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2022 - Para-City

Titel: 2022 - Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß das Zielobjekt sich danach nicht mehr an der gleichen Position befand wir vorher. Und dann konnten auch die Sensoren im Projektil nicht mehr die Treffsicherheit garantieren.
    Er beschloß, nur dann auf Parkinson zu schießen, wenn dieser still auf der Stelle stand.
    Die Stunden verstrichen. Geduldig beobachtete der Beamte das Geschehen in der Stadt. Mehrere Male hatte er den Mutanten und Lucky in der Zieloptik, doch Parkinson bewegte sich durch die Straßen und bot daher kein ruhiges Ziel. Er wartete. Und dann war es soweit. Parkinson blieb vor den als Hospital gekennzeichneten Containern stehen.
    Mushcot legte an. Er peilte die Brust des Mutanten an, da sie ihm ein größeres Ziel bot als sein Kopf.
    Langsam krümmte sich sein Finger um den Abzug.
    Clayra Ruschkin machte Falo Gause keine Vorwürfe. „Wir haben alle viel zu tun", sagte sie mit einem nachsichtigen Lächeln. „Leider ist das Hospital belegt bis auf den letzten Platz. Noch ein paar Kranke mehr, und ich weiß nicht, wo ich sie unterbringen soll."
    Die junge Ärztin hatte wiederum fünf Tote zu beklagen. In diesem Fall alles junge Frauen, von denen keine älter als 22 Jahre alt war. Roboter sorgten für den Abtransport zum Friedhof, wo Falo Gause eine kleine Trauerfeier veranstalten wollte - wie jeden Tag. „Du bist zu nachsichtig mit mir", meinte er, während sie das Hospital verließen und auf die sonnenüberflutete Straße hinaus traten. „Ich hätte längst für Unterstützung sorgen müssen. Wenn es noch einen zweiten Mediker gibt, oder jemanden, der von Krankenpflege eine Ahnung hat, dann werde ich ihn ermitteln und dafür sorgen, daß er noch heute zu dir kommt."
    Die beiden Mutanten blieben stehen, da ihnen Koo Parkinson quer über die Straße hinweg zuwinkte und sich ihnen näherte. Eine Windböe ließ den offenen Pelzmantel um seinen muskulösen Körper flattern. Heftig und ununterbrochen wackelte Lucky mit dem Kopf.
    Hegrim Mihori folgte ihm. Von Falos anderen Freunden war nichts zu sehen. Während die Frau von Lokvorth die Straße überquerte, blickte sie immer wieder mal auf ihre rechte Schulter, als ob da etwas sei, was ihre besonders Aufmerksam verdiente.
    Der Sprecher der Mutanten bemerkte es, und ein eigenartiges Gefühl beschlich ihn. Ihm schien, als sei die sanfte Riesin seinen Händen entglitten, und als könne er sich nicht mehr so auf sie verlassen wie vorher.
    Breit grinsend blieb Koo Parkinson vor ihm stehen. „Wir sollten miteinander reden", schlug er vor. „Noch bin ich bereit, einige Details auszuhandeln, später nicht."
    „Ich weiß nicht, was du meinst", entgegnete Gause kühl und abweisend.
    Niemand war ihm unsympathischer als dieser Mann. Parkinson hatte eine ungewöhnliche Ausstrahlung, und er machte den Eindruck, außerordentlich fähig zu sein, doch sah sich Falo nicht in der Lage, ihm auch nur eine Spur von Vertrauen zu schenken.
    Mittlerweile wußte er etwas mehr über diesen geheimnisvollen Mann. Er hatte ihn von Simjavoc Ronin und seinen Polizisten beobachten lassen. Für Außenstehende schienen die Kopfbewegungen der Puppe Lucky zufällig zu sein.
    Doch Gause hatte beobachtet, daß er mit der Puppe wie mit einem lebendigen Wesen sprach und daß er einen Ratgeber in ihr zu sehen schien. Dabei hatte er den Eindruck, daß Parkinson fest an die Empfehlungen Luckys glaubte. Die Kopfbewegungen waren entweder ein Nicken oder ein ablehnendes Kopfschütteln.
    Parkinson wurde von Falo als Psi-Charismat eingestuft, der sich von vornherein Zugang zu den Menschen verschaffen konnte, und der sie allein aufgrund seiner Ausstrahlung in seinem Sinne beeinflussen konnte. Gause ahnte jedoch, daß das noch nicht alles war. Parkinson konnte noch mehr. Simjavoc Ronin hatte ihn einen Para-Fürsten genannt, ohne genauer zu beschreiben, was er damit meinte. „Hegrim, du könntest mir doch eigentlich helfen!" rief Clayra Puschkin voller Begeisterung.
    Lachend legte sie sich die Finger vor den Mund. Ihre Augen blitzten vergnügt. „Du bist eine starke Suggestorin. Genau das, was meine Kranken brauchen. Du könntest sie beruhigen und ihnen ihre Angst nehmen."
    Sie trat auf die sanfte Riesin zu und geriet dabei vor Parkinson. Genau in diesem Moment schlug etwas in ihrem Kopf ein. Im selben Augenblick stürzte sie zu Boden. Falo Gause bemerkte einen kleinen, roten Fleck an ihrem Hinterkopf, und als er sich über sie beugte und herumdrehte, bemerkte er, daß ihr ein Stück der Stirn fehlte. „Eine Kugel!" stammelte er. „Sie ist

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