ratssitzung ging Simjavoc Ronin zum Hospital, um sich vom Medoroboter ein Mittel gegen die Schwellung an seinem Kinn geben zu lassen.
Von Freunden und Bekannten, denen er begegnete, mußte er sich manch scherzhaft gemeinte Bemerkung gefallen lassen. Sein Kinn war nicht nur dick geworden, sondern nahm eine blaugrüne Färbung an. Wenngleich es ihn ärgerte, daß man über ihn witzelte, reagierte er in der ihm eigenen fröhlichen Art und wußte manche Bemerkung zu kontern.
Der Roboter behandelte den Bluterguß, baute die Schwellung ab und sorgte dafür, daß er nicht mehr gar so malträtiert aussah. .„Eigentlich ist das gar nicht so schlecht", sagte Canacaro Grim, dem er begegnete, als er das Hospital verließ. Mit 1,95 Meter war der Spähermutant etwa so goß wie Ronin. Das rostbraune Haar reichte ihm voll bis auf die Schultern herab, und der ebenfalls rote Vollbart berührte seine Brust. „Wolltest du dich nicht heute abend mit dem Mädchen treffen, von dem du mir vorgeschwärmt hast?"
Simjavoc Ronin blickte den Rat unglücklich an. Der Gedanke, sich Tanja derart „verbeult", wie er es nannte, zu zeigen, gefiel ihm gar nicht. Er nickte, während er behutsam das Kinn mit den Fingern betastete. „Mach dir keine Sorgen!" lachte Grim, und seine eisgrauen Augen funkelten vor Vergnügen. „Frauen mögen so etwas."
„Auf den hätte ich ganz gern verzichtet", entgegnete Ronin. Er hatte keine Lust, sich länger verspotten zu lassen und wandte sich dem Thema zu, mit dem sich der Rat der Mutanten am Ende der Sitzung befaßt hatte. Er war gegangen, bevor man zu einem Beschluß gekommen war. „Was geschieht mit Parkinson?"
„Wir haben beschlossen, auf unsere Art rechtlich gegen ihn vorzugehen", antwortete Grim bereitwillig. „Wir haben einige juristisch geschulte Männer und Frauen in unserer Stadt. Falo setzt sich mit ihnen in Verbindung, um ein Gericht ins Leben zu rufen. Wir hoffen, Parkinsons Bemühungen einen Riegel vorschieben zu können. Para-City ist kein rechtsfreier Raum, in dem jeder tun und lassen kann, was er will."
„Nein, natürlich nicht", stimmte Simjavoc Ronin zu. „Es dauert nur seine Zeit, bis
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