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2039 - Traumzeit

Titel: 2039 - Traumzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Arbaraith, Begam der Millionenflotten ..."
    Ohne Ende schien die Aufzählung zu sein; traditionell nahmen die Titel und Umschreibungen eines Imperators in amtlichen Dokumenten, Urkunden, Verlautbarungen und Imperialen Erlassen 39 Druckzeilen ein. Aus den Gesprächen mit den toten Herrschern wusste Bostich, dass viele die ausufernden Umschreibungen und Aufzählungen bei Festen und anderen öffentlichen Auftritten als seelische Tortur empfunden hatten.
    Er selbst hatte sie gar nicht richtig gehört; die Worte rauschten vorüber, ohne wirkliche Resonanz in ihm zu erzeugen. Pflichtgemäß saß er auf dem Kristallthron, ausgestattet mit „vollem Ornat", in prunkvolle Gewänder gehüllt, der weite Umhang von Gebläsen aufgebauscht.
    Die Krone war konisch geformt, drei Kilogramm schwer, aus einem Riesendiamanten geschliffen, von perlweißem Feuer erfüllt, das bordeauxrote Polster aus wertvollem Cypher-Flaum längst ausgestorbener Vögel.
    Das Zepter bestand aus feinst ziseliertem ArkonstahI; die Kristallkugel an der Spitze zeigte ein Miniaturbild der Galaxis, umschlossen von einem gleichseitigen Dreieck, dessen Eckpunkte die grünblauen Arkonwelten bildeten: Tiga Ranton, die drei Welten Arkons.
    Als Kette dienten dreifach gereihte Howalgonium-Medaillons, deren Gravuren von Arkons Aufstieg berichteten.
    Der Umhang aus weißblauem Kehoe-Tuch war mit den Symbolen des Imperators bestickt, die Howalgonium-Schulterplatten handflächengroß gestaltet.
    Schließlich die Waffen, das Dagorschwert in kostbarer Scheide und die Armmanschette, die mit dem Zeichen der Synchronwelten in Form murmelgroß gefasst er Saphire verziert war.
    Der Kristall- oder Thronsaal des Kristallpalastes war eine sehr große Halle von den Ausmaßen eines KAYMUURTES-Stadions, an deren Decke die Darstellung des Kugelsternhaufens Thantur-Lok vor der Galaxisspirale im Hintergrund zu sehen war. Das schwarze Deckengewölbe funkelte von Milliarden Kristallen; Diamanten, Rubine, Saphire, Aquamarine, Amethyste, Rauch- und Rosenquarze, hinzu kamen kostbar geschliffene Hyperkristalle von den wertvollen violetten Criipas, über blaue Mivelum bis hin zu den grünen Skabol oder den roten Khalumvatt.
    Lichtfächer fielen mehrfach unterteilt durch die Fenstergalerie der Aussichtsseite auf den polierten Marmorboden. Vor der Glassitwand erstreckte sich fünfzig Meter weit eine Terrasse in den hügeligen Garten des Innenhofes; Kunstwerke standen dort zwischen gepflegten Hainen, kleinen Pavillons und hochstämmigen Laubbäumen. Rechts plätscherte über eine künstlich angelegte Felsformation silbrig glitzerndes Wasser in vielstufigen Kaskaden.
    Entlang den Saalwänden und auf ihren ansteigenden Rängen, die mit den Wappen der Großen Kelche, Ausrüstungen ruhmreicher Dagoristas - unter ihnen sogar einige Ornithopter-Libellen und archaischen Waffen arkonidischer Frühzeit geschmückt waren, hatten die Würdenträger der arkonidischen Gesellschaft Platz genommen.
    Die toten Imperatoren sagen meist Kristallkamarilla dazu, dachte Bostich I., während sich sein Blick auf die hochgewachsene Gestalt heftete, die ihm als erste - noch vor dem Zarlt von Zalit als Vize-Imperator - den traditionellen Treueschwur erwiesen hatte.
    „Ihre Heiligkeit, die Ehrwürdige Große Mutter und Hohepriesterin der Totenwelt Hocatarr, Initiierte der Dagor-Mysterien, Zhy-Erweckte und Erste Seherin des Imperiums!"
    Die sich nähernde Frau, in langwallende, feuerrote Seidenschleier über einem weißen Chiton gekleidet, war von einer silbern schimmernden Aura durchdrungen und umhüllt, die in der kegelförmigen Kristallkrone ihren Ursprung hatte.
    Formvollendet zeigte sie den Hofknicks, nachdem sie in fünf Schritten Distanz vor dem Kristallthron stehen geblieben war. Sie sagte kein Wort, war unter den Schleiern nicht zu erkennen - und doch stockte Bostich I. der Atem. Er war sich plötzlich sicher; seit der ARK-SUMMIA-Zeit kannte er sie genau. Deutlich erinnerte er sich an ihren Besuch auf Bak Jimbany, begleitet von einem Mann, den sie als ihren Mentor und Leibwächter unter dem Namen Catto da Calur vorgestellt hatte, und an ihre Aussage, nach Iprasa zu gehen, um die Lehren der ZhyFamii aufzunehmen.
    Die Tage der Liebe endeten abrupt. Sie hatte ihn verlassen, getrieben von ihrer inneren Unruhe. Obwohl sie die ARK-SUMMIA bestanden hatte und über einen aktivierten Extrasinn verfügte, war nicht abzusehen, ob und wann es eine Entscheidung hinsichtlich ihres Status gab. Sie war davon überzeugt gewesen,

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