2023 - Der Para-Fürst
Schulter.
„So geht es nicht, Moharion", sagte er eindringlich. „Willst du uns provozieren? Was glaubst du damit erreichen zu können?"
Die Ministerin drehte sich um und blickte ihn ernst an.
„Falo", erwiderte sie. „Ich weiß, daß ihr mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen habt. Das liegt in erster Linie an einem Mann namens Koo Parkinson."
Bestürzt blickte Falo sie an. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sie über diesem Mann informiert war.
Hatte die Regierung etwa ihre Spione in der Stadt der Mutanten? In diesem Augenblick fiel ihm ein, wie einfach es war, die Stadt aus der Luft zu beobachten, ohne daß es auch nur ein Mutant mitbekommen konnte. Natürlich waren Perry Rhodan und seine Vertrauten darüber informiert, was in Para-City vorging.
Kurz entschlossen bat Falo Gause die Ministerin ins Rathaus und in sein Büro, wo sie ungestört miteinander reden konnten.
„Was weißt du von Parkinson?" fragte er.
„Ich habe Erkundigungen über ihn eingeholt. Es gab einige seltsame Vorfälle bei seiner Einreise, die mir gemeldet wurden, und dann ist mir sein Verhalten hier in Para-City aufgefallen."
Falo Gause schluckte. Also war seine Vermutung richtig. Trotzdem brauchte er ein paar Sekunden, bevor er weitersprechen konnte.
„Wieso weißt du Bescheid über das, was hier geschieht? Gibt es Spione oder Beobachtungssonden?"
„Das kannst du dir doch selbst denken", wich sie mit einem dünnen Lächeln aus, und dabei hellte sich ihr bis dahin düsteres Gesicht ein wenig auf. „Du wirst nicht erwarten, daß die LFT-Regierung die Ansiedlung einiger zehntausend Monochrom-Mutanten auf so engem Raum gestattet und sich dann um gar nichts mehr kümmert. Ein derartiges Experiment ist noch niemals zuvor in der.Geschichte der Menschheit versucht worden, und niemand weiß bis jetzt, wie sich das Zusammenleben der Mutanten auswirken wird."
„Das ist richtig."
„Es könnte im Extremfall zu einer Bündelung der parapsychischen Kräfte kommen, die sich dann kontrolliert oder unkontrolliert gegen irgend jemanden oder irgend etwas richten. Perry Rhodan ist kein Mann, der sich gern von der .Entwicklung der Dinge überraschen läßt."
„Ich will mich damit nicht aufhalten", sagte Falo unwirsch, wobei er sich mehr über sich selbst als über die Ministerin ärgerte. „Die Frage ist: Was ist mit Parkinson?"
„Der Terranische Liga-Dienst hat sich auf Lepso erkundigt, wo er ja herkommt. Man weiß nur so viel, daß er dort in eine Reihe ungeklärter Vorkommnisse verwickelt war, alles sehr mysteriös. Es gibt keine Beweise für Verbrechen, was auf Lepso ohnehin schwierig ist." Die Ministerin lachte humorlos. „Aber man geht davon aus, daß der Mann schon auf Lepso Einfluß hatte."
„Mit anderen Worten, er ist aufgrund seiner Erfahrungen durchaus in der Lage, strategisch zu denken", meinte Falo Gause.
„Genau das wollte ich dir deutlich machen", bekräftigte sie. „Bei seiner Reise von Lepso nach Terra hat er seine Fähigkeit als die eines Para-Fürsten bezeichnet."
„Para-Fürst? Was soll ich darunter verstehen?"
„Ich weiß es nicht." Die Ministerin schaute Falo Gause direkt an. „Ich hoffte, daß du etwas mehr darüber weißt."
Der Telekinet hätte ihr mehr über Parkinsons Fähigkeiten sagen können, er hatte schon einiges mitbekommen, aber er unterließ es. Es hing irgendwie mit der Puppe zusammen, die Parkinson auf seiner Schulter sitzen hatte. Falo erinnerte sich an das seltsame Verhalten des Telepathen Bailey Iharte, der während einer Ratssitzung immer wieder auf seine rechte Schulter geblickt hatte, als ob dort etwas sei.
„Parkinson ist ein gefährlicher Mann, der auf nichts und auf niemanden Rücksicht nimmt", fuhr Moharion Mawrey fort. „Ich kann nur dringend vor ihm warnen, und ich empfehle dir, rechtzeitig eine Front mit möglichst vielen Monochrom-Mutanten gegen ihn aufzubauen."
„Weißt du mehr über seine Begleiter?"
„Yonder K'rigan galt schon für die Verhältnisse von Lepso als ein brutaler Schläger, der sich auf seine Art die Leute zurechtbiegt, die Parkinsons Befehle befolgen sollen. K'rigan war in mehrere Morde verwickelt, ohne daß man ihm eine Täterschaft nachweisen konnte. Auf Lepso ist das bekanntlich auch nicht ganz einfach... Beängstigend ist auf jeden Fall, daß mehrere seiner schärfsten Konkurrenten gestorben sind, weil ihnen offensichtlich die Zunge in die Luftröhre gerutscht ist."
Gause wich den Blicken der Ministerin aus. Spätestens jetzt zweifelte er
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