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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefahren in sich. Der arkonidische Geheimdienst streckte seine Finger immer wieder gerne nach Mirkandol aus. Die Sicherheitsrichtlinien für die Mitarbeiter der terranischen Botschaften waren mehrfach verschärft worden.
    Julian Tifflor galt als besonders gefährdet. Aber auch der Hauptsekretär zählte als Geheimnisträger zu den Personen, die Arkon observierte. Daher das Ablenkungsmanöver mit dem Roboter-Double.
    Nach dem KorraVir-Angriff von Galactic Guardians auf den LFT-Stützpunkt Troubadour - diese Information hatte sich in geheimdienstlich organisierten Kreisen innerhalb der letzten drei Tage wie ein Lauffeuer verbreitet - hatte Arkon die Sicherheitsvorkehrungen in Mirkandol verstärkt und baute das Überwachungssystem aus. „Uns bleibt kaum Zeit, entsprechende Vorbereitungen zu treffen", fuhr Moy Westphal fort. „Es ist zu schaffen." Tiff winkte ab. „Wichtig ist, daß die Meldung nicht nach außen dringt. Wie viele Übertragungssonden stehen uns zur Verfügung?"
    „Sechs Stück arkonidischer Bauart."
    Um das Ereignis in alle Trivid-Kanäle des Planeten einzuspeisen, reichte es aus. Den Arkoniden würden beinahe die Augen aus dem Kopf fallen. „Wir müssen mit Repressalien von Seiten des Imperators und seiner Soldaten rechnen", gab der Hauptsekretär zu bedenken. „So deutlich hat es noch keiner gewagt, an Bostichs Image zu kratzen."
    „Wir geben ihm keine Handhabe, gegen uns vorzugehen. Alles läuft ganz legal ab. Hier!" Aus einem Fach in der Armlehne seines Sessels zog Tifflor eine Thermofolie hervor. „Der Einsatzplan für diesen Fall der Fälle."
    Sein Syntron hatte alles bis auf die Sekunde genau durchkalkuliert. Wenn sie sich an die Vorgaben hielten, konnte nichts schiefgehen. Die Zeitpuffer zwischen den einzelnen Positionen waren groß genug, um auch mit überraschenden Vorkommnissen fertig zu werden.
    Die Wahrscheinlichkeit, daß alles glatt über die Bühne ging, betrug 99,9 Prozent. Das fehlende Zehntel stand für die Unwägbarkeiten, mit denen bei einem Einsatz immer gerechnet werden mußte. Zufälle spielten stets eine schlecht kalkulierbare Rolle.
    Die beiden Männer frühstückten eine halbe Stunde miteinander. Sie unterhielten sich über die allgemeine Situation in Mirkandol sowie auf Arkon I. Seit der Einweihung des Amphitheaters als neuem Sitzungsort des Galaktikums hatte sich viel getan. Die Hauptwelt des Arkon-Systems präsentierte sich als Hort des Friedens.
    Der Eindruck täuschte. Unter der Oberfläche gärte es. Längst war nicht alles so, wie es sein sollte. „Moy, du wirst nicht zum Einsatzkommando gehören", sagte Tifflor, als sie das Frühstück beendet hatten und der Beamte sich verabschieden wollte. „Es ist besser, wenn du dich sowenig wie möglich in der Öffentlichkeit zeigst."
    „Natürlich. Ich bin völlig deiner Meinung."
    Westphal ging, und Julian Tifflor widmete sich dem Tagesgeschäft eines jeden Delegationsmitglieds in Mirkandol. Per Trivid-Holo nahm er an einer Sitzung aller Galaktischen Räte der Milchstraßen-Westside teil. Anschließend ließ er sich über den Stand der neuesten Bauarbeiten informieren. Seit ein paar Monaten wuchs Mirkandol über seine bisherigen Grenzen in die Wüste hinaus.
    Gegen Abend öffnete Tiff zum erstenmal seit der Inbetriebnahme des neuen Botschaftsgebäudes das Geheimversteck und ließ seinen Doppelgänger heraus.
    Wie beim Double des Hauptsekretärs handelte es sich um einen Daniel-Roboter in einem perfekt gestylten menschlichen Kokon. „Guten Abend, Julian", sagte der Roboter. „Ich stehe zu deinen Diensten."
    Der Aktivatorträger überspielte alle Daten, die das Double benötigte. „Der Ablaufplan ist eigentlich perfekt, aber es gibt Unsicherheiten", stellte Tifflor II fest. „Gesetzt den Fall, es kommt zu einem geheimdienstlichen Angriff, ist deine Sicherheit aufs höchste gefährdet. Der Geheimdienst wird dich jagen."
    „Dieses Risiko muß ich eingehen. Progeron wird mich nie für so dumm halten, daß ich mich außerhalb Mirkandols allein fortbewege. Das ist meine Chance."
    Die Uhr zeigte eine halbe Stunde bis zum Beginn des Einsatzes.
    Julian Tifflor stand am Fenster seines Büros und schaute auf die Stadt.
    Ein wehmütiger Zug lag um seinen Mund. Immer wieder hob er den Kopf und blickte hinauf zum klaren Himmel. Ab und zu zog ein Gleiter seine Bahn. Mehr war da nicht an diesem Abend.
    In dieser Nacht also sollte es geschehen. Von Anfang an hatte er sich dagegen ausgesprochen. Zorn auf Perry Rhodan erfüllte ihn.

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