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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verbrämte Monarchie handelte.
    Der Herrscher fungierte mit hoher Wahrscheinlichkeit als Oberster Priester und damit Stellvertreter oder Inkarnation des Urgottes. „Die Santanzer leben im tiefsten Mittelalter", resümierte Siramy Ratach.
    Sie war ausgesprochen blaß. „Es ist grauenhaft. Alles in mir weigert sich, es zu beschreiben."
    Tifflor dachte an die politischen Konsequenzen. Im Zusammenhang mit der geplanten Geheimkonferenz bot sich ihnen ein völlig neues Bild. Bisher hatte er sich immer gefragt, wieso Faiind Yarinsa in Mirkandol einen derart großen Einfluß auf die anderen Blues-Völkerschaften ausübte.
    Im Zusammenhäng mit dem Urgott klärte sich das Bild nach und nach. Die Santanzer besaßen durch den Tlyünosmun in gewissem Sinn eine Vorbildfunktion oder übten eine starke Anziehungskraft auf die anderen Blues-Völker aus.
    Daß sie Santanz als Ort für ihre Geheimkonferenz ausgesucht hatten, lag aber vor allem daran, daß der Planet völlig unbekannt war.
    Arkon und die Agenten der verschiedenen Geheimdienste richteten ihre Aufmerksamkeit auf Welten wie Gatas, Apas oder Roost. Bestimmt observierten sie auch die wenigen Blues-Welten in anderen Teilen der Galaxis.
    Niemand kam auf die Idee, daß die Jülziish ein so bedeutendes Treffen auf Santanz abhalten könnten. „Was ist, wenn die Santanzer selbst ihren Planeten für dieses Treffen vorgeschlagen haben?" fragte da Siramy. „Dann könnten eigennützige Motive der Roten Santilligenz dahinterstecken", stimmte Tifflor der Plophoserin zu. „Es wird Zeit, daß Faiind Yarinsa zurückkehrt. Er muß uns Rede und Antwort stehen."
    Sie kehrten ins Schiff zurück und beschlossen, ihre Aktivitäten vorerst aufs Beobachten und Warten zu beschränken.
     
    3.
     
    Erinnerungen an 1289 NGZ Es war ein berauschendes Gefühl, und es hielt fünf Tage an, vom 26.
    Februar bis 1. März Standardzeit. Allen viertausend Anwesenden erging es ebenso wie Zym Kirzay. Trunken vor Staunen und mit schleuderndem Gang genossen sie den seltenen Anblick.
    Vertreter aller Jülziish-Völker säumten den Saal, in dessen Hintergrund die Statue des Tlyünosmun aufragte, das Symbol allen Ursprungs und Fortschritts. Auf der Tribüne darunter saßen der Gataser Zio Trytun, der Apaso Ruenzi Malayjat und der Tentra Külük Yppenk. Diese wichtigen Diplomaten hatten es geschafft, alle Delegationen zu diesem Treffen zu bitten - eine Arbeit, die ihnen innerhalb der Blues-Nationen ebenso wie im Forum Raglund einen bedeutenden Stellenwert verschaffte.
    Keiner der Anwesenden wußte, welchem Zweck es diente. Außer ihnen hatte auch niemand Kenntnis, daß die Geheimkonferenz überhaupt stattfand.
    Die Goldgelbe Kreatur des Friedens und der Einigkeit wehte in Gestalt eines riesigen, drapierten Vorhangs von der Decke herab.
    Zym Kirzay fiel auf, daß sich außer den ranghöchsten Politikern der einzelnen Völker alle führenden Wissenschaftler der Eastside ein Stelldichein gaben.
    Erste Gerüchte von einer sogenannten Goldenen Technik machten die Runde. Sich etwas darunter vorzustellen fiel nicht nur dem Tentra schwer.
    Gold war einsehr weiches Edelmetall, zu kaum mehr nützlich als für terranische Zahnfüllungen oder billiges Geschmeide. Die Trägheit des Metalls verhinderte, daß es sich in der Technik großmaßstäblich einsetzen ließ.
    Zym Kirzay nahm als Beauftragter des wissenschaftlichen Rates seines Volkes daran teil. Im Rang eines,Unterassistenten zählte er zum Fußvolk, dem kein arrivierter Wissenschaftler wesentliche Aufmerksamkeit zollte.
    Unabhängig davon stellte Kirzay eine Kapazität im Bereich der Triebwerkstechnik dar und besaß Perspektiven.
    Seine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten. Der erste Tag verlief mit ergebnislosen Diskussionen darüber, wie die Eastside sich in Zukunft im Gefüge der Milchstraßenvölker präsentieren sollte. Das Sprechen mit einer Stimme stand nicht auf der Tagesordnung, das Unterordnen unter einer gemeinsamen Führung schon gar nicht. Hier hüteten sich selbst die Gataser, die wieder zur Hegemonie ihres Volkes zurückkehren wollten, den Halsmund auch nur andeutungsweise zu öffnen.
    Es hätte die Konferenz gesprengt. Außer Gatasern, Apasos, Tentra, Hanen, Tratzschonern und vielleicht noch den Karr und Mantam hätten sich alle Delegationen sofort zurückgezogen und wären nie wieder erschienen.
    Zumindest nicht in diesem Jahrhundert.
    Daß es den führenden Völkern um etwas völlig anderes ging, begriff Zym Kirzay erst, als sie am zweiten

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