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204 - An Afras Ufern

204 - An Afras Ufern

Titel: 204 - An Afras Ufern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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du es mir jetzt wiedergeben!« Rulfan streckte seine Hand aus.
    Nur widerwillig trennte sich Aibas von dem Buch. Als Rulfan es wieder in seiner Tasche verstaut hatte, griff der Dankar nach einem Stock und stocherte in der Glut des Feuers herum.
    Matt beobachtete, wie sich das Feuer ins Holz fraß und den Stock in eine lodernde Flamme verwandelte. Plötzlich sah er Heynum weit unter sich stehen: Er hielt eine brennende Fackel in seiner Hand und starrte hinüber zur Brücke der Schelm.
    Matt beugte sich aus dem Mastkorb. Der Wind heulte ihm um die Ohren. Er folgte dem Blick des stummen Schwarzen: Über dem Ruder hing Rulfan. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Seit Tagen litt er unter Schwindel und Kopfschmerzen. Hinter ihm entdeckte Matt eine geduckte Gestalt. Es war Kapitän Haggard, der sich an den Steuermann heran schlich.
    »Pass auf, Rulfan!«, brüllte Matt, doch zu spät! Der Säbel in Haggards Hand blitzte auf, als er sich auf den Albino stürzte.
    Rulfan kam nicht rechtzeitig an seinen eigenen Säbel. Immer wieder konnte er den Attacken des Masters nur ausweichen.
    Matt hangelte sich die Wanten hinab. Er musste seinem Freund zu Hilfe kommen! Rulfan war zu schwach, um gegen den durchgeknallten Kapitän zu kämpfen.
    Währenddessen trieb Haggard den Albino über die Brücke.
    Rulfan stolperte und fiel rücklings auf die Planken des Decks.
    Bevor er sich aufrappeln konnte, war der Master neben ihm. Er packte ihn am Kragen und drängte ihn an die Reling.
    Matthew hing immer noch in den Wanten. Als er erkannte, dass er es nicht schaffen würde, seinem Freund beizustehen, legte er den Laserblaster an. Aber Haggard stand zu dicht bei Rulfan; Matt konnte die Waffe nicht einsetzen, ohne auch seinen Freund zu gefährden. Sein Herz schlug ihm wild gegen die Brust. Er kletterte weiter und ließ sich aus drei Metern auf einen Ballen aus Tauen fallen.
    Inzwischen hatte Haggard Rulfan wieder zu Boden geworfen. Mit beiden Händen packte der Master seinen Säbel und holte aus.
    »Nein!«, schrie Matt, noch immer zu weit weg, um einzugreifen.
    Plötzlich tauchte Heynum auf. Er warf sich gegen den Master. Haggard taumelte zur Seite. Heynum setzte ihm nach und schlug mit seiner Fackel auf ihn ein. Kleider und Haare des Kapitäns fingen Feuer. Er heulte auf, wirbelte herum und stieß den Säbel in Heynums Leib. Das brennende Holz flog durch die Luft und verschwand in der Luke, die unter Deck führte.
    Haggard brüllte. Er stürzte sich auf Heynum, stemmte ihn hoch und warf ihn über Bord. Dann versuchte er das Feuer an seinem Körper auszuschlagen.
    Aber er hatte keine Chance! Selbst zur Fackel geworden, wankte er zum Heck des Schiffes. Er taumelte gegen Fässer, suchte Halt an Tauen und Seilen. Was immer er berührte, fing Feuer. Schließlich erreichte er die Reling. Er war schon tot, als er ins Meer stürzte.
    Matthew war inzwischen bei Rulfan angelangt, der immer noch auf dem Boden kauerte. Er hatte eine Platzwunde an der Stirn.
    »Kannst du aufstehen? Wir müssen so schnell wie möglich von Bord!« Besorgt schaute Matt sich um. Auf dem Deck hatte der Kapitän eine brennende Spur hinterlassen. Der Wind tat ein Übriges, das Feuer zu verbreiten. Einen Steinwurf entfernt drang dichter Qualm aus der Luke, die unter Deck führte.
    »Chira ist da unten!«, stöhnte Rulfan und rappelte sich auf.
    Ohne lange nachzudenken, stiegen beide Männer mit angehaltenem Atem die Öffnung hinunter. Beißender Rauch vernebelte die Sicht. Sie hörten die Lupa bellen. Es kam vom Ende des Ganges: Vermutlich hatte Haggard das Tier in seiner Kajüte eingeschlossen.
    Die Freunde tasteten sich Schritt für Schritt vorwärts.
    Rechts und links von ihnen prasselten Feuerzungen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie endlich die Tür erreichten. Wie vermutet war sie verschlossen. Matt trat sie kurzerhand ein.
    Die Gefährten stürzten in die Kajüte und rangen nach Luft.
    Chira sprang bellend an ihnen hoch. Doch es blieb ihnen keine Zeit für freudige Begrüßungen. Sie mussten so schnell wie möglich raus hier.
    Eine plötzliche Detonation riss sie von den Füßen. Lodernde Flammen platzten aus der Kombüse in den Gang. Ihr Rückweg war abgeschnitten.
    Rulfan und Matt sprangen auf die Beine. »Die Fenster!«, rief der Albino. Matt reagierte sofort. Er griff sich einen Stuhl und schlug die Scheiben ein. Chira winselte. »Raus mit dir!«
    Rulfan packte sie am Nackenfell und schob sie durch die Öffnung.
    Eine zweite Detonation erschütterte das

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