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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst bei der geringen Bevölkerungszahl von eineinhalb Milliarden Blues als ausgesprochen gering vorgekommen war.
    Wenn in allen Siedlungen sowie den ländlichen Bereichen dieselben Maßstäbe galten, war es kein Wunder.
    Jemand trat hier unter Einsatz der traditionellen Kreaturen kräftig auf die Ressourcenbremse und bewies damit eine Weitsicht, die man bei den Blues-Völkern ansonsten nicht antraf.
    Die Rote Santilligenz, dachte Tiff. Trotz des abschreckenden Erlebnisses im Raumhafengebäude konnte er es kaum noch erwarten, mit dem Herrscher dieses Volkes zusammenzutreffen.
    Der Fremdenführer brachte sie in die Etagen unter der Oberfläche. Dort lag einer der Ultraschall-Dome. Er ähnelte der eiförmigen Architektur der Gataser. Über hundert Santanzer standen und saßen herum. Sie bewegten in Verzückung ihre Körper hin und her und lauschten einer für die Besucher unhörbaren Musik.
    Außer einem schallschluckenden Boden gab es nichts zu bewundern. Alles, was sich jenseits der menschlichen Hörgrenze abspielte, blieb Tifflor und Siramy verborgen.
    Das Hologramm führte sie hinaus ins Freie. „Als nächstes steht das Erdreichviertel auf dem Programm", informierte es sie.
    Tifflor wechselte einen raschen Blick mit seiner Begleiterin. „Danke, wir haben genug gesehen", erwiderte er. „Wir bedürfen deiner Dienste nicht mehr."
    „Wenn ihr es wünscht ..." Das Hologramm erlosch.
    Der Terraner und die Plophoserin wandten sich in die entgegengesetzte Richtung. Dort hatte Tifflor zwischen den Wohntürmen eine dicke Rauchsäule ausgemacht.
     
    *
     
    Beißender Qualm drang ihnen entgegen. Zwischen den Wohntürmen loderte ein Feuer. Tifflor erkannte undeutlich, daß die Santanzer einen Scheiterhaufen errichtet und angezündet hatten. „Zurück ins Schiff!" flüsterte Siramy Ratach. „Das ist nichts für uns."
    Zwischen den Rauchschwaden erkannte Tifflor undeutlich die Menge, die sich um den brennenden Stapel versammelt hatte. Die Santanzer wiegten ihre Körper im Takt hin und her.
    Hoch über ihnen hing ein flammenumhüllter Blue und verfolgte schweigend das Geschehen. Rotes und gelbes Feuer züngelte an seinem Körper hin und her.
    Das mußte die Kreatur des Feuers bei der Erfüllung ihrer derzeitigen Aufgabe sein.
    Die Zuschauer am Boden hielten ihre Blicke nicht auf sie, sondern auf die Schwebeplattform gerichtet. Darauf saß ein einzelner Blue. „Nehmt nun Abschied!" verkündete er. „Trauert um euch, die ihr zurückbleiben müßt. Und jubelt mit mir, der ich in das Sant-Arginal eingehen darf."
    Fassungslos sahen der Galaktische Rat und die Kommandantin zu, wie er von der Plattform hinab in das Feuer sprang. Die Santanzer ließen Jubelrufe erschallen. Die Gestalt zwischen den Flammen bewegte sich zuckend hin und her. Sie pries die Rote Santilligenz, als handle es sich um die Oberste Gottheit ihrer Religion.
    Einige der Umstehenden warfen Brandbeschleuniger und fachten das Feuer noch stärker an. Die Silhouette auf dem Scheiterhaufen verstummte und sank in sich zusammen.
    Tifflor und Siramy wandten sich ab. Alles mihnen sträubte sich, die öffentliche Selbstverbrennung mit anzusehen. Der Vorgang an sich war schon schlimm genug. Der Gedanke, daß es sich um etwas auf Santanz völlig Normales handelte, ließ Tifflor am Verstand der Blues zweifeln.
    Die ersten Santanzer näherten sich dem Terraner und der Plophoserin. „Freut, euch mit uns!" sagten sie. „Wieder hat es einer von uns geschafft, in das Sant-Arginal einzugehen. Bald ist er der Roten Santilligenz ganz nahe."
    Tifflor schluckte schwer und wich einer Qualmwolke aus. „Was ist die Rote Santilligenz?" hustete er. „Unser Herrscher. Unsere einzige und oberste Instanz. Die Inkarnation des Tlyünosmun", lautete die Antwort. „Jeder von uns lebt für das eine Ziel, eines Tages nach dem Erreichen der natürlichen Altersgrenze in ihrem Palast wohnen zu dürfen."
    „Dem Sant-Arginal?"
    „Du sagst es, Terraner. Wir bedauern dich, daß du für dieses Ziel nicht geeignet bist."
    Die Santanzer gingen weiter und zerstreuten sich. „Nach dem Erreichen der natürlichen Altersgrenze also", murmelte Siramy. „Die Selbstmordabsichten mancher sind also keine Volksseuche."
    Sie zogen sich in die Transmitterstation zurück und ließen sich zum Raumhafen abstrahlen.
    Tifflor nahm endgültig von seiner Vorstellung Abschied, daß es sich bei Santanz um einen demokratisch regierten Planeten handelte. Alles deutete darauf hin, daß es sich um eine religiös

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