2036 - Geheimkonferenz der Blues
Tag neue Waffentechnik aus den Werkstätten von Gatas, Apas und Zülüt vorstellten.
Wieder fiel der Begriff „Goldene Technik".
Zwölf Nationen unterbreiteten gemeinsam den Vorschlag. Das Ziel der technischen Offensive lautete in kaum zu überbietender Bescheidenheit: die Eastside als treibende Kraft der technologischen Entwicklung in der gesamten Milchstraße.
Welcher Jülziish hatte nicht mindestens einmal in seinem Leben einen solchen Traum geträumt?
Zym Kirzay erstarrten beinahe die Vorderkopfaugen, als er es vernahm.
Die Goldene Technik sollte die Galaxis zusammenführen.
Mehr noch. Alle Nationen der Jülziish würden sich an diesem Projekt beteiligen und dadurch die Welten der Eastside näher zusammenrücken lassen.
Welch ein Schritt nach vorn!
Der Tentra rief sich die wichtigsten Eckpfeiler der Entwicklung ins Gedächtnis.
Das Ende der Bruderkriege unter dem Eindruck des Konzils der Sieben, das die Milchstraße überfiel.
Der Evolutionssprung, ausgelöst durch die Aktivierung des Chronofossils Gatas. Die Aufnahmen der Endlosen Armada bei ihrem Zug durch das Verth-System gehörten zum Beeindruckendsten, was Jülziish jemals zu Gesicht bekommen hatten.
Seit diesem Ereignis hatten Völker der Eastside an herausragender Stelle im Rahmen galaktischer Möglichkeiten mitgewirkt und sich aktiv am Geschehen beteiligt.
Die jetzige Geheimkonferenz stellte den zwangsläufig nächsten Schritt dar.
Unter dem Aspekt der Tolkander-Invasion, wie die verschiedenen Völker genannt wurden, die sich seit einiger Zeit in der Galaxis breitmachten, und der zahlreichen Gefechte überall in der Galaxis taten die Jülziish genau den richtigen Schritt.
Keiner von den viertausend Anwesenden erhob einen Einwand. Die Euphorie, in der kommenden Zeit etwas Großes zu schaffen, erfüllte sie alle mit Zuversicht und Freude.
Was Zym Kirzay anging, konnte er das Ende der Konferenz kaum erwarten. Es zog ihn zurück nach Roost in sein Forschungslabor. Ein einziger Gedanke erfüllte ihn: Anfangen! Schnell anfangen und das gemeinsame Projekt vorwärtsbringen!
Die Eastside als homogene Einheit ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Es war fast wie damals, als es nur die Bevölkerung auf Gatas gegeben hatte.
Als er den geheimen Ort der Konferenz verließ und ans Tageslicht zurückkehrte, warf er einen Blick empor zum Firmament.
Es war, als sei der Tlyünosmun zurückgekehrt. Im Reich der Jülziish brach das Paradies aus.
4.
„Propaganda!" stieß Kirzay hervor. „Das ist pure Propaganda." Mit steifem Hals starrte er auf das Datenhologramm.
Die Verlautbarungen der internen Pressestelle stimmten in keiner Weise mit den Ergebnissen überein, die Techniker und Ingenieure gewonnen hatten. Die hochgelobte Varioreaktor-Technik steckte nach vierzehn Jahren noch immer in den Kinderschuhen. Von einer Alternative zu den herkömmlichen Hypertrop-Zapfern konnte keine Rede sein.
Ryndra jedoch pries den Testlauf des neuen Speicherelements als Meilenstein in der Entwicklung an. Das erste funktionierende Speicherelement seit jener euphorischen Konferenz!
Es verarbeitete Normalenergie und transformierte sie in mikrokosmische Speicherparzellen. Der Faktor der Komprimierung lag bei zehntausend.
Zym Kirzay hielt das Prinzip für zu umständlich. Erst mußte Energie aus den Hypertrop-Speichern in Normalenergie umgewandelt werden.
Anschließend trat der Komprimator in Aktion und ließ die Energie in einer Art mikrokosmischer Speichereinheit verschwinden.
Prenzyp-Dryzakün, der apasische Konstrukteur des Komprimators, hatte davor gewarnt, frühzeitig Informationen an die Politiker herauszugeben.
Dennoch war es geschehen. Die Daten kursierten unter den Regierungen der Jülziish. Der Hinweis, daß die Testphase mindestens zwei Jahre dauerte, ging irgendwo auf dem Übermittlungsweg verloren.
Zym Kirzay klammerte sich an den Sessel, hinter dem er stand. Der Kristall listete eine Menge technischer Entwicklungen dieser vierzehn Jahre auf.
Von den über fünftausend Ansätzen blieben gerade mal drei Dutzend übrig, bei denen eine Umsetzung gelungen war. Der Rest lagerte als riesiger Datenwust im vorderen Speicherbereich und verstopfte den Zugang zu den wichtigen Informationen.
Sich in einem fest zusammenhängenden und linear kodierten Datenverzeichnis bis ganz unten durchzulesen ermüdete nach einer Weile.
Die Aufmerksamkeit ließ nach, und irgendwann gab der Benutzer auf und schaltete das Lesegerät ab.
Einem erfahrenen Wissenschaftler wie Zym
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