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2022 - Para-City

Titel: 2022 - Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Führung über die Mutanten zu übernehmen. Ab sofort bin ich Sprecher der Mutanten! Du hast in deinem Amt versagt. Du verschwindest."
    Parkinson zeigte mit der Hand auf Falo Gause. „Nein", entgegnete dieser ruhig. „Alles bleibt so, wie es ist. Du hast noch immer nicht begriffen, wie unsere Stadt funktioniert."
    „Warte, bitte!" rief Bailey Iharte, der Telepath, er war groß und hager. Obwohl er erst 29 Jahre alt war, hatte er tiefe Falten um Mund und Nasenwinkel herum. Er sagte selten einmal was, war zurückhaltend und höflich. Daß er sich ausgerechnet jetzt zu Wort meldete, überraschte die anderen. „Wir sollten in Ruhe darüber reden."
    Der Telepath blickte auf seine Schulter, so als ob dort etwas sei, was ihm wichtig war. „Nein", lehnte Falo Gause sofort ab.
    Er war irritiert darüber, daß jemand aus dem Kreis der Räte Partei für Parkinson ergriff, obwohl man sich in den vergangenen Tagen doch absolut einig darin gewesen war. Alle sahen ihn als einen Störfaktor in Para-City an, der für eine Regierungsarbeit aufgrund seines bisherigen Verhaltens nicht in Frage kam. Es war vor allem der auf ihm lastende Verdacht, den Gewehrschützen in den Bergen ermordet zu haben, der zu der scharfen Ablehnung geführt hatte. „Es gibt nichts zu besprechen", beharrte Falo. „Soll ich ihn rausschmeißen?" fragte Yonder K'rigan. Er schob die Ärmel seines bunt karierten Hemdes an den muskulösen Armen hoch und trat ein paar Schritte näher an Gause heran, der äußerlich ruhig und gelassen in seinem Sessel sitzen blieb und so tat, als fühle er sich nicht durch ihn bedroht. „Ich denke, das ist notwendig", sagte Parkinson, und die Puppe auf seiner Schulter nickte eifrig. Es war eine klare Aufforderung zur Gewalt, und sie wurde von jedem im Raum so verstanden.
    Damit war für Simjavoc Ronin eine Grenze überschritten. Der Polizeichef erhob sich, so daß er zwischen dem grobschlächtigen Riesen und Falo Gause stand. Er war groß und hünenhaft, doch gegen K'rigan wirkte er klein. „Du hast es gehört", sagte er. „Du bist nicht willkommen. Niemand im Rat will dich und deine Kumpane hier sehen. Also - raus mit euch!"
    Der blonde Hüne war ein starker Suggestor. Er versuchte, seine Para-Kräfte gegen K'rigan einzusetzen, um ihn zu stoppen. Das gelang ihm nicht. Es schien, als sei der riesige Telekinet immun gegen derartige Angriffe. Er holte blitzschnell aus und schlug zu. Dabei bewegte sich sein Arm so schnell, daß er für die anderen kaum noch sichtbar war.
    Simjavoc Ronin aber hatte den Schlag kommen sehen. Es gelang ihm nicht nur auszuweichen, sondern seinerseits einen Hieb anzubringen. Krachend landete seine Faust am Kinn des 18jährigen Lepsoters. Yonder K'rigan blieb unbeeindruckt. Er schüttelte nur kurz den Kopf, dann fintierte er mit der Linken, um dem Polizeichef die rechte Faust anschließend gegen den Kopf zu wuchten. Es krachte vernehmlich, als ob der Kiefer Ronins gebrochen sei. Der Polizeichef ging zu Boden.
    Yonder K'rigan rieb sich grinsend die Fäuste. Fragend blickte er Parkinson an. „Die anderen auch?"
    Lucky schüttelte den Kopf. „Nein. Das reicht fürs erste."
    Parkinson blickte die Puppe an, und jetzt nickte sie. Immer wieder. Pausenlos.
    Der Mann von Lepso wandte sich ab und ging hinaus. Yonder K'rigan, Rune Karuga und Engel folgten ihm, ohne den Ratsmitgliedern noch einen Blick zu gönnen.
    Falo Gause eilte zu Simjavoc Ronin, der noch immer bewußtlos auf dem Boden lag. Er kniete sich neben ihm hin, hob seinen Kopf behutsam an und schlug ihm die Hand ganz leicht gegen die Wange. „Komm schon, Sim!" sagte er, „Hat mal jemand ein Glas Wasser für mich?"
    Ondrea Catyja, die plophosische Movatorin, reichte ihm das Wasser und benetzte die Stirn des Hünen, der nun zu sich kam und sich erstaunlich rasch erholte. Er griff sich ans Kinn, öffnete den Mund und bewegte das Kinn hin und her, um zu prüfen, ob etwas gebrochen war. „Das ist kein Mensch", stöhnte er. „Das ist ein Tier, Ein Mensch kann keine solchen Kräfte haben."
    „Ich habe einen schwerwiegenden Fehler gemacht", stellte Falo Gause selbstkritisch fest. „Ich hätte unsere Sitzung sichern müssen. Ein solcher Auftritt darf sich nicht wiederholen. Deshalb werden Polizeikräfte ab sofort dafür sorgen, daß Parkinson und seine Leute das nächste Mal gar nicht erst zu uns vordringen können."
    Simjavoc Ronin nickte beifällig. „Du hast recht", stimmte er zu. „Wir haben uns reichlich naiv verhalten, nur weil wir uns nicht

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