2040 - Der Galaktische Mediziner
nicht mehr lange im Bett halten; auf der ZENTRIFUGE konnte er genauso gut auf Stärkungsmittel zurückgreifen und sich rasch erholen. Erwar ein Ara, so leicht warf ihn nichts aus der Bahn. „Man hielt dich ja auch für tot, bei all dem Blut ...", fuhr der Lordmedi ker fort und schüttelte sich vor Abscheu. Außerhalb des Operationssaales fand er eine solche Szenerie widerwärtig.
„Das... war... Irkanis... Blut." Das Sprechen bereitete noch etwas Mühe, die Stimme war heiser und krächzend. „Ach ja, Irkani Thrada, eine Tragödie, wirklich wahr. Schade, schade. Ich habe sie geschätzt, weißt du?" Nagriol zeigte ein schiefes Grinsen. „Sie war machtgierig und eine Mörderin", flüsterte Zheobitt. „An ihr war nichts zu schätzen, Nagriol. „„Nun ja, nun ja, du verstehst natürlich nichts davon, ich habe von deiner... hm... Veränderung gehört." Nagriol blinzelte. „Du bist ein außergewöhnlicher Mann, Zheobitt, und deiner wahren Liebe hingegeben. Dennoch würde ich es an deiner Stelle bedauern, Irkanis Qualitäten nicht kennengelernt zu haben,"
„Zumindest hat sie auf ihrem eigenen Fachgebiet versagt", erwiderte Zheobitt verächtlich. „Wenn du das so siehst, hat sie ihren Beruf vollständig verfehlt."
„Oh, das würde ich nicht sagen. Du hattest nur Glück, dass dein Blender bei dir war. Dieses Gift ist ein interessantes Vermächtnis, das kann ich dir versichern. Bei dem Buckligen hat es gut gewirkt."
Zheobitt würde es nie offen zugeben, aber er trauerte um Zwergmaus. Sein treu er Schatten, sein Dialogpartner würde ihm fehlen, und es war sicher schwer Ersatz zu bekommen. Wenigstens' hatte er noch Kreyfiss, dem er nicht zuletzt sein Leben verdankte. „Jedenfalls ist sie des Verrats und des heimtückischen Mordes schuldig", beharrte der Medicus. „Zudem hat sie mir wertvolle Zeit gestohlen, die ich besser hätte nutzen können."
„Du wirst diese Zeit schon wieder aufholen", war der Lordmediker überzeugt. „Du kannst dich von jetzt an ungehindert deiner Aufgabe widmen."
„Aber ich werde doch jetzt sofort aufgenommen, oder?" fragte Zheobitt ungläubig. „Ihr seid nur noch neun, und ich bin der Beste!"
Der Lordmediker klopfte mit dem Stock auf den Boden. „Nun, dieser Zwischenfall, so bedauerlich er auch sein mag, ändert nichts an deinem Auftrag."
„Nagriol, das ist lächerlich!" fuhr der Mediker auf. „Ich würde ihn ohnehin zu Ende führen, denn ich breche nichts ab, was ich einmal angefangen habe. Das weißt du genau! Das hat nichts mit meiner Berufung zum Meister zu tun! Ich bin über den Aspiranten-Status doch längst hinaus, das musst du einsehen! Noch nie hat es nur neun Zada-Meister gegeben, und wer sonst außer mir sollte berufen werden?"
„Mein lieber Junge, es muss nun einmal alles seine Ordnung haben", beharrte der Lordmediker nachsichtig. „Wo kämen wir dahin, wenn wir alle Regeln über den Haufen werfen? Die Zunft ist elitär, und das wird sie auch bleiben. Du wirst aufgenommen, wenn du deine Aufgabe erfüllt hast, und ich werde dich sofort zum Stellvertreter ernennen. Nun, da Irkani nicht mehr da ist, kann es keinen Zweifel mehr an deiner Berufung zu meiner Nachfolge geben. Das wissen auch die anderen, und sie sind einverstanden. Also, streng dich an!"
Er erhob sich mühsam und wackelte zur Tür. „Ich höre von dir. Erhol dich gut und mach dich an die Arbeit."
Zheobitt blieb wütend und niedergeschlagen zurück. Diese Uneinsichtigkeit machte ihn rasend. Vielleicht hatte Irkani doch recht, dass man sich nur lustig über ihn machte - seine Dienste kostenlos in Anspruch nahm, um ihm hinterher einen Tritt zu verpassen!
Er war enttäuscht, dass nicht einmal Nagriol Einsicht zeigte, obwohl der Lordmediker schon mit einem Bein im Grab stand und sich keine Gedanken über seine Zukunft mehr zu machen brauchte.
Aber er konnte nichts machen. Er konnte sich nicht gegen die Regeln auflehnen, weil sonst die Zunft nicht mehr denselben Status einnahm das hatte Nagriol richtig ausgedrückt. Wenn er jemals zu solchem Ruhm kommen und mit einem solchen Machtgefüge ausgestattet sein wollte wie der alte Mann, musste er seine Ungeduld bezähmen und sich fügen. So schwer es ihm auch fiel.
Nun, er hatte jahrzehntelang mit dieser Schmach gelebt. Inzwischen durfte er sich wenigstens Aspirant nennen, was zwar einerseits die Honorare in die Höhe trieb, andererseits aber eine „Demütigung war für ein Genie wie ihn.
Und vor allem: Welche Honorare sollte er denn einstreichen, wenn er
Weitere Kostenlose Bücher